spot on 06

Die Ausstellungsreihe "Spot on" gibt es seit 2008 im Düsseldorfer Museum Kunstpalast. In den verschiedenen Projekträumen gibt es Werke oder Werkgruppen zu besichtigen, die beispielsweise Neuerwerbungen, Restaurierungserfolge oder auch neue Forschungserbnisse sind.

In der Zeit vom 26.3. bis 7.8.2011 gibt es zu den gewohnten Öffnungszeiten das "Spot on 06" zu sehen.

Da wäre beispielsweise "Monika Bartholme. Netsuke und ander Geschichten" zu bewundern. "Die Netsukesammlung des Museum kunstpalast inspirierte die Künstlerin Monika Bartholme (*1950, Niederrhein), sich in Zeichnungen und Filmclips mit den japanischen Miniaturschnitzereien auseinanderzusezten. Im 18. und 19. Jahrhundert dienten die Netsuke als Knebel zum Befestigen von Beuteln und Täschchen (sagemono). Getragen am Bindegürtel des Kimonos entwickelten sich die Accessoires zu Statussymbolen aus teils edlen Materialien, wie Elfenbein. Das `alltägliche Leben´ lieferte die Vorlage für die Gürtelknebel, die durch ihre humorvolle, hintergründige Gestaltung bestechen. Ausgehend vom dreidimensionalen Objekt entwickelt Monika Bartholme mit sparsamen Bleistiftlinien ein mehrdeutig-intuitives Geschehen, das zwischen den gezeichneten Figuren, dem tatsächlichen Netsuke und dem Betrachter ein intensives Beziehungsgeflecht entstehen läßt," berichtet Marita Schuster, die Pressesprecherin des Museums.

"Arnulf Rainer" wäre ein weiterer Raum überschrieben.

"Der österreichische Künstler Arnulf Reiner (*1929 in Baden bei Wien) ist in der Sammlung Museum Kunstpalast bislang mit zehn Werken vertreten. Dieser Bestand wächst nun anläßlich des Ankaufs eines weiteren Werks sowie zweier Werke aus der Schenkung Kemp auf insgesamt dreizehn Arbeiten. Gemeinsam mit diesen Arbeiten werden vier Fotographien von Nic Tenwiggenhorn, eine Porträtaufnahme sowie drei Aufnahmen von Rainers Atelier in Enzenkirchen, die einen intimen Einblick in das Atelier des Künstlers und seine Arbeitsweise liefern, gezeigt. Die Werkgruppe der Sammlung Museum Kunstpalast umfaßt die wesentlichen Schaffensperioden des Künstlers seit den 1950er Jahren," berichtet Schuster.

Clemens Weiss ist im Rahmen der "Spot on 06" mit Arbeiten im Glasmuseum Hentrich vertreten. Das Museum gibt aus diesem Anlaß ein Begleitheft heraus. Es ist 30 Seiten stark, hat leider keine ISBN und stellt die Weiss`sche Glaskunst vor.

"Das Glasmunst ist ein Ort der viertausenjährigen Geschichte der Glaskunst - der kunsthandwerklichen und künstlerischen Beherrschung des Werkstoffs Glas. Zu allen Zeiten hat das Material hohe handwerkliche und technische Ansprüche gestellt und in den Blütezeiten - etwa der römischen Antike, der venezianischen Renaissance, dem französischen Art Nouveau - schufen Glasmacher Wunderwerke gläserner Prachtentfaltung und Schönheit.

In diesem Umfeld wirken die Arbeiten von Clemens Weiss wie Fremdkörper. Sie sind nicht dekorativ. Obgleich aus altem, zerbrochenen Fensterglas und Leim zusammengefügt, geht es dem Künstler aber keinesfalls um die Bloßstellung von Häßlichkeit. Weiss nutzt Glas und Leim für skulpturale Zeichnungen: Die Glaskanten und der Leim bilden die Umrißlinien und die Altersspuren auf den Scheiben fügen die Binnenzeichnung hinzu. Durch Überlagerungen und vor allem durch den weichen, opalisierend schimmernden Klebstoff wird dem Glas die Kantigkeit genommen. Es entsteht zum Teil der Eindruck eines flüssigen Zustandes.

Das Zeichnen spielt im Werk von Clemens Weiss eine zentrale Rolle. Die Zahl seiner Zeichnungen und Aufzeichnungen sind gewaltig. Das Ausmaß läßt sich allenfalls erahnen, denn ein Großteil seines zeichnerischen Oeuvres ist den Skulpturen zugeordnet, sauber darin verwahrt und verschlossen. Es drängt sich der Vergleich zu Museumsvitrinen auf, die den Blick auf die Kunstwerke freigeben und doch zugleich beschränken," berichtet Dedo von Kerssenbrock-Krosigk in einer kurzen Einführung in das künstlerische Schaffen des rheinischen Künstlers. Ansonsten gibt es fast ausschließlich Fotos der im Raum für Sonderausstellungen präsentierten Exponate.

Sind die Glaskunstwerke speziell für das Museum gemacht? Oder kann man sie auch in modernen Bürogebäuden zeigen? Betrachtet man die übrigen Exponate aus Glaskunst und vergleicht man sie mit Weisse, sind die Unterschiede schon augenfällig. Fast schon grobschlächtig und vulgär wirkt Weiss, fein, zart, elegant und teilweise auch verspielt ist die übrige Glaskunst. "Kontrapunkt" - mit diesem Wort überschreibt der adelige Museumsleiter seinen Text. Dieses Wort ist hier tatsächlich passend gewählt.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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