Marktgeschichten am Weltgästeführertag

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Am Sonntag war nicht nur der Abschied vom Tausendfüßler das Thema in der Stadt, sondern es war auch "Weltgästeführertag". In diesem Jahr lautete das vom Zweckverband ausgegebene Sujet "Menschen auf dem Markt - ein Jahrmarkt der Geschichte". Die Düsseldorfer Stadtführerinnen Mechthild Langohr, Brigitte Salem, Dorothee Spelberg und Ute Pannes - Antje Kahnt lag leider mit Grippe danieder - präsentierten unter den Rathaus-Arkaden in historischen Kostümen Marktgeschichten von 1550 bis in die 1920er-Jahre. Trotz der winterlichen Witterung kamen einige wetterfeste Geschichtsinteressierte zu der Aufführung.

Das "Straßentheater" der erfahrenen Stadtführerinnen war höchst unterhaltsam und informativ. Da erfuhr man, dass Jan Wellem einst im 16. Jahrhundert das Reinheitsgebot für das Bier und das Zunftwesen eingeführt hatte. Er sorgte auch dafür, dass Tiere, die in der Stadt geschlachtet wurden, lebend in die Stadt geführt werden mussten. Angesichts der neuesten Fleischskandale eine vorausschauende Anordnung, mag da mancher Zuhörer gedacht haben. Oder man hörte davon, wie der Komponist und Düsseldorfs Musikdirektor Robert Schumann sich am Rosenmontag des Jahres 1854 in Selbstmordabsicht in den Rhein stürzte. Eine Französin, die in den 1920er-Jahre Düsseldorf besuchte, wunderte sich darüber, dass man das Wilhelm-Marx-Haus als Hochhaus bezeichnete - hatte sie doch in den USA viel höhere Bauten gesehen.

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Bürgerreporter:in:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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