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Ausstellung
Ilse Henin und andere in der Kunsthalle Düsseldorf

Momentan ist die Ausstellung "Die unhintergehbare Verflechtung aller Leben" (noch bis zum 17.9.2023) in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. "Sie wendet sich an Freunde der Malerei, die sich für feministische Themen interessieren," berichtet Dirk Schewe, der Pressesprecher der Kunsthalle.

(Scherzhaft am Rande erzählt: Frage man Gregor Jansen, den Leiter der Kultureinrichtung, ob es bald auch eine maskulinistische Ausstellung geben wird, lächelt der nur.).

Der Rundgang beginnt im Seitenlichtsaal im 1. Stock.

Die späten 1960er-Jahre waren in Westdeutschland eine bedeutsame Zeit der politischen und sozialen Unruhen, der künstlerischen Solidarität und des Experimentierens, oft verbunden mit antikapitalistischer Kritik. Für Ilse Henin, die in jenen Jahren studierte, war es eine prägende Zeit. In den späten 1970er-Jahren nahm sie jedoch eine Auszeit von der Kunst, da sie diese – wie viele ihrer Kolleginnen – als zu stark von Männern dominiert empfand (und wohl auch, um ihre Kinder großzuziehen), kehrte in den 1980er-Jahren wieder zur künstlerischen Arbeit zurück und wahrte dabei einen bewussten Abstand von der Kunstwelt. Es erschien ihr dabei stets notwendig, innerhalb der Gesellschaft eine künstlerische wie auch soziale Gegenkultur zu schaffen und aus der Position der Außenseiterin heraus kontinuierlich ein Werk zu entwickeln, das auf sehr persönliche Weise ihr Abbild der Gesellschaft zeigt und eine psycho-analytische Sicht auf unterschiedliche kulturelle Ausprägungen vornimmt.

Von den Werken Ilse Henins ausgehend, wird im weiteren Verlauf der Ausstellung ein Netz zu den fünf jüngeren, zeitgenössischen Positionen geflochten. Die Arbeiten von Keltie Ferris (* 1977 in Louisville/USA), Ilse Henin (* 1944 in Köln/DE), Hayv Kahraman (* 1981 in Bagdad/IRQ), Gisela McDaniel (* 1995 in Nebraska/USA), Soraya Sharghi (* 1988 in Teheran/IRN) und Emma Talbot (* 1969 in London) sind nun zu sehen.

Es ist eine farbenfrohe Ausstellung, die tatsächlich Malerei und Zeichnug im Vordergrund hat. Auch nichtfeministische Museumsbesucher können ihre Freude daran haben, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob die ausgestellten Künstler nicht eher unbekannt sind.

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