Gedenkstätte Düsseldorf
"Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, eröffnet am 17. September 1987, wurde gemäßt dem Beschluß aller im Düsseldorfer Stadtrat vertretenen Parteien eingerichtet. An ihrem Zustandekommen in der jetzigen Form waren engagierte Vertreter von Parteien, von unterschiedlichen Institutionen und Organisationen, insbesondere der Verfolgten, der Jüdischen Gemeinde und der Sinti und Roma, beteiligt. Die Initiative ging vom Jugendring, einem Zusammenschluß Düsseldorfer Jugendorganisationen, aus. Sie sind und waren beratend tätig und bilden die Gewähr für einen pluralen Ansatz. Die Gedenkstätte hat sich als Ort der Forschung und des Lernens etablieren können. Gewidmet ist sie allen Opfern des Nationalsozialismus in Düsseldorf. In den Räumlichkeiten im alten Stadthaus auf der Mühlenstraße 29 war bis Ende 1933 das Polizeipräsidium mit Büros, Vernehmungsräumen und Haftzellen untergebracht. Die Räume im Kellergeschoß wurden Ende der dreißiger Jahre zu Luftschutzeinrichtungen umgebaut, von denen Teile heute noch erhalten sind.
Information und Analyse sind heute wichtige Quellen des Erinnerns. Dokumente, Fotos, Kopien und Originale in der Ausstellung geben Aufschluß über das Schicksal von Gruppen und von Einzelnen, die in Düsseldorf verfolgt wurden. Interviews mit Verfolgten unterschiedlicher Herkunft, Videobänder und Tonkassetten dokumentieren die persönliche Rückschau auf die NS-Zeit von Düsseldorfern.
Ein Zusammenschnitt aus den Zeitzeugenberichten dient als Einführungsfilm in die Ausstellung. Die Videointerviews vertiefen das in der Mahn- und Gedenkstätte Gezeigte. Interessierte Besucher können sich diese Filme vorführen lassen. Die Abfolge der Darstellung folgt einer entscheidenen Differenz: Wenngleich im engsten Rahmen des terroristischen Systems, hatte die aus religiösen oder politischen Gründen Verfolgten eine Wahl, zu widerstehen oder sich anzupassen. Den aufgrund der rassistischen Ideologie des NS Verfolgten wurde aber kein Anpassungsangebot gemacht. Diese Differenz zeichnet die Ausstellung nach. Sie beginnt bei den christlichen Kirchen und Gruppen, wendet sich den Verfolgten der Arbeiterbewegung zu und widmet schließlich den Rasseverfolgten zwei Räume," stellt sic hdie Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in einem Faltblatt selbst vor.
Die Ausstellung ist irgendwie unbefriedigend. Sie ist über 3 Räume verteilt, in denen faktisch nur Schautafeln mit Bildern und Texten zu sehen sind. Die Verfolgung von Homosexuellen und Zeugen Jehovas wird genauso wenig vorgestellt wie die Behandlung und Haftbedingungen der politischen Gefangenen in Düsseldorf. Auch ein paar Originalrequisiten aus jenen Tagen - wie etwa beispielsweise Häftlingskleidung - wäre da schon schön gewesen.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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