Das Krawattenmuseum in Düsseldorf
Das Düsseldorfer Krawattenmuseum ist zum Wehrhahn/Ecke Schützenstraße umgezogen. Der ehemalige Tischtennis-Profi Mohammad Vahabzadeh hat dort eine außergewöhnliche Sammlung von über 5.000 klassischen Krawatten aus dem vergangenen Jahrhundert zusammengetragen.
Der Sammler verkauft die Ausstellungsstücke auch und ist häufig darüber überrascht, wer sich für die Schlipse aus der Vergangenheit interessiert. »Oft kommen junge Männer und kaufen alte Modelle, die sie noch von ihrem Opa kennen«, sagt der Deutsch-Iraner. Angefangen hat die Sammelleidenschaft 2010, als er an die Graf-Adolf-Straße/Ecke Berliner Allee zog. 2012 eröffnete er das Krawattenmuseum. »Durch das Sammeln lag es eigentlich auf der Hand, ein Museum zu eröffnen. Das hat sich einfach so ergeben«, sagt Vahabzadeh. Und, das betont er, »es ist das einzige Krawattenmuseum in Kombination mit einem Geschäft weltweit.«
Aber nicht nur die Sammelleidenschaft, sondern auch die Lebensgeschichte des Geschäftsinhabers ist außergewöhnlich. Der Tischtennis-Profi hat für den Iran an drei Weltmeisterschaften teilgenommen Im Iran war er später Sportlehrer und ein bekannter Drehbuchschreiber sowie Schauspieler. 1972 kam er zum Bundesligisten PSV Borussia Düsseldorf und wurde 1974 Deutscher Tischtennis-Meister. Nach seiner Sportlerkarriere hatte er ein Teppichgeschäft an der Immermannstraße. Später mehrere Geschäfte in Düsseldorf und Aachen. Ende der 1970er-Jahre sollte er in einem Hollywoodfilm mit Marlon Brando und Elke Sommer mitspielen. Daraus wurde leider nichts.
Vor nicht langer Zeit war Vahabzadeh im Sommer beim Casting für die RTL-Sendung »Das Supertalent« in Köln. Dort musste er Tischtennis auf einer normalen Tischplatte spielen, einen Witz erzählen und ein Lied anstimmen. Von der langen Warterei unterzuckert, war der Diabetiker aber aus dem Takt geraten. Jedenfalls kam die Vorstellung wohl nicht gut an. Gehört hat er von RTL nichts mehr nach dem Casting. Der Ärger auf den Sender klingt heute noch durch. »Ich bin von der Jury sehr enttäuscht,« sagt Vahabzadeh. Jetzt kann er sich wieder aufs Krawattengeschäft und das Sammeln konzentrieren.
Der Ursprung der Krawatte ist übrigens nicht gesichert: Manche sehen den Vorläufer im Schal der römischen Legionäre, aber schon früher trugen die Soldaten des chinesischen Kaisers eine Art Halstuch.
Bürgerreporter:in:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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