Buchtipp
Das Buch zur Ausstellung „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“
Bonn. Am 5. Februar ging in der Bonner Bundeskunsthalle die Ausstellung „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“ zu Ende. Wer diese eindrucksvolle Exhibition durch die Welt der Oper verpasst hat, kann die faszinierende Geschichte dieser Kunstform in dem Buch zur Ausstellung Revue passieren lassen.
In Deutschland gibt es die meisten Opernhäuser
Die Oper ist eine Kunstform, die schon seit über 300 Jahren existiert und sich immer wieder erneuert hat. Ihre Anfänge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als sie in Italien entstand und sich von dort aus über ganz Europa verbreitete. Seitdem hat sie viele Veränderungen durchlaufen - sowohl inhaltlich als auch künstlerisch.
Eine besondere Rolle nimmt dabei die deutsche Opernhauslandschaft ein – mit 84 Spielstätten hat Deutschland die größte Dichte weltweit. In Deutschland waren es vor allem Komponisten wie Richard Wagner, Carl Maria von Weber und Carl Orff, die entscheidende Impulse für die Entwicklung der Oper gegeben haben. Mit ihren Werken haben diese Komponisten neue musikalische Entwicklungen unterstützt und so den Weg für neue Interpretationen der Oper bereitet.
In dem Buch „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“ gibt es eine Fülle an interessanten Details über die Geschichte der Oper, die aufregende Entwicklung und den Einfluss der Oper auf die Musikkultur. Die Publikation spiegelt und erweitert die Ausstellungsthemen, so umreißt es Eva Kraus, die Intendantin der Bundeskunsthalle, in ihrem Vorwort. „Es wird hinter die Kulissen geblickt, und die Geschichte eines einzelnen Kostüms steht pars pro toto für den Aufwand, der bei jeder Inszenierung getrieben wird. Die aufwändige Bühnentechnik und der Streit um die Urheberrechte und deren Herausforderungen werden ebenso beleuchtet“, so Kraus.
Das Buch spannt den Bogen von den frühesten Tagen des Musiktheaters bis zu den aktuellen Entwicklungen der zeitgenössischen Oper des 21. Jahrhunderts; von einer Kulturform, deren Ursprünge sich vor vielen Jahrhunderten verlieren, bis hin zu einem kulturell weiterhin vibrierenden, aber dennoch stetig wandelnden Kunstform. Einer Kunstform, die auch nicht von Skandalen verschont bleibt: So wurden jüngst russische Künstler wie etwa die Sopranistin Anna Netrebko geächtet, weil sie sich nicht öffentlich von ihrem Präsidenten Wladimir Putin wegen des Überfalls auf die Ukraine distanzierten.
Ein reiches Spektrum an Informationen
Der Schreibstil der Autoren bietet dem Leser ein breites Spektrum an Informationen. Er macht es leicht, ein Gefühl für die Kulturgeschichte der Oper zu entwickeln. Die Struktur des Buches ist klar definiert und jedes Kapitel enthält anschauliche Beispiele, anhand derer man die Thesen des Autors leicht nachvollziehen kann.
Das Buch „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“ ist ein absolutes Muss für alle Opernfans und Klassikliebhaber. Es gibt dem Leser einen tiefen Einblick in die Geschichte der Musiktheaterkunst, ihre Entwicklung sowie ihre Bedeutung heutzutage mit zahlreichen Abbildungen. Zudem liefert es wertvolle Anregungen zum Weiterdenken über dieses Genre, sodass man sich noch mehr mit ihm verbinden kann. Dieses Buch lohnt sich daher für jeden, der mehr über die Oper erfahren möchte – ob als Neuling oder als langjähriger Liebhaber dieses Genres.
Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!
Hrsg. Bundeskunsthalle Bonn, Text(e) von Katharina Chrubasik, Alexander Meier-Dörzenbach, Anke Charton, Albrecht Thiemann, Kerstin Schüssler-Bach, Hanjo Kesting, Markus Kiesel, Heiko Jacobs, Mark Schachtsieg, Dorothea Nicolai, Pierluigi Ledda, Barbara Vinken, Steffen Burkhardt, Wolfgang Willaschek, Gestaltung von Florian Frohnholzer, SOFAROBOTNIK
Deutsch
2022. 256 Seiten, 434 Abb.
Hardcover
24,50 x 28,00 cm
ISBN 978-3-7757-5378-4
50,00 EUR
Bürgerreporter:in:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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