Formel E: Die erste rein elektrische Rennserie ganz ohne Qualm
By (TRD) Pressedienst Blog News Portal 2018
(TRD/MID) Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen dürfte langfristig nicht aufzuhalten sein. Unsere Enkel werden sich in ferner Zukunft vielleicht gar nicht mehr an den röhrenden Motoren-Sound eines Rennwagens erinnern. Für sie könnte es selbstverständlich sein, dass im Motorsport E-Rennwagen vorbeisurren, dass man sich in der Boxengasse ohne schützende Kopfhörer unterhalten kann.
Bei der Formel E sind technologischer Fortschritt und Effizienz wichtige Schlagworte – und Nachhaltigkeit. Die Rennserie will zeigen, dass Motorsport auch in Zeiten des Klimawandels möglich ist, ohne schlechtes Gewissen. Das Engagement in der Formel E seitens der Automobilbranche wächst dementsprechend schnell.
Wo Motorsport ist, trifft sich auch die Schickeria, das ist bei der Formel E nicht anders als beispielsweise in der Formel 1. Das Motto „sehen und gesehen werden“ steht für betuchte Besucher an oberster Stelle. Wer am Motorsport interessiert ist, sollte sich auf das „Abenteuer Formel E“ einlassen und sich ein eigenes Bild machen. Uns stört etwas das „Rasenmähergeräusch“ der Elektro-Boliden. Aber vielleicht ist das eine Generationenfrage und fällt denjenigen mehr auf, die mit dröhnenden Motoren aufgewachsen sind.
Im Gegensatz zu konventionell betriebenen Rennwagen weisen Formel-E-Fahrzeuge Feinheiten auf, die so nur hier zu finden sind. Das betrifft vor allem die Batterien. Stefan Moser, Leiter Kommunikation Motorsport bei Audi, erklärt: „Mit Trockeneis wird die Batterie des Rennwagens mit minus 62 Grad gekühlt.“ Aktuell gibt es zwei Batterie-Einheiten beim Team Audi Sport Abt Schaeffler.
Dass Audi in der abgelaufenen Saison das schnellste Fahrzeug an den Start gebracht hat, liegt auch am perfekten Temperatur-Management. In der kommenden Saison wird beim Rennwagen eine neue Batterie eingesetzt, die zwar 30 Kilogramm schwerer ist, aber mit 54 kW/h die doppelte Akkukapazität aufweist. Der Fahrzeugtausch während des Rennens fällt dann weg – die Boliden können eine komplette Renndistanz mit einer Akkuladung bestreiten. Zudem sind die Autos mit bis zu vier Kameras ausgerüstet, um für die Fans das Renngeschehen live von der Strecke zu übertragen.
Neben dem effizienten Umgang mit der Akkukapazität spielt auch das Reifen-Management im Rennen eine entscheidende Rolle. Einziger Reifenausrüster in der Formel E ist Michelin, was Synergien bündelt und die Kosten im Rahmen hält. Eine Formel-E-Saison bestreiten die Hersteller nach eigenen Angaben mit einem Sechstel der Ausgaben, wie sie in der Formel 1 zu Buche stehen. Das dürften dann so zwischen 40 und 50 Millionen Euro sein. Genaue Zahlen werden natürlich nicht genannt – sind die Motoren und Antriebe beim Team Audi Sport Abt Schaeffler inzwischen Eigenentwicklungen, die vor jeder Saison homologiert werden. Das unterscheidet die optisch nahezu identischen Fahrzeuge voneinander.
Mit der Formel E hat eine neue Ära im Motorsport begonnen. Die Begeisterung wächst, beim Finale in New York war das Interesse der Fans spürbar – und auch die Motorsport-Atmosphäre kam nicht zu kurz. In nur vier Jahren hat sich die Formel E global etabliert, immer mehr Hersteller springen auf den Zug auf. Ab der kommenden Saison ist auch BMW mit von der Partie. Mercedes und Porsche scharren ebenfalls mit den Hufen. Dann wird der sportliche Wettstreit für das Team Audi Sport Abt Schaeffler noch härter. Aber Konkurrenz ist ja bekanntlich gut für das Geschäft.
Von Jutta Bernhard / mid /TRDmobil
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Bürgerreporter:in:Heinz Stanelle aus Düsseldorf |
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