Wie schütze ich mich vor Zecken?

Die Herbstsonne lädt zu schönen Spaziergängen ein, zum Wandern oder Pilze sammeln. Dabei sollte der Zeckenschutz nicht vergessen werden, denn die kleinen Blutsauger sind auch im Herbst eine große Gefahr.

Der Sommer ist vorbei, doch mit ihm leider nicht die Zeckenzeit: Zecken sind nicht nur im Frühling und Sommer aktiv, sondern bereits bei Temperaturen über 7 Grad - unabhängig von der Jahreszeit. Und auch im Herbst können sie Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Laut dem Robert Koch-Institut sind zwischen 2010 und 2014 im Schnitt 28,5 Prozent der FSME-Fälle in den Herbstmonaten September bis November gemeldet worden. Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, liegt bei circa 1:150. Die Gefahr einer Erkrankung besteht in Nord-, Mittel- und Osteuropa. In Deutschland besteht ein FSME-Risiko hauptsächlich in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Zudem gibt es einzelne Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, und seit 2014 auch in Sachsen. Aktuell sind 145 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.

Zecken werden im Vorübergehen unbemerkt abgestreift

Zecken lauern auf Grashalmen, in Büschen und Unterholz sowie in Wäldern, Stadtparks und Gärten. Die Spinnentiere können bis zu einer Höhe von 1,50 Meter klettern - eine ideale Höhe, um unbemerkt im Vorübergehen abgestreift zu werden. Dies kann schnell bei Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Nordic Walking, Joggen, Radfahren, Angeln, Reiten oder mit dem Hund spazieren gehen passieren. Ebenso bei Aufenthalten im Wald, denn bei der Suche nach Pilzen, Ess- oder Rosskastanien sind Sammler oft abseits der Wege im Unterholz und auf laubbedecktem Waldboden unterwegs. Genau dort, wo sich auch viele Zecken tummeln. Sogar im heimischen Garten - etwa in Hecken, Sträuchern, hohem Gras oder Laub - können Zecken lauern.

Mit einer Impfung FSME vorbeugen

Grundsätzlich gilt bei Herbst-Aktivitäten im Freien: Lange und geschlossene Kleidung tragen, um den Zecken den Hautkontakt zu erschweren. Socken sollten über die Hose gezogen werden. Zuhause den Körper gründlich nach Zecken absuchen. Hat eine Zecke zugestochen, sollte diese mit einer spitzen Pinzette oder einer Zeckenzange langsam herausgezogen- oder gedreht werden. Absuchen, geschlossene Kleidung und ähnliche Maßnahmen können einem Zeckenstich und einer damit verbundenen FSME-Infektion allerdings nicht völlig vorbeugen.Gegen die von Zecken übertragene FSME gibt es keine ursächliche Behandlung. Mit einer Impfung kann aber gegen FSME vorgebeugt werden.

Schnellimmunisierung gegen FSME im Herbst

Auch im Herbst ist es noch nicht zu spät für eine FSME-Impfung. Wenn kurzfristig ein Schutz gegen FSME benötigt wird, besteht die Möglichkeit einer sogenannten Schnellimmunisierung: Je nach Impfstoff lässt sich der Impfschutz mit zwei oder drei Impfungen innerhalb weniger Wochen aufbauen. Hier kann der Haus- oder Kinderarzt beraten. Die aus drei Einzelimpfungen bestehende Grundimmunisierung gegen FSME sollte ebenfalls im Herbst begonnen werden, um zum Start der nächsten Zeckensaison im Frühjahr gegen FSME immunisiert zu sein. Für einen mehrjährigen Impfschutz sind drei Impfungen nötig. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von ein bis drei Monaten, die dritte - je nach Impfstoff - nach 5 oder 9 bis 12 Monaten.

Quelle: Zecken-Informationsdienst

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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