In Dorf Mecklenburg: Denkmal zur Erinnerung an die "Bodenreform" in Ostdeutschland
Anstöße, sich mit der Geschichte der DDR-Landwirtschaft von der „Bodenreform“ bis zur „Kollektivierung“ auseinanderzusetzen, gibt eine riesige Reliefdarstellung in Dorf Mecklenburg. Das Denkmal gestaltete der Bildhauer Reinhard Dietrich im Jahr 1976.
Am Dorfrand erinnert der Denkmalkomplex an die Bodenreform, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone unter der Devise „Junkerland in Bauernhand“ durchgeführt wurde.
Durch die Verordnung „Bodenreform“ wurde das Land von Großgrundbesitzern und Großbauern, aber auch von Adligen, Kriegsverbrechern des NS-Regimes sowie von aktiven NSDAP-Anhängern entschädigungslos enteignet und an Landarme und Landlose, vor allem an Flüchtlinge und Vertriebene, verteilt. In Mecklenburg und Vorpommern entstanden damals Tausende von Neubauernwirtschaften.
Ab Ende der 1950er Jahre hieß dann die Losung „Vom Ich zum Wir“, unter der vor allem die vergleichsweise kleinen Felder der Einzelbauern zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammengeschlossen werden mussten.
Die bis dahin freien Bauern verloren durch die Einverleibung ihrer Felder und Maschinen ihre Eigenständigkeit, und Historiker schätzen, dass diese staatliche Maßnahme der Grund für die Flucht von Tausenden von Bauern nach Westdeutschland war.
Auf jeden Fall waren Bodenreform und Kollektivierung im vorigen Jhrhundert die wohl mit Abstand umfassendsten Umwälzungen in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands, und deren Nachwirkungen sind bis heute immer noch brisant.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.