Deutsche Meisterschaften Pétanque, im Tête á tête und Tir de précision am 25. u. 26. August
Wenn 128 Sportlerinnen und Sportler zum Tête á tête nach Schüttorf, im äußersten Südwesten Niedersachsens fahren, wollen sie dort kein romantisches Wochenende verbringen, sondern die Deutschen Pétanque Meisterschaften im Einzel austragen. Der französische Begriff Tête á tête bedeutet wörtlich übersetzt Kopf gegen Kopf und wird im „Boule-Französisch“ für das Einzel verwendet.
Tête à tête ist der Pétanque-Wettkampf der Individualisten. Viele Sportlerinnen und Sportler dieser Boule-Sportart spielen lieber Doublette oder die Königsdisziplin Triplette. Dennoch werden einige deutsche Spitzensportler zur 27. Deutschen Meisterschaft im Tête à tête erwartet. Um bei einem Tête-á-tête-Wettbewerb erfolgreich zu sein, muss man sowohl ein guter Tireur (Schießer) als auch ein guter Pointeur (Leger) sein.
Für die (guten) Tireure veranstaltet der Deutsch Pétanque Verband (DPV) gleichzeitig die 6. Deutsche Meisterschaft im Tir de précision, was (aus dem französischen) übersetzt Präzisionsschießen heißt.
In dieser noch jungen Disziplin müssen die 21 Teilnehmer aus verschiedenen Entfernungen mit den eigenen Kugeln insgesamt 20-mal auf eine Kugel (französisch Boule) bzw. ein Cochonnet schießen. Dabei gibt es fünf verschiedene Aufgaben. In den ersten vier Aufgaben ist die zu treffende Kugel 700 Gramm schwer, hat einen Durchmesser von 74 mm und liegt entweder allein (Aufgabe 1) oder 3 bis 10 cm von anderen gleichgroßen Kugeln (Aufgabe 2 bis 4) bzw. einem Cochonnet (Aufgabe 5) entfernt. In der Aufgabe 5 ist die zu treffende Kugel ein Cochonnet, das einen Durchmesser zwischen 25 und 35 mm haben kann.
Bei jeder dieser fünf Aufgaben muss aus Entfernungen von 6, 7, 8 und 9 m geschossen werden. Je nachdem ob die zu treffende Kugel allein getroffen wurde und /oder den Zielkreis verlässt, werden bis zu 5 Punkten pro Schuss vergeben, 100 Punkte sind also maximal erreichbar. Bei Weltmeisterschaften, die seit 2000 ausgetragen werden, wurden bisher maximal 62 Punkte erreicht.
Das Cochonnet (in Deutschland auch Schweinchen genannt) ist im anderem Wettbewerb die Zielkugel. Die Sportlerin / der Sportler muss versuchen seine eigenen drei Kugeln näher ans Schweinchen zu positionieren als seine Konkurrentin / Konkurrent. In beiden Wettbewerben sind Frauen und Männer startberechtigt.
Im Schießwettbewerb gab es bisher fünf verschiedene Titelträger, von denen Micha Abdul (2006, Landau) antritt. Auf der DM ist zwar auch Albin Raux, der Sieger von 2005 (PCNC Nürnberg), der allerdings nur für die Meisterschaften im Tête à tête gemeldet ist.
Die Teilnehmer an den Wettkämpfen haben sich bei Ausscheidungen in den Landesverbänden qualifiziert. Die derzeit 10 Landesfachverbände entsenden unterschiedlich viele Teams zu den Meisterschaften. Die Anzahl ergibt sich aus der Anzahl der Lizenzspieler und den Erfolgen bei den Meisterschaften des Vorjahres des jeweiligen Verbands.
Bürgerreporter:in:johann albrecht aus Donauwörth |
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