Der Pétanque ( Boule )- Sportler, ein Athlet???

Drei Doublettes hat er heute gespielt und zwei Triplettes. Wie sind die Spiele doch ausgegangen? Egal fünf gute Spiele. Mal endet eine Aufnahme mit drei oder mehr Punkten, meistens aber mit einem oder zwei. Das müssen rund 60 Aufnahmen insgesamt gewesen sein. A, rechnet: 60 Aufnahmen, die Doublettes mit drei Kugeln, die Triplettes mit zwei. Gut 150 Kugeln hat er gespielt. A weiß auf seinen Kugeln ist das Gewicht, 700 Gramm eingraviert. Er zückt seinen Kugelschreiber und ein Blatt Papier. 150 mal 700 Gramm, macht 105000 Gramm, also 105 Kilogramm. Das sind doch - A - kratzt sich die Stirn - über zwei Zentner Stahl, die er heute wieder durch die Luft geworfen hat.
A streckt seinen Rücken. Die meisten Kugeln hat er aus der Hocke gespielt. Das dürften schätzungsweise 100 Kniebeugen gewesen sein. Und nach jeder Aufnahme musste er seine Kugeln einsammeln. Einige hatte der Gegner weit weggeschossen. Und manchmal wenn A selbst schießen musste, setzte er so daneben, dass seine Kugel weitab ausrollte.
A rechnet hin und her- ja -, rund anderthalb Kilometer hat er wohl nur zum einsammeln seiner Kugeln zurückgelegt. Nimmt man noch die häufige Suche nach einem guten Aufsetzpunkt und das reichliche Palaver über die Spielsituation hinzu, bei dem er mit seinen Partnern, immer wieder die sechs bis zehn Meter, zwischen Abwurfkreis und Schweinchen hin- und her gelaufen ist, dann könnten es sogar zwei, wenn nicht drei Kilometer gewesen sein.
Uiiih, sagt A zu sich selbst, zwei Zentner Stahl geworfen, hundert Kniebeugen gemacht, drei Kilometer gelaufen, was für ein Tag! Er ist froh, dass er endlich sitzt. Welch ein Irrsinn auch. In diesem kleinen Abwurfkreis von 50 Zentimeter Durchmesser zu stehen, mit einem Eigengewicht von rund 80 Kilogramm, 150 mal in diesem engen Kreis, 150 mal 80 Kilo Körpergewicht - 12 Tonnen also - gegen die Erdanziehungskraft anstemmend, er allein, A stellt sich die Frage, bin ich ein Athlet?

A, weiß jetzt, dass er sich noch ein zweites Gläschen gönnen darf.