Mysteriöse und verwunschener Gegend
Ja auch das ist Venedig! Nicht nur Menschenmassen sondern ecken wo einsam und verlassen ist!
Als ich beim zweiten Mal in Venedig war habe ich nicht nur Menschenmassen und Karnevalstreiben auf San Marco zugeschaut und fotografiert, sondern habe ich mich wie einst Goethe in ,,Arsenale di Venezia" umgeschaut. Hier habe ich unweit von Markusdom und Dogenpalast in Venedig eine Gegend aufgesucht wo keine Touristen, ja sogar fast keine Menschen waren. Ein verlassenes und geheimnisvoller Gegend aber geschichtlich und historisch sehr bedeutend.
Diese Werft, die als größter Produktionsbetrieb Europas vor dem Zeitalter der Industrialisierung betrachtet werden kann, wurde zum Vorbild für andere Marinearsenale in Europa.
Dieses Areal hat wehrhaften Charakter und ist nicht überall zugänglich. Es schaute aus als wäre es dem Zerfall preisgegeben.
Es diente einst als Flottenstützpunkt, Werft und Waffendepot. Die Keimzelle der venezianischen Seemacht die über Jahrhunderte im Mittelmeerraum dominierte.
Wahrscheinlich gab es hier erste effiziente, geschäftigste Arbeitsläufe wie Fließbandarbeit für Schiffsbau. Den das Arsenal arbeitete außerordentlich effizient. Bereits Im 14. Jahrhundert erfolgte die Produktion der Galeeren in streng rationalisierten Arbeitsabläufen. Jedes Handelsschiff war so konstruiert, dass es in kürzester Zeit zu einem Kriegsschiff umgebaut werden konnte. Die Bestandteile für die Galeeren waren genormt, wurden vorgefertigt und im Depot gelagert, so dass in kürzester Zeit 25 Schiffe Einsatz fertig gemacht werden konnten. Im Krieg gegen die Türken wurden im Arsenal im Jahre 1570 innerhalb von zwei Wochen 100 Galeeren gebaut. Im Arsenal konnten bis zu 30 000 Leute arbeiten.
Die Wurzeln des Arsenals reichen dabei bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Einerseits befinden sich im Arsenal Ausstellungsbereiche der Biennale von Venedig, andererseits ist hier das Museum der Seeschifffahrtsgeschichte untergebracht.
Ich war aber nicht in Museum! Ich wusste nicht wie man hin kommt!
Das Arsenal spielt eine Hauptrolle in dem Buch "Der König von Korfu" von Werner von der Schulenburg, spielt um 1717.