Mahnwache gegen Kampfeinsatz in Afghanistan
Es ging darum öffentlich ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bürgerinnen und Bürger aus der Donauwörther Umgebung, quer durch alle Altersschichten, drückten am vergangenen Samstag gemeinsam mit ihrer Teilnahme und durch ihre Plakate, Fahnen und Transparente aus: „Afghanistan – es reicht!“
Von 13:00 – 14:00 Uhr hatte das Organisationsbündnis, bestehend aus der Ortsgruppe der katholischen Friedensbewegung pax christi, dem Kreisverband der Grünen, der JugendAlternative, den Pfadfindern, dem Juze Donauwörth (IGJD e.V.) und dem Ortsverband der Katholische Arbeitnehmer Bewegung, zur Mahnwache gegen den Kampfeinsatz in Afghanistan vor dem Liebfrauenmünster in Donauwörth eingeladen.
Zu Beginn begrüßte Marianne Ach alle Anwesenden und wies daraufhin, dass die aktuellen politischen Diskurse bezüglich der militärischen Beteiligung Deutschlands in Afghanistan, Anlass zu erhöhter Sorge gebe.
Michael Rösch ergänzte in dem folgenden Redebeitrag, dass seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffkrieges gegen Afghanistan sich dort die Sicherheitslage deutlich verschlechtert hat, der Drogenanbau immens gestiegen ist und sich jedes Jahr die Opferzahlen um ein vielfaches erhöhen. Er zitierte Reinhard Voß, Generalsekretär von pax christi, der in der einseitigen Stärkung des Militärs eine Kapitulation der Politik sieht. Der Unterschied von militärischen Kosten, in Höhe von 85 Mrd. Dollar, dem 7,5 Mrd. Dollar an Ausgaben für den zivilen Wiederaufbau gegenüberstehen, macht diese Schieflage deutlich.
Es sei keine Frage gewesen, ob sich die Pfadfinder Donauwörth bei der Mahnwache beteiligen sollten, es sei ihre Aufgabe, ganz im Sinne des Gründers Robert Baden-Powell, gegen den Krieg Stellung zu beziehen, betonte Maria Birkmeir. Eindrucksvoll schilderte sie von ihrem Besuch im Bundestag vor einigen Wochen, als sich die Debatte um den Afghanistaneinsatz drehte. Dort war eine afghanische Parlamentsabgeordnete anwesend und Abgeordnete der Linkspartei berichteten von der problematischen Situation Afghanistans.
Dass bei dieser Mahnwache, wie schon bei den Protesten gegen den Irak-Krieg in den Jahren 2003 und 2004, auch einige Jugendliche und junge Erwachsene anwesend waren und somit ihre Solidarität zeigen, hob Thomas Krepkowski, Sprecher der JugendAlternative, lobend hervor.
Spontan nahm eine engagierte Passantin das Megaphon und machte deutlich, dass aufgrund des Unrechts in Afghanistan nicht geschwiegen werden darf. So entwickelten sich unter den Beteiligten noch interessante Gespräche.
Die Mahnwache fand mit einem interreligiösen Friedensgebet einen würdigen Abschluss. Nach einem christlichen Gebet folgte ein muslimisches Bittgebet, das verdeutlichte, dass wir gemeinsam auf der Suche nach dem Frieden und Gott sind.
Der Redebeitrag zur Mahnwache ist unter www.jugendalternative.de nachzulesen.
Bürgerreporter:in:Michael Rösch aus Donauwörth |
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