Ich wurde als Dieb hingestellt.
Es ist sehr schlimm wenn man als Dieb hingestellt wird, obwohl man keiner ist.
Als ich in einer Kantine essen wollte, mir ein Tablett genommen habe und mich damit umdrehte, stieß ich mit dem Tablett eine pikfeine Dame, die hinter mir stand. Dabei verschüttete ich mein Getränk. Ich wollte es mit den Händen bei der Dame von ihrem Nerzmantel wegwischen, worauf sie mich anschrie. Ich entschuldigte mich mit der Bemerkung, daß ich am Hinterkopf keine Augen habe. Dann setzte ich mich alleine an einen Tisch und konnte nichts mehr essen, denn mir war der Appetitt vergangen. Als ich aufstehen und gehen wollte, bemerkte ich ein tumultartiges Getue an der Theke. Die feine Dame schrie herum, so daß der Geschäftsführer der Kantine kam und sich erkundigte was geschehen war. Ich konnte von meinem Tisch aus beobachten, wie die Dame auf mich zeigte und etwas erzählte. Ich dachte mir jetzt geht´s aber los hier, denn sie kamen auf mich zu. Plötzlich explodierte die Dame und schrie "ja, der war es". Ich sagte ja es war ein Ungeschicktheit von mir, aber ich hatte mich ja entschuldigt. Da sagte der Kantinenschef: "Könnten wir sie durchsuchen, denn der Dame ist eine sehr wertvolle und teuere Brosche abhanden gekommen!" In diesem Moment fühlte ich mich wie vom Blitz getroffen. Ich schrie den Mann an, daß ich nichts gesehen, geschweige denn was mitgenommen hätte. Die Dame sagte, daß sie, als sie aus dem Haus ging diese Brosche noch dran gehabt hatte und hier in der Kantine gemerkt hätte, daß diese nicht mehr an ihrem Mantel hängt. Sie wollten mich durchsuchen und ich sagte, daß ich mich von niemanden durchsuchen lassen würde. Dann wollten sie die Polizei anrufen. Ich hatte nichts dagegen, denn ich hatte ein reines Gewissen. In fünf bis zehn Minuten kam schon die Polizei. Sie erklärten den Beamten was vorgefallen war. Die Beamten kamen zu mir an den Tisch, verlangten höflich, daß ich meine Taschen ausleere. Ich sagte den Beamten, daß nicht einmal eine Armee mich dazu bewegen könnte meine Taschen zu leeren. Dann machte der Kantinenchef den Vorschlag, die Dame könnte die Brosche ja doch daheim vergessen haben und sie sollte sicherheitshalber daheim anrufen. Gesagt getan holte die Frau ihre Handy aus der Tasche und rief bei sich daheim an. Es stellte sich heraus, daß sie sie doch daheim auf dem Tisch vergessen hatte. Die Frau entschuldigte sich bei allen Beteiligten und kam zu mir und entschuldigte sich bei mir auch und holte gleichzeitig ein Scheckbuch aus ihrer Tasche. Sie sagte zu mir, es sei ihr ganz peinlich, aber sie würde mich für diese Unannehmlichkeiten entschädigen. Ich sagte: "Nein, es ist schon OK. Sie haben sich ja entschuldigt, das reicht!" Nein sagte Sie, sie würde mir als Entschädigung 100 € auf einen Scheck schreiben. Ich traute meinen Ohren nicht und erwiederte nochmals "nein, nein". Dann sagte sie: "Sie haben Recht, das ist zu wenig. Ich schreibe Ihnen 500 € raus." Also ich weiss nicht, ob sie bis 1000 € gegangen wäre, denn in diesem Moment klingelte mein Wecker, den ich gestellt hatte, weil ich einen Freund vom Flughafen abholen musste.
Ich hoffe diese Geschichte hat euch gefallen.
Ich wünsche jedem ein schönes Wochenende.
Bürgerreporter:in:Kocaman (Ali) aus Donauwörth |
18 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.