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Fragen im Kontrast: Furcht vor dem Sterben

Furcht vor dem Tode

Furcht, wie sie vor dem Sterben erwachsen kann,
erwächst wesenhaft aus Unwissenheit:
Wer durch Illusionen, selbsterzeugt und gespeist
durch Tradition,
meint und glaubt,
sein Leben ende mit dem,
was gemeinhin als "das Ende des irdischen Daseins"
angesehen wird,
der lebt auch sein irdisches Dasein vielfach so,
als sei er tot und nicht lebendig.

Es ist natürlich,
wenn Zweifel keimen,
sobald, aus welchen Gründen auch immer, er
das Begrenztsein des irdischen Daseins
für etwas Bedeutsames
er hält,
denn diese beiden Tore des Daseins,
Geburt und Sterben,
sind es, nämlich bedeutsam.

"Blicke ich nicht weiter?
Über diese Grenzen hinaus?
Verrückt.
Grotesk.
Wie sollte ich denn,
da mein Denken,
mein Erinnern,
ja auch mein Fühlen und Wollen,
so scheint es,
an diese Persönlichkeit,
an diese mit der Konzeption
anfangende Körperlichkeit
gebunden ist,
über d i e s e Grenzen hinaus hin
schauen können?

Verliere ich denn nicht
mit meinem Körper
alle Macht,
mich zu erleben?
Mich zu erinnern?
Mich zu fühlen?
Zu denken und zu erkennen?

Bin nicht ich, der diesen Namen trägt,
der auf meinem Grabstein stehen wird,
auch erst e n t s t a n d e n
durch Empfängnis und Geburt?

Wird nicht auch diese Existenz,
so entstanden,
Mit dem Sterben enden?"

Wie auch immer
ein Hintertürchen gesucht wird,
("In den Gedanken meiner Mitmenschen
lebe ich ja doch irgendwie weiter!")
Wie tröstlich.

Die Christen,
manche von ihnen zumindest,
glauben
an ein Leben n a c h dem Sterben.
Hm.

Schwindet dadurch
Todesfurcht?
Oder wenn ich
das bewusste Reflektieren
über d i e s e Grenze
verdränge,
so gut es eben geht?

Wenn ich wahrhaftig bin
und wenn ich einen geliebten Menschen
durch sein Sterben
verloren habe,
dann m u s s ich
über seinen weiteren Weg,
so er denn existierte,
nachdenken,
sofern ich diesen Menschen,
den ich liebte
und der jetzt aus meinem bewussten Erleben
geschieden ist,
w a h r h a f t liebte.
Denn sonst
war
Auch diese Liebe
selbst
ein Illusion,
und sein Sterben
zerstörte
diese Illusion.

Lebe ich?
Wären Geburt und Sterben
tatsächlich
jene vielbeschworenen,
so oft, so leicht
als absolut gesetzten
Grenzen,
so wäre es wohl begründet,
selbst d i e s e s (so fingierte) Leben
selbst in seiner Realität
zu bezweifeln.

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15 Kommentare

> "weil sie gar keine Stille und Beschaulichkeit mehr kennen, Zeit für sich, Zeit in Ruhe zu genießen"

Oder wenn sie das kennen, es meiden, weil man sie sonst als faule Sau o.ä. bezeichnet, weil nur die hetzende, bewegliche "Leistung" als Leistung zählt und alles andere böse Faulheit darstellt (ausser, man ist reich ;))

60 Minuten im Gespräch gegenüber stehend, 1 Stunde Trauerarbeit.
Innerhalb weniger Sekunden den tristen Raum nicht mehr wahrnehmend den anderen Menschen hören. Aufnehmen den Gedanken an die Seele, die sich eine neue Heimstatt sucht. Vielleicht sogar in der Nähe, in einer Blume.
Blüten nicken im Wind zu einem Gruß.
Vielleicht.
Fragen über Fragen und jeder hat für den Moment seine eigenen Antworten gefunden. Etwas hat uns beide unendlich tief und nah beieinander in unsere eigenen Seelen geführt. Das zu erleben ist großartig, das ist leben.
Wenn ich sterbe, möchte ich nah sein.

Eine schöne Idee - insbesondere der letzte Satz ... .

Es ist sonderbar: Wenn wir fragen, was wir als Menschen miteinander gemeinsam haben, so mag es manche Unterschiede geben - Geburt und Sterben, als Gegebenheiten, die wir alle anerkennen und anerkennen müssen, verbinden uns. Dennoch gehört dieses Thema - so aktuell (man denke an aktive, passive Sterbehilfe, z. B. von Ärzten, an "würdevolles Sterben" etc.) im Grunde doch zu jenen gesellschaftlichen Themen, die ich "privatissime" nennen will, da irgendwie (ob man das möchte oder nicht) der Gedanke, wenn er berührt, gleich im Innersten berühren kann.

Um so mehr freut es mich, dass das "Gedicht" weder bloß als "nichtssagend" anscheinend empfunden worden ist, noch bloß zu Meinungskonflikten führte - im Gegenteil: Eine schöne Vielfalt an verschiedenen Aspekten und Anschauungen sind zum Ausdruck gekommen.

Ich nannte diese kleine Produktion (oben) "Fragen im Kontrast", gerade weil ich den Eindruck hatte, dass eine Reflexion über diese beiden Grenzen des menschlichen Daseins auf Erden aus einer der Realität innewohnenden Polarität den Fragenden und Reflektierenden gewissermaßen auf sich selbst und auf sein L e b e n zurückbewegen kann - so als hätte ich Dynamik, Schwung und Elan aus meinem Denken gewonnen.

Und wenn Denken (und Diskussion) das bewirken können, dann ist das doch eine schöne, wertvolle Frucht ... - in diesem Sinne danke ich alle, die sich eingebracht haben und vielleicht in diese Diskussion noch einbringen wollen, für ihre Sorgfalt und ihr Taktgefühl.

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