Bayern Rundfahrt 2008: Startliste steht

Teams Gerolsteiner und High Road in der Favoritenrolle – Stefan Schumacher will Gesamtsieg verteidigen – Starke Continental-Teams am Start

Für das Jahr 2008 können sich Freunde und Fans der Bayern Rundfahrt erneut auf eine hochkarätige Veranstaltung freuen. 770 Kilometer lang ist die Runde, die am 28. Mai in Freyung im Bayerischen Wald beginnt. Weiter geht es über Sankt Englmar, Straubing, Neusäß, Donauwörth, Würzburg und Bad Neustadt/Saale bis nach Erlangen, wo die Bayern Rundfahrt 2008 am 1. Juni endet.

Mit dabei sind wieder 16 Mannschaften aus der ganzen Welt, die 112 Rennfahrer an den Start schicken. Mit der Nummer 1 führt der Vorjahressieger Stefan Schumacher die Startliste an. Sein Team Gerolsteiner kommt in gewohnt starker Besetzung nach Bayern. Das riecht förmlich nach Titelverteidigung und Stefan Schumacher könnte damit in die Fußstapfen von Michael Rich treten, der die Bayern Rundfahrt insgesamt drei Mal gewonnen hat. Mit Fabian Wegmann hat die Equipe einen zweiten Joker für die Gesamtwertung dabei, der aber auch in der Bergwertung punkten kann. Das deutsch-italienische Team Milram bietet eine junge, aber hoch motivierte Mannschaft auf. Mit dabei: ein echter Lokalmatador, Sebastian Schwager ist in Neusäß daheim und will die Etappe vor seiner Haustür natürlich gerne gewinnen. Dafür wird sich sein Team mächtig ins Zeug legen, auch wenn die Konkurrenz groß ist. Aus Frankreich kommen in diesem Jahr zwei Teams nach Bayern. Die eine, Credit Agricole, hatte die Bayern Rundfahrt bis vor einigen Jahren regelmäßig im Rennprogramm, die andere, Bouygues Telecom, ist zum ersten Mal am Start. Unter US-amerikanischer Flagge segeln viele bekannt deutsche Fahrer, die 2007 zum Teil noch in magentafarbenen Trikots unterwegs waren. Marcus Brughardt, Gerald Ciolek, Bert Grabsch, Linus Gerdemann und Andreas Klier sind beim Team High Road unter Vertrag, das die Nachfolge des T-Mobile Teams angetreten hat. Die Mannschaft ist jetzt verstärkt in den USA im Einsatz,doch für die traditionsreichen Rennen kommt das Team natürlich nach Europa. In dieser erstklassigen Besetzung zählt High Road zu den Favoriten für den Gesamtsieg in Bayern.
Neben den fünf ProTour-Mannschaften sind es immer wieder die Continental Teams die Farbe ins Rennen bringen. Team 3C-Gruppe und Kuota-Senges nutzen die Bayern Rundfahrt schon seit Jahren, um sich besonders n Szene zu setzen. Der Australier Luke Roberts, Dritter der Bayern Rundfahrt 2006 und Olympiasieger von Athen, ist die Nummer 1 im Team von Kuota-Senges und hat den Sieg in Bayern neben zwei Medaillen bei Olympia und den Weltmeisterschaften zum Saisonziel erklärt. Das Team 3C-Gruppe hat einen echten Lokalmatador: Tobias Erler studiert in Regensburg und ist in seiner Mannschaft der Mann fürs Klassement. Jeweils zwei Teams kommen aus Österreich und Italien. Elkhaus-Simplon und Volksbank halten die österreichischen Farben hoch. Noch etwas südlicher liegt die Heimat von Aqua & Sapone und Ceramica Flaminia. Die Italiener geben der Bayern Rundfahrt den Vorzug vor dem Giro d`Italia und werden mit entsprechenden Ambitionen am Start sein. Benfica (Portugal), Topsport Vlaanderen (Belgien), PSK Whirlpool (Tschechien) und die beiden deutschen Teams Thüringer Energie und Mapei Heizomat vervollständigen das hochkarätige Teilnehmerfeld.
Zu den Höhepunkten zählen 2008 sicherlich die Auftakt-Etappe durch den Bayerischen Wald, die mit 227 Kilometern längste Etappe von Straubing nach Neusäß und das Einzelzeitfahren in Bad Neustadt an der Saale. Das Einzelzeitfahren ist traditionell der entscheidende Wettbewerb einer Rundfahrt. Wer kein guter Zeitfahrer ist, kann eine Rundfahrt nicht gewinnen – egal wie stark er im Sprint oder am Berg auch sein mag. Die Strecke in Bad Neustadt a.d. Saale ist ideal für ein Zeitfahren: knapp 26 Kilometer lang, leicht wellig mit einem längeren Anstieg genau zur Halbzeit. Wer hier gewinnt, darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen, muss sich aber auf der Schlussetappe auf sein starkes Team verlassen können. Die Teams Gerolsteiner und High Road stehen deshalb ganz oben auf der Favoritenliste.
Auch wenn der Start einer Etappe nicht gerade zu den spektakulärsten Szenen einer Tagesetappe gehört, so bietet gerade der Etappenstart in Donauwörth zumindest dem Radsportfan mehr als nur einen kurzen Blick auf die Radstars, denn wenn am 30. Mai im Ried um 11.00 Uhr der Startschuss gefallen ist, fahren die „Radler“ zunächst drei Runden (Spitalstraße, Kapellstraße, Umkehr, Weidenweg und Ried) bevor die Rennfahrer Donauwörth über die Reichsstraße, Pflegstraße, Berger Vorstadt und Berger Allee in Richtung Würzburg verlassen.