Aktuelle Diskussion: Zukunft der Bildungspolitik
Pressegespräch mit Margarete Bause in Donauwörth
Exkursion zum Storchenbiotop
Zu einem Pressegespräch mit Margarete Bause, gemeinsam mit Dr. Sepp Dürr Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag, hatten die Grünen Donau-Ries eingeladen. Im Mittelpunkt des rund einstündigen Gesprächs standen u. a. Bildungspolitik und der Ausstieg aus der Atomenergie.
Für die WZ sprach Wolfgang Leitner mit Margarete Bause über wesentliche Zielsetzungen der Grünen in Bayern.
WZ: “Wahlkampf in Bayern - Zeit, zentrale Themen und Zielsetzungen zu diskutieren: Welche politischen Ziele erscheinen Ihnen, Frau Bause, als besonders wichtig?”
M. B.: “In knapp zwei Wochen beginnt das neue Schuljahr: Wir werden die gleiche Misere wie die Jahre zuvor haben, zu große Klassen, auch erste Klassen mit 30 Schülern, das Gymnasium ist nach Einführung des G 8 immer noch eine Dauerbaustelle: Es muss mehr in bayerische Bildung investiert werden! Weiterhin muss ein bildungspolitisches Konzept her: diese Flickschusterei muss aufhören. Bildung ist die Grundlage für das ganze spätere Leben des Einzelnen, wie jemand gefördert wurde, welche Bildung ihn oder sie ins Berufsleben führt ... .”
WZ: “Brennpunkt >Qualifikation auf das berufliche Leben hin< ...” M. B.: “Ja, und wenn nach wie vor es so ist, dass 10% o h n e Schulabschluss ins Berufsleben starten, wieviel da an Chancen des Einzelnen kaputt gemacht wird, aber auch wieviel Potential dem Wirtschaftsleben, der Arbeitswelt verloren geht - das halte ich absolut für verantwortungslos.” WZ: “Thema Hauptschule, dreigliedriges Schulsystem - ein Zukunftsmodell? Mehr und mehr ist das Ansehen der Hauptschule im Vergleich mit Realschule und Gymnasium geschrumpft ... .” M. B.: “Allein zu unterscheiden nach “handwerklich begabt” und eher theoretisch, die frühe Trennung der Kinder nach Begabung - mit 10 Jahren!” Albert Riedelsheimer: “Zu meinen, dass der eine es eher im Kopf hat, der andere eher in den Händen, diese Unterscheidung, auf der doch das Schulsystem aufbaut - das ist doch Quatsch!” M. B.: “Wie können wir uns auch anmaßen, so früh mit 10 Jahren die Kinder zu sortieren! Sollten nicht insgesamt möglichst viele Türen offen bleiben? Statt Kinder so unterschiedlich zu fördern? Ist es nicht absurd: da sind so viele Sackgassen in unserem Bildungssystem, im Schulwesen, ja Frustrationsschleifen, die ungeheuer viel Geld auch kosten, anstatt die Kinder früh und alle zu fördern.” WZ: “Beispiel: Nachhilfe-Einrichtungen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen - ein Beleg dafür, dass dringender Handlungsbedarf an staatlichen Schulen besteht? Privatschulen, die bundesweit rekordverdächtig expandieren und entstehen ... .” M. B.: “Und das kann es doch nicht sein! Die Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder an Privatschulen, die weniger privilegierten müssen mit staatlichen Schulen vorlieb nehmen. [...]” WZ: “Frau Bause, vielen Dank für dieses Gespräch.” Foto: Kurt Jenning, Ursula Kneißl-Eder, Albert Riedelsheimer, Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, und Marianne Ach (von links nach rechts) informierten sich auch vor Ort über das Donauwörther Storchenbiotop bei Norbert Sahliger (zweiter von rechts) nach einem Pressegespräch, an dem auch noch Andrea Eireiner (Kandidatin Bezirkstag) und Rudi Koukol (Landtagskandidat) teilnahmen. Dieses fand bei infodatacom in der Heilig-Kreuz-Straße (ehemals Seitz-Auer) statt.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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