Priester als Lehrer der Sakramente
„Der Priester als Lehrer der Sakramente“, lautete das Leitthema der Predigt des Bischöflichen Referenten Martin Straub beim Vorbereitungsgottesdienst am vergangenen Sonntag, den 15. Juni 2008, zur Priesterweihe und Primiz von Benjamin Beck. Musikalisch wurde die Eucharistiefeier durch das Orgelspiel von Matthias Breimeier aus Mertingen umrahmt.
Als Einstieg seiner Ansprache erzählte Pfarrer Martin Straub eine Anekdote von seiner eigenen Primiz. Hier sagte ein kleiner Junge am Abend seiner Mutter, dass er auch Priester werden möchte, weil er dann jeden Tag „Der Herr sei mit euch“ sprechen darf. In dieser Aussage, welche bei der hl. Messe viermal vorkommt, stecke die Ahnung, dass es etwas Großes und Bedeutendes ist, wenn der Herr bei uns ist. Das Christentum ist kein Versuch unter vielen anderen auf die menschlichen Fragen nach dem Woher und Wohin und dem Warum des Lebens eine nur menschliche Antwort zu geben. „Es ist geradezu das Gegenteil, es ist das Hören auf die Antwort, die von Gott kommt: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“, so Straub. Die Gegenwart des Herrn ist so nicht nur eine rein geistige Angelegenheit, sondern wird durch den Dienst des Priesters konkret.
Der Glaube an den Vater, Sohn und Hl. Geist ist nicht der Ausfluss menschlicher Weisheit, sondern die Antwort Gottes auf die Heilsbedürftigkeit des Menschen. Denn Jesus ist nicht nur für die Christen am Kreuz gestorben und auferstanden, sondern für alle Menschen. So müssten die Gläubigen genauso wie die Priester das Wesen ihres Glaubens wieder neu und tiefer erfassen.
Im Evangelium werde deutlich, dass allein die Vollmacht Jesu den Priester zu seinem Dienst befähige. So seien auch die Sakramente, welche dem Priester durch die Priesterweihe anvertraut werden, nichts anderes als die wirkungsvolle Fortsetzung der Zuwendung Jesu. Wörtlich fügte Pfarrer Martin Straub an: „Gott hat in Jesus den Menschen sein Angesicht zugewandt und er hat es nicht wieder abgewandt.“
In keiner anderen Handlung des Priesters ist der eigene Anteil des Priesters so gring und der Anteil Gottes so groß und wirksam als wie in der Spendung der Sakramente. Dass es in der Kirche sehr menschlich zugeht, unterstrich er mit einer Aussage des ehemaligen Donauwörther Stadtpfarrers Wilhelm Schmid: „Es menschelt in der Kirche bis an den Tabernakel hinauf.“ Doch dann sei Schluß, denn Gott selbst hat sein Zelt unter den Menschen aufgeschlagen. Der heiligste Ort der Kirche ist somit das Sakrament und dieser Ort ist frei von Überheblichkeit, Unversöhntheit und Streit, so der Prediger. Diesen Ort der Anwesenheit Gotes im Tabernakel gibt es nur durch das Wirken des Priesters am Altar und deshalb sei auch das Gebet um genügend Arbeiter im Weinberg erforderlich.
Weiter spendet der Priester die Taufe, versöhnt die Menschen mit Gott in der Spendung des Bußsakramentes, wendet sich den Kranken in der Krankensalbung zu und feiert mit der Gemeinde die hl. Eucharistie.
Beim nächsten Vorbereitungsgottesdienst am kommenden Sonntag, den 22. Juni 2008 um 19 Uhr im Donauwörther Liebfrauenmünster wird der Praktikumspfarrer von Benjamin Beck, Stadtpfarrer Wolfgang Schneck aus Mindelheim, die Predigt zum Thema „Der Gemeinschaft dienen – der Priester als Leiter der Gemeinde“ halten.
Das Kath. Münsterpfarramt weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass zur Priesterweihe von Benjamin Beck am Sonntag, den 29. Juni 2008 um 14.30 Uhr im Dom zu Augsburg in Bus fährt. Der Unkostenbeitrag beträgt 7,-- €. Abfahrt ist um 12.30 Uhr am Liebfrauenmünster, um 12.40 Uhr am Werner-Egk-Platz in Auchsesheim und gegen 12.45 Uhr in Nordheim. Anmeldungen nimmt das Münsterpfarramt (Münsterplatz 5, Tel.: 0906-706280) entgegen.
Bürgerreporter:in:Jürgen Tochtermann aus Donauwörth |
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