Lichtdurchflutete Räumlichkeiten
Es riecht noch etwas nach Farbe im sanierten Pfarrheim der Pfarrgemeinde „Zu unserer Lieben Frau“ von Donauwörth. Bis zur letzten Minute wurde vor dem Festgottesdienst am 3. Adventssonntag noch angestrengt gewerkelt. Schließlich erwies Bischof Dr. Walter Mixa den Donauwörthern eine große Ehre und ließ es sich nicht nehmen, dem neuen Pfarrheim seinen Segen zu spenden. Im Liebfrauenmünster zelebrierte der Bischof gemeinsam mit dem Stadtpfarrer Dekan Ottmar M. Kästle und Pater Mathäus Thayamkery den Festgottesdienst, bevor der Festakt mit Segnung im lichterfüllten neuen Pfarrsaal stattfand.
Das „Allegro“ aus der Sonate III von Jean-Marie Leclair stimmten Felicitas und Sebastian Schwab gekonnt auf ihren Violinen an. Dekan Ottmar M. Kästle und Armin Furthmüller trugen dann eine Meditation unter dem Motto „Unser Pfarrheim mit Leben erfüllen“ vor. Dabei entzündeten Vertreter/innen der einzelnen Gruppen symbolisch eine Kerze an der aufgestellten Osterkerze an. Aus der „Schöpfung“ von Joseph Haydn stimmte der Münsterchor mit Orchester unter der Leitung von Maria Steffek passend das „Vollendet ist das große Werk“ an.
Die Worte „Vertraue auf Gott“ hielt sich Monsignore Kästle laut seinen Begrüßungsworten immer vor Augen, denn sonst wäre er an manchen Bauproblemen verzweifelt. Bei seiner Einführung bezeichnete ihn Bischof Mixa als „seelsorgliche Dynamitkugel“. So sei symbolisch auch so mancher „Dynamit“ beim Innenausbau nötig gewesen. Seinen besonderen Dank sprach er den zahlreichen Spendern, so wie den Schwestern von St. Ursula, den Patres von Hl. Kreuz und der evang. Pfarrgemeinde für den gewährten Unterschlupf während der Bauphase aus.
Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Xaver Kinzler äußerte, dass Menschen ständig dabei sind ihre Lebensbereiche zu verändern. So sei es für die Donauwörther Pfarreiengemeinschaft ein historischer Augenblick der Veränderung, wenn sie die lichtdurchfluteten Räume betreten.
„Hurra, es ist fast geschafft“, rief Kirchenpfleger Anton Nusser in den Saal und hoffte, dass durch die Besprengung der Räume mit Weihwasser das neugestaltete Pfarrzentrum vor unglück bewahrt werde. Eine besondere Freude sei sicherlich der Ausblick bei Foen, wenn der Blick dann bis in die Berge schweifen kann. Trotz imenser Kosten sei das Pfarrheim kein Luxusobjekt des Pfarrers geworden, sondern ein sichtbarer Segen für die Pfarrei und Stadt. Sie sollen daher das Pflänzchen der Gemeinschaft wachsen lassen.
OB Armin Neudert sprach den Stadtpfarrer Ottmar Kästle vorausgeeilten Ruf als Energiebündel an, welchen dieser durch seine Bauvorhaben dann auch in Donauwörth umsetzte. So sei das Pfarrzentrum städtebaulich gelungen, welches die Stadt gerne finanziell unterstützt habe.
Als 56jähriger Bürger der Stadt stand bei Fraktionsvorsitzendem Georg Schmid immer der Gesichtspunkt, dass das Pfarrzentrum so in Ordnung ist, vor Augen und deshalb sei der jetzige Umbau für ihn nicht vorstellbar gewesen. Das Haus sei jedoch nun nur wertvoll, wenn es mit Leben erfüllt werde. Deshalb solle gerade auch die junge Generation mit eingebunden werden.
Besondere Mühe gab sich Dekanatsleiterin Maria Bauer, als sie ihre Grüße in gereimter Form zu Gehör brachte. So habe sich das Warten gelohnt, wenn man die neugestalteten Räume sehe. Sie bat dann auch, das Haus mit Freude, Friede und Kinderlachen zu erfüllen.
„Auch mit Steinen, welche dir in den Weg gelegt werden, kann man ein Haus bauen“, begann Landrat Stefan Rössle seine Ansprache. So dürfe man nicht nur jammern, sondern auch im Wege liegende Steine auf die Seite schaffen. Diese können nämlich auch so manch Gutes bewirken. Die Kirche sei deshalb auch nur so lebendig, wie es die einzelnen Bausteine der Gemeinde sind.
Den Gruß und Respekt der evang. Pfarrgemeinde überbrachte Dekan Johannes Heidecker. Mit der Einweihung des Münster-Pfarrheimes geht auch eine Aera der Gastfreundschaft zu Ende. Die Erfahrungen miteinander sollten jedoch nicht abreissen, wünschte er sich.
Architekt Alfred Schwendtner stellte vor der Übergabe des symbolischen Schlüssels an Bischof Walter Mixa die Umbaumaßnahmen heraus und beglückwünschte die Donauwörther Pfarreiengemeinschaft für den Mut zum Umbau. Er hätte sich immer wieder in die Rolle des künftigen Benutzers versetzt und hatte immer den Ehrgeiz, dass der Umbau so gut wie ein Neubau sein soll. So entstanden gleichwertige Räume für alle Benutzer. Ein reizvoller Blick sei von allen Räumen auf das Wörnitztal und bis in die Alpen, was selten ein Pfarrheim zu bieten hätte.
Nach den Grußworten sprach Bischof Dr. Walter Mixa den Segen über das neugestaltete Pfarrzentrum und besprengte die einzelnen Räumlichkeiten mit Weihwasser. Währenddessen stimmten Felicitas und Sebastian Schwab das Allegro aus Duo II von Louis Sphor auf ihren Geigen an, bevor die Festgäste das „Großer Gott wir loben dich“ anstimmten.
Am Nachmittag hatte die Pfarrgemeinde noch die Möglichkeit bei einem „Tag der offenen Tür“ das fast fertiggestellte Pfarrzentrum mit ihren neugestalteten Räumlichkeiten näher kennenzulernen. Der Frauenbund bot dazu Kaffee und Kuchen an.