Konzert im Marienmünster Donauwörth zum Totensonntag

Konzert im Marienmünster Donauwörth zum Totensonntag

"Laß alles was Du hast"
Totentanz von Hugo Distler (1908 bis 1942)

Mit einem vielgestaltigen Konzert, dessen Kernstück der Totentanz (in Anlehnung an Hugo Distler, dem Meister der Chormusik) darstellte, wurde im Donauwörther Marienmünster eine beeindruckende Präsentation geboten, meisterlich interpretiert durch den Crescendochor und dem Bläserquintett "Heilig's Blechle" unter der Leitung von Maria Steffek.

Einen gravitätischen Rahmen bildeten Werke u. a. von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750), Edvard Grieg (1843 bis 1907) und G. F. Händel (1685 bis 1759), die alternierend zu den Dialogen des Totentanzes gespielt wurden.

Der ausdrucksvolle Dialog, gesprochen durch Suzanna Abel und Erhard Hennig, artikulierte den inneren Konflikt eines Sterbenden, der mit dem Tod hadert - ein dramaturgisch gelungenes Moment des Konzertes, in dem ein Sprecher hinter dem Chor, der in manchem dem griechisch-antiken Vorbild der Tragödie entsprach, und der andere über dem Publikum auf der Predigtkanzel stand.

Noch während der Introduktion nach der Eröffnung durch das Bläserensemble zog der Crescendochor in drei Gruppen durch das Haupt- und die beiden Nebenschiffe der Kirche von der Empore zum Altar. Musikalisch und dramaturgisch eine ebenso einfache wie ausdrucksvolle Inszenierung, die - wie der anschließende Applaus bewies - ihre Wirkung nicht verfehlte.

Maria Graf (Querflöte) und Maria Steffek (die auch die Orgelpartien übernahm) verstanden es, souverän subtilste Nuancen der musikalischen Inhalte zu artikulieren und ernteten besonders viel Applaus.

Zur Rezitation hatte man neben Erhard Hennig Suzanna Abel (Junges Schauspiel Ensemble München) gewonnen, die kongenial das dramatische Moment der Dialoge beherrschten.
Eine überragende Darbietung wie diese sollte baldmöglichst wieder dem musikliebenden Publikum angeboten werden, denn einmal mehr zeigte sich, dass höchsten Ansprüchen der Crescendochor zu entsprechen vermag.-