Impulse für ein reiches, vielfältiges kulturelles Leben
Fulminantes Eröffnungskonzert zu den 39. Donauwörther Kulturtagen im Festsaal des Tanzhauses
Virtuose Momente durch das Georgische Kammerorchester Ingolstadt
Kaum hat das Georgische Kammerorchester aus Ingolstadt die diesjährigen Kulturtage in Donauwörth mit einem eindrucksvollen Konzertabend mit anschließendem Empfang eröffnet, so folgen fast täglich neue Events - noch bis November. Klassik, Kunst, Vorträge, ein Herbstball des VSC (heute um 20 Uhr im Tanzhaus), Kabarett und Autorenlesungen und auch speziell für Kinder gibt es wieder Veranstaltungen.
Wieviel ist einer Stadt eine lebendige, vielfältige und wachsende Kultur für ihre Bürgerinnen und Bürger wert? Ist sie wirklich nur „dekorativ“, ein „Luxusdekor“ nur aus „Prestigegründen“? Oder ist sie vielmehr ein substantieller Bestandteil sozialen Lebens in einer Stadt, zu dem Bildung, Wissenschaft, Kunst und Religion wesentlich gehören?
In seinem Grußwort griff Oberbürgermeister Armin Neudert diese Frage zentral auf. Kultur als Luxusartikel einer Stadt, der nur durch finanzielle Subvention erhalten bleibt? Gewiss, kulturelles Leben geschieht in der Stadt vielfältig, durch Vereine, die Donauwörther Freilichtbühne, durch VHS, die städtischen Schulen (Bildung ist wesenhaft Kultur), viele engagieren sich dort, Jugendliche beispielsweise im Theater ihrer Schule, Musikschulen, gut ausgestattete Kindergärten, Büchereien, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen u. v. m., was über den Raum der Schule bzw. der Institution selbst hinaus ins kommunale und gesellschaftliche, vor allem ins soziale Leben weist.
Ist nicht vielmehr die Stadt selbst ein Impulsgeber dadurch, dass sie - unterstützt durch Sponsoren der ortsansässigen Betriebe und Firmen - kulturellen Raum schafft, in dem sich ihre Menschen wiederfinden und begegnen?
Die Stadtgesellschaft - gerade wenn sie sich als pluralistische Demokratie selbst versteht - braucht Kulturräume, in denen künstlerisches, bildendes, wissenschaftliches und religiöses Leben nach den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen sich entfaltet. Dann nämlich stellen sich Fragen etwa nach innerstädtischem Leben (quasi die Binnenkonjunktur der Stadt) nicht seperat, sondern genau in diesem lebendigen Kontext als dynamischer Raum sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. Kultur ist so ein zentraler Aspekt der Standortfrage - in vielerlei Hinsicht. Im politischen Auftrag einer Stadt rangiert „Kultur“ vielleicht nicht an erster Stelle; aber in dem Spektrum politischer Ziele sollte die Frage nach Bildung und Kultur zu den ersten Fragen gehören, wenn es um Investitionen geht, die schließlich allesamt aufzeigen, w o h i n sich eine Stadt zukünftig entwickeln will.
Wenn Politik sich zur Aufgabe stellt, Lebensqualität, soziales Miteinander, Integration aller Gruppen und Schichten der Geschellschaft, Bildung und Fortbildung auf hohem Niveau, Attraktivität der Stadt und städtischen Lebens zu unterstützen und zu fördern, dann kommt sie auch nicht an Zielsetzungen innerhalb des lokalen Kulturlebens vorbei, sondern sollte sie bewusst angehen.
Der Auftakt der Kulturtage 2012 durch das Eröffnungskonzert mit dem anschließenden Empfang zeigte sich ganz in diesem Licht eines engagierten Kulturlebens in Donauwörth.-
Foto T: Virtuos und souverän gestaltete das Georgische Kammerorchester Ingolstadt (mit ihrem Dirigenten Lavard Skou Larsen) und Guiliano Sommerhalder (Trompetensolist) den Konzertabend im Festsaal des Tanzhauses.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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