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Impressionen aus den letzten Faschingsjahren

Fasching hat eine lange Tradition - als Karneval, als Fastnacht, als Fest, das in vorchristliche Kulturgeschichte zurückweist, und ist - kontrovers angesehen.

Manche (und ihre Anzahl scheint inzwischen in unserer Region beachtlich groß) engagieren sich aktiv in einem Verein; andere freuen sich auf Fasching und gehen auf Bälle, Tandlerfasching und Umzüge; wieder andere können dem närrischen Treiben nichts abgewinnen.

Fasching! Es ist in jedem Fall ein großes Fest, ein Meer der bunten Farben und Formen, Stimmungen und Menschen. Fasching ist ein großer Spiegel der Gesellschaft in ihrer Vielfalt, ihren Präferenzen, kulturell, ästhetisch und sozial.

Fasching lockt: Komm! Das ist ein Spiel: Das Spiel heißt, Dich in einer anderen, ganz anderen Rolle zu sehen, ganz anders Dich zu sehen, als sonst. Du bringst Dein Begehren und Verlangen ganz offen zum Ausdruck: Jetzt bist Du prominent, ein König, eine Königin, elegant, begehrenswert und schön. Du bist einmalig. Die Menschen sehen Dich.

Dein Traum ist in Erfüllung gegangen: Du liebst und wirst geliebt, an Deiner Seite ist Dein Prinz bzw. Deine Prinzessin. Du lebst Deinen Traum. Du gibst Dir Mühe vor Deinem Autritt, in der Garderobe, auf den zahlreichen Proben und Besprechungen - oder sei es nur beim Schminken und Anziehen der prachtvollen Kostüme.

Oder gefällt Dir der Frosch? Der Bär? Lady Vampir? Musketier? Die Frau vom anderen Stern in glitzerndem Kostüm? Exotisch oder distinguiert? Eher verführerisch oder humoristisch? Selbstironie oder Erotik? Oder nicht selten beides zusammen.

Fasching ist eine Gelegenheit und Einladung: Alles (oder fast alles) ist erlaubt, wenn es gefällt.
Warum dieses Spiel so vielen gefallen kann und gefällt? Weil spielen das Natürlichste schlechthin ist. Wir spielen als Kinder - und spielend lernen wir. Spielend lernen wir das Wichtigste. Das Spielen hat uns als Kindern jene Freiheit gebracht, ohne die wir nicht wirklich Menschen sein können. Freiheit ist die große Kraft des Lernens in der Gesellschaft. Freiheit gibt uns die Leichtigkeit und Offenheit, die Grundhaltung der Sympathie, ohne die Erleben eigentlich nicht möglich ist - und schon gar nicht soziales und individuelles Lernen.

Hm. Schade eigentlich dass so selten Fasching ist. Schade dass wir nicht öfters die Stadt (oder das Dorf), wo wir leben und wohnen, als das sehen, was sie ist: Ein Forum sozialen Lernens und Erlebens, ein Treffpunkt sozialer Interaktionen, gleich ob eher auf beruflicher oder privater Basis.

Kinder können Fasching. Für sie ist Fasching ganz normal und schön. In der hier präsentierten Auswahl spielen jene Momente des spielend-karnevalistischen Erlebens die zentrale Rolle, wo Fasching authentisch und ausdrucksvoll enthusiastisch ist - oder ganz einfach rührend und süß.

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1 Kommentar

Dieser kleine Beitrag ist vom Text her spontan und von den Fotos her im Kontext einer journalistischen Arbeit bei der Durchsicht einiger Foto-Ordner der letzten Faschingsjahre entstanden.

Ja, Fasching ist tatsächlich einmalig im Jahreslauf: Es ist der große Ball, der Maskenball, der einlädt, zu spielen und zu tanzen, zu musizieren und sich zu freuen, in neue Rollen zu schlüpfen und Spaß zu haben.

Im Unterschied zu anderen kulturellen Events und Festen wird die Grenze zwischen Darbietenden und Besuchern eigentlich ziemlich ganz aufgehoben, zumindest besonders bei dem am morgigen Rosenmontag anstehenden Tandlerfasching.

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