Erste und einzige Karagöz-Museum der Türkei
Hacivat und Karagöz
Das Gebäude, das bis zum 14. Juni 1997 als Transformatorgebäude genutzt wurde, wurde von der Stadtverwaltung von Bursa zunächst in das Karagöz-Haus umgewandelt und dann 2007 in das erste und einzige Karagöz-Museum der Türkei umstrukturiert.
Das Kunsthaus bestand aus einem Theatersaal, in dem das traditionelle türkische Schattenspiel Karagöz und Hacivat aufgeführt wurde, einer Galerie mit Karagöz- und Hacivat-Puppen, einer Spezialbibliothek und einer Designwerkstatt.
Die Karagöz-Kultur, die 2009 von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde, wird im ersten und einzigen Karagöz-Museum der Türkei lebendig gehalten.
Figuren:
Karagöz ist ein lebensfroher, einfacher, aber witzig-gerissener Mann aus dem Volk. Er ist eine ungehobelte, sinnenfreudige Figur, die aus Geldmangel häufig Aufgaben übernehmen muss, denen er nicht gewachsen ist (z. B. Briefeschreiben für andere). Er ist ewig auf der Suche nach sexuellen Kontakten (meist vergeblich) und bei dieser Suche nicht wählerisch.
„Hacivat verträgt sich mit jedem und verfolgt so seine Interessen, er ist maßvoll und kann in alle Rollen schlüpfen. Er ist jemand, der, wenn es für seine eigenen Interessen von Vorteil ist, auch mal ein Auge zudrückt. Da er ein wenig Schulbildung besitzt, weiß er von allem zumindest etwas und ist somit ein Halbintellektueller. Er hält sich an die gesellschaftlichen Verhaltensregeln, jedoch nicht aus Überzeugung. Hacivat übt jeden Beruf für Geld aus, angefangen vom Muhtar (Dorfvorsteher) bis zum Ehevermittler (Çöpçatan). Er versteht etwas vom Handeln und strengt sich beim Geldverdienen nicht an. Harte Arbeiten lässt er Karagöz für einen geringen Lohn verrichten. Hacivat verkörpert meistens die Rolle des Arbeitgebers und ist somit der Vertreter der gesellschaftlichen Ordnung. Vom Charakter her ist er ein Opportunist. Hacivat liebt es, sich geschwollen und in osmanischer Hochsprache auszudrücken. Diese Art von Konversation ist in seinem Interesse, wenn die Dinge komplizierter werden und er einige unverständliche osmanische Begriffe in das Gespräch einbringt und somit seinen Hals aus der Schlinge rettet.“
Weitere Figuren:
weibliche Charaktere: Kanlı Nigar, Salkım İnci, Ehefrau von Karagöz, Tochter Hacivats; Canan (die Geliebte)
weitere männliche Charaktere: Çelebi (ein Dandy, gebildet und gepflegt), Tiryaki (ein Süchtiger), Matiz (ein Betrunkener), Sarhoş (ein Säufer), Casus (Spion und Schnüffler), Tuzsuz Deli Bekir (ein Wachmann), Beberuhi (ein Buckliger), Kekeme (ein Stotterer), Satıcılar (ein Verkäufer)
Anatolier: Laz (der Lase), Bolulu (aus Bolu), Kayserili (aus Kayseri), Kürt (Kurde) und Kastamonulu (aus Kastamonu).
Charaktere außerhalb Anatoliens: Arnavut (Albaner), Arap (Araber) und Acem (Iraner) …
Nichtmuslime: Rum (Grieche), Ermeni (Armenier) und Yahudi (Jude) …
Schauspieler und Künstler: Köçek (effeminierter Tanzjunge), Çengi (Spielerin der Harfe çeng), Cambaz (Seiltänzer) und Hokkabaz (Zauberkünstler)
Geisterwesen: Cinler (Dschinns)
Doch die beiden ereilte das Schicksal dass sie enthauptet wurden.
Orhan Gazi der Anweisung zum Bau einer Moschee in seinem Namen in Bursa gab, wo auch die zwei Aktoren arbeiteten.
Als es zu lustigen Gesprächen und Witzeleien zwischen dem beiden kommt stockt die Arbeit am Bau.
Doch im Laufe der Zeit führten das Gespräch zwischen diesen beiden und die fröhliche Atmosphäre dazu, dass die Arbeiter nicht mehr richtig arbeiten konnten und der Bau verlangsamt wurde.
Als Orhan Gazi, der von einer Expedition zurückkehrt, feststellt, dass der Bau der Moschee noch nicht abgeschlossen ist, untersucht er den Grund dafür und nennt Hacivat und Karagöz als Grund.
Ihre untätige Haltung und ihre spielerischen Gespräche führten dazu, dass der Bau nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnte, und als Orhan Gazi davon erfuhr, wurde er wütend und ließ sie beide enthaupten.
Wie der Schicksal will leben die beiden ihr Schatten Dasein als Schattenfiguren.
Es ist jeden Tag der Woche außer montags von 09:30 bis 17:30 Uhr geöffnet.
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