Eröffnung der neuen Freilichtbühne Donauwörth - "Einer für alle ... alle für einen!"
Eine Vision ist Wirklichkeit geworden:
Die neue Freilichtbühne Donauwörth ist eröffnet!
Im Rahmen eines fulminanten Festaktes wurde in Donauwörth vergangenen Samstag die neue, heißersehnte Freilichtbühne eröffnet. Mit „Die drei Musketiere“ gelang dem Theaterensemble unter der Leitung von Wolfgang Schiffelholz eine bejubelte Premiere, gleichsam eine bravouröse Feuerprobe. Unisono stimmten die Festredner darin überein, dass mit dieser neuen Baulichkeit Donauwörth um eine harmonisch und zentral situierte Einrichtung bereichert worden ist.
„Es ist erstaunlich, mit welchem Engagement und mit welcher Beharrlichkeit Wolfgang Schiffelholz und seine Mitstreiter zusammen mit den Verantwortlichen der Stadt eine neue Freilichtbühne geschaffen haben, die im weiten Umkreis ihresgleichen sucht,“ unterstrich Ludwig Hoffmann, Präsident des Bundes Deutscher Freilichtbühnen, in seiner Rede. Vielleicht mochte man an das Motto der drei Musketiere denken, ohne dem eine solche beachtliche Mammutleistung, wie sie durch viele erbracht worden ist:
„Einer für alle und alle für einen!“ Symbolisch mag es für Motivation und Zielsetzung des engagierten Theaters stehen, wie überhaupt das fetzige, ulkige und ganz nach Musketiermanier nicht selten burlesk-humorvolle Stück ideal für die Freilichtinszenierung erschien, da es den erforderlichen Gestaltungsfreiraum lässt.
Wie diese beiden, so fühlten sich Oberbürgermeister Armin Neudert und Gerd Mann (aus dem beauftragten Architekturbüro) glücklich, durch einen symbolischen Akt der Schlüsselübergabe die neue Freilichtbühne eröffnen zu können. Substantialiter geschah diese Eröffnung freilich durch die bravourös ausgeführte Darbietung des nun folgenden Stücks auf der Grundlage des Abenteuerromans von Alexandre Dumas und in einer Bühnenfassung von Ralph Benatzky (1884 - 1957).
Obgleich wohl jeder inhaltlich mit den „Drei Musketieren“ mehr oder minder vertraut ist, gelang den Schauspielern Stephan Geist (D'Artagnan), Florian Lang (Porthos) und Jonathan Schädle (Aramis) ihren Rollen individuelles, spannendes, zuweilen prickelnd-humorvolles Leben abzugewinnen. Gesanglich überzeugten sie ebenso wie Anna, Königin von Frankreich (Ingrid Müller) und Caramel, Zuckerbäcker mit politischem Pathos (Walter Walden), der fast teichoskopisch die sich wandelnden Stimmungslagen der Bevölkerung in seinen schwungvoll-souverän ausgeführten Gesangseinlagen widerspiegelte. Überhaupt näherte sich das Bühnenstück mehr und mehr einem das Publikum begeisternden Musical an, je weiter die Handlungsfolge durch die permanent betriebenen Intrigen des Kardinals Mazarin (meisterlich durch Bernd Zoels gespielt) vorangetrieben wird.
Dynamisch und wechselvoll - nicht zuletzt durch Leona de Castro, die Spionin und Mätresse des Kardinals (Gabi Vit) - steigert sich der dramatische Handlungslauf, der jedoch wie eine Operette oder ein Lustspiel und Schwank durch Wirtshaus-, Palais- und Feldszenen federleicht verwandelt wird. Authentisch wirkt die Performance in Tanz- und Fechtszenen; stimmungsvoll ansteckend, manchmal lausbübisch, humoristisch verbal und gestisch-mimisch perfekt realisiert, wie überhaupt durchgängig ein oft verblüffend hohes Niveau erreicht wird, das mitzureißen vermag.
Auch Bühnentechnik und Requisite, ebenso wie das gewohnt professionelle Bühnenbild verdienen um so mehr Anerkennung - wie sie durch großzügigen Applaus reichlich erfolgte. Kutsche, Reiter und sogar ein Segelschiff rundeten den gravitätischen Eindruck des Gesamtgeschehens auf der Bühne für den enthusiasmierten Zuschauer ideal ab - und dies trotz Termindrucks und allen jenen unausweichlichen Hürden, die in der Vorbereitung auf die Premiere und Eröffnung anstanden. Allen, aber auch wirklich allen gebührt dieser sensationelle Erfolg der Premiere, denn die großartigen Leistungen sind umfassend unter allen für eine Freilichtinszenierung zentralen Gesichtspunkten erreicht worden. Jedenfalls ist die Feuerprobe der neuen Freilichtbühne wie auch des Theaterensembles glänzend bestanden worden.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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