Der Name der Rose - Mittelalterlicher Thriller unter Donauwörther Himmel
Was für eine Herausforderung für eine Freilichtbühne und doch wagte sich die Freilichtbühne Donauwörth e.v. unter der Regie von Wolfgang Schiffelholz
und Gabi Vit genau an dieses Stück.
Ganz wie in der Vorlage des berühmten Filmes von Produzent Bernd Eichinger gab es dann zum Ende der Premiere auch Feuer und viel himmlisches Wasser und sogar Applaus für ein einzigartiges Premierenpublikum, welches bei strömendem Regen, ab dem zweiten Akt, bis zum Schluss ausgehalten hatte.
Die Literaturvorlage stammt von Umberto Eco in einer Freilichtbühnenfassung von Claus J. Frankl und wird nun als Hauptstück erstmals in Donauwörth aufgeführt.
Mutig, wie ich finde und genau dieses bestätigte mir dann auch der 1. Vorsitzende des Vereins Wolfgang Schiffelholz bei einem kurzen Gespräch lächelnd.
Doch nach wenigen Spielminuten ist das Puplikim sofort im Bann und alle Bedenken sind komplett weggefegt, was an der glänzenden Besetzung aber auch an einem fantastischen Bühnenbild liegt
Letzteres passte sich im Farbspiel rot und blau bis zum Schluss einzigartig der Spannung in der Abtei an und die eigens dazu von Johann Anton Huber geschrieben und auf Mittelaltern Instrumenten gespielte Musik passte Hervorragend zur mystischen Handlung.
Schauplatz des Stücks ist eine Benediktinerabtei im Jahr 1327. Diese besuchen der Franziskanerpater William von Baskerville (Jürgen Lechner) und sein Gehilfe Adson von Melk (Christian Faul) auf ihrer Studienreise durch das Italien des Mittelalters.
Doch ihrem Studien kommt etwas dazwischen, schon bei der ihrer Ankunft werden sie mit einen mysteriösen Todesfall eines Mönches konfrontiert.
Der Abt des Klosters beauftragt William von Baskerville mit der Aufklärung dieses.
Doch dabei bliebt es leider nicht und der mittelalterliche Krimi um verbotene Leidenschaften, skrupellosem Eigennutz und fanatischem Glaubenskonflikt nimmt seinen Lauf und es kommt zu weitern vier Todesfällen.
Die schauspielerischen Leistungen allen voran Jürgen Lechner als William von Baskerville waren mehr als überzeugend.
Was bei den dialogastigen Szenen sicher nicht ganz einfach war, doch durch eine gelungene Mimik blieb es immer lebendig,
Christian Faul überzeugt als Novize Adson. Immer zurückhaltend im Hintergrund und doch zur rechten Zeit mit Emotionen und Gefühlsausbrüchen präsent auf der Bühne.
Der verrückte Salvatore wird von einem herausragenden Florian Lang verkörpert, dem man durch seine Mimik und Haltung der Rolle des seltsamen Mönches komplett abkauft.
Ein gutes Händchen bei der Besetzung der Rollen zeigten Schiffelhoz und Vit auch bei dem blinden Mönch Jorge von Burgos, den Jürgen Melan gibt, mit weißen Kontaktlinsen, stets an seinen Stock geklammert schreitet er bedrohlich durch alle Szenen.
Ein gut unterhaltenes Publikum fühlte sich am Schluss der Veranstaltung mitten in das Jahr des Herrn 1367 versetzt und applaudierte trotz strömendem Regen den 50 Mitwirkenden auf und den 50 im Hintergrund agierenden Helfern kräftig und langanhaltend.
Die Freilichtbühnensaison 2014 ist hiermit eröffnet!
Weiter Infos und Reservierungen hier http://www.freilichtbuehne-donauwoerth.de/
Ich kannte weder Buch noch Film und war begeistert, nur für kleinere Kinder würde ich es nicht empfehlen. Danke an das Team der Freilichtbühne, das ich die Generalprobe auch mit ansehen durfte.
Und nun muss ich unbedingt auch den Film sehen.