Das Dreikönigskonzert in Heilig Kreuz
Ein beeindruckendes, enthusiastisch von einem großen Publikum angenommenes Konzert in Heilig Kreuz ließ die besinnlich-festliche Weihnachtszeit auf würdige Weise ausklingen. Die bis zum letzten Platz gefüllte Barockkirche bewies, dass hohe Erwartungen an die Musizierenden unter der Leitung von Erna Dirschinger gestellt waren - und weit übertroffen wurden. Ein fulminantes Konzert vielgestaltiger Impressionen fand schönsten Anklang.-
Fulminantes Dreikönigskonzert in Heilig-Kreuz
Mit einem virtuosen Konzert unter der Gesamtleitung von Erna Dirschinger wurde in Heilig-Kreuz ein glanzvoller Ausklang der Weihnachtszeit einem begeisterten Publikum geboten.
Alternierend zu den musikalischen Präsentationen rezitierte Pater Langer besinnliche Texte, die als verbales Pendant zu den vokal- und instrumentalmusikalischen Parts den Kirchenbesucher einstimmten. Neben dem Jubilate-Chor, dem Zweigesang, dem Streichquintett (Gerhard Martin) spielten auch die Notenhupfer und die Tapfheimer Bläser, die alle zusammen ein subtil aufeinander abgestimmtes, harmonisches Arrangement präsentierten, das an virtuoser Ausdruckskraft kaum zu überbieten ist: Ein en detail durchdachtes, souverän ausgeführtes Konzert, das ein erwartungsvolles Auditorium verzauberte, überzeugte nicht allein durch technische Perfektion der Ausführenden, sondern durch eine von herzlichem Engagement getragene Intention, die sich mit dem Weihnachtsgedanken innigst identifizierte.
Meisterhaft hatte Erna Dirschinger ein in sich subtil abgestimmtes Konzertprogramm arrangiert, das mannigfaltige Ausdrucksformen hervorbrachte: ganz bewusst variierten, harmonierten und kontrastierten die Einzeldarbietungen nicht zuletzt durch eine wohlerwogene Instrumentierung, die in der bis auf den letzten Platz gefüllten Barockkirche beeindruckende Klangfarben wie einen Regenbogen über dem Publikum entfaltete. Alle mitwirkenden Musikanten trugen je dazu bei, eine facettenreiche, stimmungsvolle Atmosphäre zu gestalten, wobei Pater Langer alternierend zu den musikalischen Parts besinnliche Texte rezitierte und Aspekte des Festes Epiphanias verbal bewusst machte.
Vom Jubilate-Chor angefangen, der vor rund 20 Jahren aus den freundschaftlichen Beziehungen der Musizierenden untereinander und zu Erna Dirschinger entstanden ist, über die Notenhupfer (Carolin Reinke Zither, Nadja Blasig Hackbrett, Barbara Schlecht Tenorflöte) und die Tapfheimer Bläser (unter der Leitung von Theo Keller) hin zum Streichorchester (geleitet von Gerhard Martin, auf dessen ambitioniertes Engagement Erna Dirschinger nun schon seit zwei Jahrzehnten zählen darf) wirkten alle aus echter Liebe und Hingabe zur Musik, die für den Zuhörer immer neue Ausdrucksformen gestaltete: keinen Augenblick konnte man den Eindruck gewinnen, die Musik werde „nur abgespielt“, wie es das festgelegte Programm erfordere; im Gegenteil: jede musikalische Darbietung wirkte in ihrer Ursprünglichkeit, wie sie eigentlich allein durch musikalische Improvisationen erzielt wird, nämlich einmalig-originär im Ausdruck, gegenwärtig-authentisch in der je entstehenden Interpretation. So nur lässt es sich wohl erklären, dass jeder Beitrag als unmittelbar substantiell zur Präsentation gehörend empfunden werden konnte, notwendig und wesenhaft, gleichsam bis in den letzten Akkord hinein aussagekräftig.
Manche wohlvertrauten Stücke erklangen, wie „Tochter Zion, freue dich!“, „Heilige Nacht“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“; traditionell-klassische Partien (Transeamus) wurden durch mundartlichen Gesang abgerundet, ergänzt und vertieft („Dank mer für an jeden Tag“, „Heia schumscheia“, „Es wird scho glei dumpa“).
Über diese festliche Zeit hinaus soll er wirken, soll bleiben, wenn Alltag und neue Aufgaben eines neuen Jahres stärker und stärker unser Denken und Handeln erfordern:
"Immer wieder wird der Mensch geboren,
spricht zu frommen, spricht zu tauben Ohren,
Kommt uns nah' und geht uns neu verloren.
Immer wieder muss er einsam ragen, aller Brüder Not und Sehnsucht tragen,
Immer wieder wird er neu ans Kreuz geschlagen.
Immer wieder, auch in diesen Tagen, ist der Heiland unterwegs zu segnen.
Unsern Ängsten, Tränen, Fragen, Klagen, mit dem stillen Blicke zu begegnen, den wir doch nicht zu erwirdern wagen,
weil nur Kinderaugen ihn ertragen."
Mit diesen durch Pater Langer vorgetragenen Worten (zitiert nach Hermann Hesse), die auf Gegenwart und Wirklichkeit Christi hindeuten, gipfelte, begleitet von immer neu variierenden, ausdrucksvollen Musikklängen, das Konzert, das am Schluss im stürmischen Applaus der Kirchenbesucher ausklang.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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