Auf den Spuren eines Suchenden

Auf den Spuren eines Suchenden:
Sven Görtz präsentiert im Zeughaus Paulo Coelho

In allem, was Paulo Coelho bislang literarisch erarbeitet hat, spielt ein zentrales Thema die zentrale Rolle: Wie kann ich m e i n e Träume verwirklichen? Was ist wirklich wichtig? Wie kann ich in einer Welt belanglosen Massenkonsums frei sein?

Paulo Coelho, dessen wechselvolle, abenteuerliche Biografie sich selbst wie ein spannender Roman liest, erzielte mit dem “Alchimisten” (1996 im Diogenes-Verlag auf deutsch erschienen) wohl seinen Durchbruch und gehört seither zu den zehn meistgelesenen Autoren der Weltliteratur.

1947 in einer gutbürgerlichen brasilianischen Familie geboren, begann, früh seine Berufung zum Autoren und Dichter zu empfinden und sein Lebensthema aufzugreifen. Mehrfach in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, Drogenexzesse in den 1968ern, abrupte Zäsuren, eine Lebenswende, berühmt und reich durch Songtexte für brasilianische Rockstars, Rita Lee, Elis Regina und für Maria Bethânia, lange Reisen durch Südamerika, Europa, Nordafrika, schreiben, Romane wie “Veronika beschließt zu sterben” oder “Auf dem Jakobsweg”, “Brida” und “Elf Minuten” entstehen - Weltbestseller.

Was ist normal? Was verrückt? Wie kann ich mich als Individualität entwickeln? Spiritualität, Weisheit, Geheimnisse des Kosmos und des menschlichen Lebens - Coelho ist kein Ja-Sager, keiner, der einen Mainstream sucht, Paulo Coelho polarisiert, Kritiker zerreißen seine Arbeiten, seine Leser lieben seine Romane.

Wie in einer Gesellschaft existieren, in der Tausende und Tausende Idolen nachrennen, einen “Super-Star” suchen - und ihr eigenes Leben und Wirken, den Sinn ihrer Existenz - vergessen?

Wer sagte, dass, seinen eigenen Weg zu gehen, leicht sei? Brasilians Militärregime inhaftierte Coelho, folterte ihn, denn sein Werk schien so absolut unvereinbar mit der Ideologie einer Diktatur.

Wie er überlebte? Nun, da half ihm seine Vergangenheit: Dreimal Psychiatrie mit Elektroschock-Behandlung reichte, war überzeugend genug: Paulo Coelho wurde entlassen - schließlich war er ja verrückt! Aus eben diesem Grunde war er ja früher in die Anstalt eingewiesen worden ... .

Sven Görtz gelingt es, wesenhaft darzustellen, was Coelhos Werk ausmacht, authentisch, ausdrucksvoll, überzeugend, und mit ihm kehrten alle bereichert zurück von einer spannenden, da essentiellen, Reise in das Leben und Werk eines großen Schriftstellers unserer Zeit zurück in die Gegenwart - vielleicht auch gestärkt auf der eigenen Suche nach dem Wesentlichen.-

Foto 008: Sven Görtz führte durch einen Coelho-Abend im Tanzhaus in dessen Leben und Werk ein. Barbara Kandler, Kulturreferentin der Stadt Donauwörth, eröffnete einen faszinierenden Lese-Abend mit einem herzlichen Grußwort an das Publikum.
Spätestens am Ende dieser enthusiasmierenden Soiree stand fest: Paulo Coelhos literarisches Werk voller Esprit und Ausdruckskraft gehört in der Gegenwart in die Mitte der Weltliteratur, kongenial einem Hermann Hesse, an dessen Demian sich der Zuhörer gerade anfangs erinnert fühlt.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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