Konzert der Donauwörther Stadtkapelle in der Christus-Kirche
Ein brillantes Konzert in jeder Hinsicht: Für jeden Musikliebenden, gleich welche Richtung(en) man favorisieren mag, ein Ohrenschmaus, der sich insbesondere für jene lohnte, die klassische Musik eben nicht aus ihrem Repertoire geradezu auszuschließen geneigt sind, denn klassisch darf man den roten Faden nennen, der sich durch das anspruchsvolle und doch zugleich so "leicht" (da auf Harmonien bedacht), so "unterhaltsam" (durch ein kurzweiliges und durchaus spannungsvolles Arrangement) und auf diese Weise so ansprechende Konzeption auszeichnet. Durch und durch überzeugte Walter Pfeifer mit seinen Getreuen das Publikum - vielleicht eines der originellsten, das in Donauwörth in diesem Jahr zu hören war.
Insbesondere durch Florian Nier, der je zu Beginn eines neuen Parts diesen musikgeschichtlich interpretierte, gewann jedes einzelne Musikstück wie auch das ganze Konzert eine adäquate Akzentuierung, die der inneren Stringenz der musikalischen Werke die Gefahr eines zu flüchtigen Dahinrauschens nahm. Eine eloquente Moderation, die effektvoll das Konzert bereicherte!
Stadtkapelle Donauwörth: Konzert in der Christuskirche
Mit einem fulminanten Konzert, aufgeführt am Sonntag, den 28. Mai in der Donauwörther Christuskirche, setzte die Stadtkapelle Donauwörth die Reihe ihrer Wohltätigkeitskonzerte fort. Dekan Reinhard Freund freute sich, Walter Pfeifer mit seiner Kapelle begrüßen zu dürfen: der Erlös aus den Spenden kommt der bevorstehenden Generalsanierung der Orgel zugute. Und das am frühen Abend zusammengekommene Publikum konnte sich an der Virtuosität der enthusiastisch spielenden jungen Musiker erfreuen, die eine erlesene Auswahl klassischer Musikstücke vortrug.
Von Bach (Air aus der Suite Nr. 3; Anna Magdalena's Song) über Mozart (Figaro-Marsch und die Ouvertüre aus der „Zauberflöte“) bis Ted Huggens (New Baroque Suite) und Otto M. Schwarz (Rondo Barocco) reichte das von Walter Pfeifer ausgewählte Arrangement klassischer Werke, in dem somit die gelungene Synkresis zwischen klassischer (hier vornehmlich barocker) und moderner Musik dominierte.
Einleitend zu den einzelnen Präsentationen unterstützte Florian Nier den Kapellmeister, indem er je kunstgeschichtliche und -theoretische, in eine auch dem Musiklaien verständlichen Weise, Hintergründe nach einem von Walter Pfeifer verfassten Manuskript vortrug. Florian Nier ist selbst ein junger Musiker, der souverän und rhetorisch eloquent kunstgeschichtliche und interpretatorische Aspekte der Werke erläuterte. Eine bravouröse Leistung!
Schwungvoll stimmte der Figaro-Marsch das Publikum ein, das sichtlich schon bald von den Darbietungen eingenommen war und durch reichlichen Applaus das virtuose Können des insgesamt jungen Orchesters honorierte. Brillant folgte die Air von Johann Sebastian Bach, von dem auch „Anna Magdalena's Song“ stammt und sich anschloss. Eine kontemplative Grundstimmung mit mannigfaltig fein aufeinander abgestimmten Stimmungsnuancen führte die „Meditazione“ (Lorenzo Pusceddu) ein, in dem ein Solo für zwei Flöten durch Carola Mutterer und Julia Prestle brillant ausgeführt wurde.
Durch weitere Solo-Partien erwies sich, auf welch hohem Niveau die Musiker der Stadtkapelle zu spielen vermochten, z. B. in der „Introduction and Modern Beat“ (Dizzy Stratford), womit sich die Peripetie des Konzerts im zweiten Teil hin zur Moderne andeutete, noch einmal kontrapunktier durch eines der schönsten (und zugleich komplexesten) Musikstücke der Geschichte: Mozarts Ourvertüre zur Zauberflöte, die der sterbende Genius zeitgleich mit seinem Requiem komponierte. Und noch einmal zeigte sich, dass das Orchester selbst größten Herausforderungen souverän gewachsen ist.
Nicht minder begeistert, ließ sich nun das Publikum durch die oben erwähnte Verschmelzung klassischer und moderner Musik durch die drei folgenden Werke führen, außer den erwähnten: „One Life“ von Thiemo Kraas.
Ehe die anwesende Gemeinde „Lobe den Herren“ anstimmte – natürlich brillant begleitet – und der sichtlich erfreute Dekan sich herzlichst für das Konzert bedankte, dessen Erlös dem besagten Zweck zugeht, erbat das Publikum eine Zugabe, die gerne gewährt wurde.
Wohl alle, die dieses fulminante Konzert, subtil arrangiert und ausgeführt durch die Stadtkapelle Donauwörth, miterleben durften, erhoffen sich, dass bald möglichst wieder eine Gelegenheit gefunden wird, an einer so virtuosen Präsentation dieser Musikergemeinschaft teilnehmen zu können.-
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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