Eröffnung der Kulturtage in Donauwörth

Virtuos entfaltete das Stuttgarter Kammerorchester eine beeindruckende Klangwelt...
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  • hochgeladen von Wolfgang Leitner

Eröffnung der Donauwörther Kulturtage im Tanzhaus:

Ein wunderschönes Allegro des Stuttgarter Kammerorchesters

Mit einem stürmisch applaudierten, bezaubernden Konzertabend im Tanzhaus wurden vergangenen Samstag in Donauwörth die diesjährigen Kulturtage eröffnet. Das international renommierte Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Michael Hofstetter spielte Werke von Antonio Vivaldi (1678 – 1741), Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Giovanni Battista Sammartini (1700 – 1775) und Pietro Antonio Locatelli, die das begeisterte Publikum mit temperamentvoll-leidenschaftlichem Flair ihrer Musik entzückten.

Worte der Begrüßung sprach zu Beginn des Abends Oberbürgermeister Armin Neudert, der außer der anwesenden politischen Prominenz insbesondere Bert Stegkemper willkommen hieß, der Eurocopter als größtem Sponsor des Abends repräsentierte, sowie Monsignore Ottmar Kästle, Dekan, und viele weitere Ehrengäste, die durch ihre Anwesenheit Bedeutung und Wert der angehenden Kulturtage bezeugten.

Ebenso brachte dies zum Ausdruck, „dass bereits vor dem Start [...] nahezu die Hälfte der Veranstaltungen ausverkauft ist,“ wie Neudert in seiner Rede hervorhob. Dieses unvergleichliche Erfolgsrezept der Kulturtage, die „inhaltlich so ausgelegt“ sind, „dass die Spannweite des Angebotes vom kritischen Dialog bis zum unbeschwerten Genuss reicht“, dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, da „Kunst [...] immer auf Dialog angelegt“ ist und „ungewöhnliche, aber stets lebensbejahende Wege zueinander“ eröffnet und auf diese Weise eine „Gegenposition zu unserem Alltag“ erzeugt, „Freiheit, Geselligkeit, Freude und Kreativität manifestiert. Kunst, wie sie durch die Kulturtage in Donauwörth allen Interessierten vergegenwärtigt wird, scheint so ein tiefes und nachhaltiges Bedürfnis der Menschen unserer Zeit zu befriedigen und kommt wohl auch deshalb so überragend hier an.

Virtuos, subtil und feinfühlig, ebenso wie kraftvoll auf den „Flügelschlägen“ der Allegros, besinnlich tief im Andante, komplex und vielgestaltig im Largo, innehaltend und kontemplativ im Adagio – so entrückte das souverän spielende Orchester sein Publikum in eine vielstimmige, reiche Welt jener Musik, die signifikant das Lebensgefühl des Renaissance-Menschen, Optimismus und Stärke widerspiegelt. Gerade Vivaldi schien prädestiniert dafür einen facettenvollen Klangraum zu kreiieren, der wie ein akustisches Pendant zu der zu erlebenden Farbenpracht des kommenden Herbstes sich entfaltete, und lockte selbst in den zweifellos anspruchsvollen „Zwiegesprächen“ der Violinen (Benjamin Hudson, Wolfgang Kussmaul, Margarete Adorf und Rüdiger Lotter) und Violincelli (Chihiro Saito und György Bognár) das bald enthusiasmiert zuhörende Publikum in die Ideen- und Seelenwelt der Musik.

Auf dem darauffolgenden Stehempfang bei Sekt und Selters nützter mancher noch die Gelegenheit zu der einen oder anderen Plauderei, zu Smalltalk mit den Musikern, die für ihre bezaubernden Darbietungen prächtige Blumensträuße empfingen – Symbol dafür, dass sich wohl alle im Publikum überreich und außergewöhnlich nach dem Konzert beschenkt fühlte. Ein unvergleichlich beeindruckender Auftakt der Kulturtage macht neugierig auf die folgenden Veranstaltungen, und wir ahnen, dass jener lange schon begonnene Marathon kultureller Superlative (in vielerlei Hinsicht) auch dieses Jahr durch reizvolle Gefilde der Kunst, Literatur, des Theaters und des gesellschaftlichen Lebens fortdauern wird.-

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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