Eine Insel in ausgelassener Partystimmung: Turnier der Fischerstecher in Donauwörth
Ein romantisches Inselfest, sportliche Euphorie auf zwei Turniertagen, gut besucht, spannende Wettkämpfe, strahlendes Sommerwetter unter weiß-blauem Himmel und nicht zuletzt das allgegenwärtige WM-Fieber im Juni, das spätestens beim 2:0-Sieg der deutschen Nationalelf jeden packte und das idyllisch-sommerliche Ried mit seiner pittoresquen Silhouette in ein wogendes Meer dionysisch wirbelnder und Chorgesänge anstimmender Fußballfans verwandelte - so bot sich an jenem Samstag im Juni Donauwörths Innenstadt dar.
Ein Sommerfest mit vielen unvergesslichen Facetten erlebten Publikum und Gäste bis in die stimmungsvolle Nacht hinein.
Eine Insel in Partystimmung: Donauwörths Festturnier der Fischerstecher
Auf einer Insel mitten im schwäbischen Bayern, nämlich dem Ried in Donauwörth, entzündete das traditionelle Historische Fischerstechen am Freitag und Samstag (23. und 24. Juni 2006) Flammen sportlicher Begeisterung unter den zahlreichen Zuschauern. Und als am späten Samstag Nachmittag gar die deutsche Nationalelf sich den 2:0-Sieg über Schweden holte, wogte ungebremste Partylaune durch die Besucherströme auf der romantischen Insel.
„Synergetisch“ mag man es nennen, dass die Donauwörther Fischerstecher zum dritten Mal in Folge im „ritterlichen Turnierkampf“ auf der Wörnitz über Teams u.a. aus Oberndorf (Österreich), Dießen am Ammersee und Neuburg a. d. Donau siegten und – dramaturgisch perfekt – die deutschen Fußballer anschließend am späten Nachmittag Schweden besiegten, was viele der Inselbesucher auf den Bildschirmen unter freiem Himmel im Ried mitfiebernd sich nicht entgehen ließen.
Ein Turnierfest wie aus dem Bilderbuch, das ein Dramaturg nicht optimaler als Bühnenspiel hätte inszenieren können, strebte daraufhin einer unvergesslichen Sommernacht entgegen, in der es-Dur-WM-Hymnen der Fußballfans und pulsierende live-Musik die Partylaune pulsierender Besucherströme anfachte.
Tatsächlich: eine Klimax sich steigernder Begeisterung am sportlichen Wettkampf u n d wachsende Partystimmung spannte sich vom Freitag – Eröffnung des Turniers mit Wettkämpfen der örtlichen Vereine – über den Samstag – festlicher Einzug unter Fanfarenklängen der Lauinger Laudonia – vom Tanzhaus zur Wörnitzbrücke zum Saturday-night-fever, das alle packte und gut bis in die Nacht hinein „durchköchelte“.
Die emsigen und engagierten „Inselritter“, die als Donauwörther Fischerstecher inzwischen zentrale Sympathieträger der Stadt und zweifellos mit ihrem Fest (das sie unter der Obhut der CID, der Donauwörther City-Initiative, durchführten) zum Publikumsmagneten avanciert sind, haben mit ihren Turnierspielen nicht nur gleichgesinnte Vereine aus nah' und fern angelockt, sondern auch demonstriert, dass sportliche Fairness, Teamgeist, Gemeinschaftssinn und tatkräftiges Engagement erst wahren Erfolg krönt.
Spannend und unterhaltsam blieben die Wettkämpfe – stets begleitet durch anspornenden Applaus und mitfiebernden Fanchören – buchstäblich vom Anfang, da sich die einzelnen Teams auf der sonnenlichtfunkelnden Wörnitz dem Publikum vorstellten, über die durchaus wechselvollen Duelle bis zum Schluss. Erst im letzten Drittel, da Willi Heckmeier als lanzenführender Stecher im Donauwörther Team antrat, zeichnete sich eine Wende ab: souverän holte der geschickte Recke einen Gegner nach dem anderen aus der gegnerischen Zille und ließ ihn Wörnitzwasser schmecken. Stets fair, streng die subtilen Regeln des Wettkampfes achtend, führten seine Geschicklichkeit sein Team zum Titel und ihn selbst zum Pokal des Stecherkönigs.
So war es eigentlich nur eine rhetorische Frage, die OB Armin Neudert einen zufällig aus dem auf die Siegerehrung wartenden Publikum stellte, wer denn wohl Stecherkönig werde: „Mein Onkel natürlich!“ war die prompte und schmunzelnde Antwort des stolzen Neffen.
Ausgezeichnet wurden alle Mannschaften – nicht der Sieg allein wurde geehrt, sondern eben auch Fairness, Sportlichkeit und Teamgeist: zufrieden zeigten sich daher alle, ob Steppberg, Tegernsee, Laufen a. d. Salzach oder Lauingen, (die ausser den vorgenannten noch teilnahmen), denn in dem spannenden Turnier achtete jeder auf diese Werte. So wurden gefährliche Verletzungen, die bei den kraftvoll ausgeführten Lanzenstößen möglich wären, vermieden.
Wie Geschichte zu einem wertvollen Schatz auch werden kann, der, gehoben durch engagierte Bürger und Vereine, in der Gegenwart soziales Leben bereichert und neue Nuancen erfahrbarer Erlebnisqualitäten in eine Stadt bringt, haben die Donauwörther Fischerstecher und ihre Gäste anschaulich bewiesen, indem sie Geschichte, Tradition, Sportlichkeit und Unterhaltung zu einer ausbalancierten Komposition zusammenführten und in ihrem Turnierfest verwirklichten – teilhaben und mitfeiern konnte eine „ganze Insel“ begeisterter Sportfans und Festgäste.-
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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