Ein zukunftsweisendes, vorbildliches Projekt: die Donauwörther Tafel
Es gibt sie inzwischen in der ganzen Republik - und auch in Donauwörth: eine Tafel, wohin Bedürftige gehen können, um sich mit Lebensmitteln des alltäglichen Bedarfs zu versorgen.
Eine vorbildliche Initiative, getragen von der Caritas und der Stadt (OB Armin Neudert ist Schirmherr und Mitinitiator), ist entstanden, während der Sozialstaat tiefgreifend umgestaltet und reformiert wird. Eine wichtiges soziales Thema - Diskussion und eventuell ergänzende Infos und aktuelle Aspekte (z. B. von Interessierten, Mitwirkenden, Spendern und Sponsoren) erwünscht!
Donauwörther Tafel stellt sich im Rathaus vor:
Viele helfende Hände für eine Tafel der Bedürftigen
Wer am Dienstag Nachmittag am 30. Mai im Großen Sitzungssaal des Donauwörther Rathauses war, mochte sich wundern, wer denn auf den Plätzen saß, die gewöhnlich für die Stadträte reserviert sind: nur OB Armin Neudert als Schirmherr der Donauwörther Tafel sah man auf seinem gewohnten Platz; um ihn herum Mitwirkende, Sponsoren und Unterstützer jener Einrichtung, im Oktober 2004 gegründet, die inzwischen Filialstellen in Bäumenheim und Nördlingen aufweist.
Tief in der christlichen Tradition verwurzelt ist die Armenspeisung, das Helfen und Teilen derer, die im Überfluß haben, mit jenen, die Bedürftig sind; neu also ist der Grundgedanke an sich nicht – seine Realisierung und die Art seiner Umsetzung in Stadt und Landkreis ist neu und ebenso einfach wie segensreich: Güter des alltäglichen Bedarfs, insbesondere Lebensmittel, die aufgrund eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums zwar nicht mehr zu verkaufen, aber qualitativ einwandfrei sind, werden von Supermärkten, Lebensmittelläden und entsprechenden Geschäften der Tafel überlassen, wo sie an Bedürftige verteilt werden.
Mit vom Anfang an dabei sind neben dem Stadtoberhaupt und der Stadt der Caritasverband, repräsentiert durch Stadträtin Maria Bauer als erste Vorsitzende, Dekan Monsignore Kästle, Geschäftsführer Martin Gaertner, Tafelorganisatorin Andrea Mertens-Patrick, und der KIWANIS-Club mit Gertraud Appel-Helmer.
Neben den in den Festreden namentlich genannten Sponsoren, ehrenamtlichen Helfern, die „das Vorbereiten, Herrichten, Einsortieren, Verpacken, Einräumen und Zusammenholen der Waren“ besorgen, wie Maria Bauer in ihrer Begrüßungsrede erläuterte, wirken viele mit, ohne die die Tafel nicht existieren könnte. Dank wurde an die anwesenden Sponsoren, Spender und Unterstützer ausgesprochen – ein bunter, großer Kreis aus nah' und fern, die sich auf diesem Empfang über das Wirken und Funktionieren der Tafel informierten: neben namhaften Donauwörther Geschäften sind es auch Unternehmen aus dem Landkreis, Ämter auch, die z. B. Spenden auf Festlichkeiten sammeln und der Tafel zukommen lassen und so ein Projekt mit Herz unterstützen, das vielen bedürftigen Erwachsenen, aber eben auch Kindern zugute kommt.
„Dass großer Bedarf bei uns ist, erleben wir immer wieder und oft durch an uns herangetragene persönliche Geschichten und Schicksale, die unser Innerstes berühren,“ berichtete die engagierte Stadträtin, die auch im Laden in der Pflegstraße selbst mit anpackt. Not zu lindern, zu helfen, wo oft aus Scham Betroffene kaum sich getrauen – darin liegt eine Aufgabe der Tafel.
Wichtig ist Aufklärung über existierende Bedürftigkeit und Not, da viele nicht wissen, was es bedeutet, wenn eine Mutter gegen Monatsende aufgrund zu knapper sozialstaatlicher Mittel nicht mehr weiß, was sie für ihre Kinder auf den Tisch bringen kann – wer kennt diese Empfindung? kann sie mitfühlen? Aus eigener Alltagserfahrung wohl nur jene, die bedürftig sind, und wir, die wir soziale Empathie nur dann recht hegen, wenn wir auch bereit sind, nicht nur zu fühlen und zu wissen, sondern tatkräftig zu helfen.
Die Donauwörther Tafel stellt eine adäquate Einrichtung dar, die sich um Bedürftige kümmert, sie mit Lebensmittel versorgt, während Armut und Bedürftigkeit, sei es aus Scham, sei es aus Missachtung oder anderen Motiven nur allzu oft verdrängt und ignoriert wird. Die Tafel ist eine mutige, segensreiche und vorbildliche Einrichtung, die Unterstützung (durch Spenden, durch ehrenamtliche Mitarbeit u. m.) verdient.
Die Tafel ist jeweils donnerstags zwischen 8 Uhr 30 und 11 Uhr 30 offen. Man findet sie in der Pflegstraße 23, Donauwörth, gegenüber der evangelischen Christuskirche.
Infos rund um das Tafelprojekt durch Martin Gaertner (Gesamtleiter) oder Andrea Mertens-Patrick (Tafelorganisatorin)
Caritasverband Tel.: 09 06 / 70 59 56 - 50
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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