Die Geschichte der Boule Spiele = ( Pétanque )
Schon bei den antiken Griechen kannte man das Spiel - allerdings wurde damals noch mit runden Steinen geworfen - so genannten "spheristics".
Auch aus einigen römischen Aufzeichnungen wurde bekannt, dass ein Spiel ähnlich dem Boule gespielt wurde - hier wurde schon mit Holzkugeln gespielt, welche erstaunlicherweise schon damals teilweise mit Eisen beschlagen waren.
Danach verschwand das Spiel um erst wieder im Mittelalter bekannt zu werden - so bekannt, daß es im 14. Jahrhundert durch Charles IV und später durch Charles V. sogar verboten werden musste, um die Soldaten nicht von ihren eigentlichen Aufgaben abzulenken.
Seinen päpstlichen Segen bekam das Spiel im frühen 16. Jahrhundert durch Papst Julius II, der so großen Gefallen an dem Spiel fand, dass er im Lande die besten "Bouleurs" zusammen zog um mit Ihnen Spiele gegen Venezianern , Spaniern und Franzosen auszutragen.
Nach den franz. italienischen Kriegen wurde sogar Boule gefördert, Rabelais (franz. Humanist) meinte: "Nichts anderes wäre für Jung und Alt so vorbeugend gegen den vorherrschenden Rheumatismus".
Obwohl 1629 Boule erneut verboten wurde, konnte dieses Verbot die "Boulisten" nicht davon abhalten heimlich weiter zuspielen. Vor allem in Abteien wurde es heimlich von den Mönchen gespielt, die waren es auch, die die ersten überdachten Bouleplätze bauten. Nach ein paar Jahren wurde das Verbot endgültig aufgehoben.
1792 kamen in Marseille sogar 38 Menschen bei einem Spiel um. Ursache war nicht etwa die Streitigkeit wegen eines Punktes, nein die spielenden Soldaten benutzten, in einem Klosterraum indem auch Pulver gelagert war, die Kanonenkugeln als Boulekugeln.
Im 19. Jahrhundert waren Kugelspiele in Italien, Großbritannien und Frankreich als Volkssportarten mit regional unterschiedlicher Beliebtheit und mit lokal variierenden Regeln anzutreffen. Das italienische Boccia, das britische Bowls und die französischen Boule-Spiele Pétanque, Jeu Provençal und Boule Lyonnaise sind die heute bekanntesten und verbreitesten.
Die französischen Boule-Spiele:
In Frankreich wurden etwa 1865 Regeln für Boule Parisienne (Boule de berges) entwickelt. Die ersten Regeln für Boule Lyonnaise vereinbarte man 1894 bei einem* Turnier in Lyon. Aus Boule Lyonnaise entstand mit einfacheren Regeln und kleineren Kugeln um 1907 das Jeu Provençal, auch la longue genannt. Durch weitere Vereinfachung entwickelte sich 1910 das Jeu de Pétanque, das sich von Südfrankreich aus inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet hat und auch in Donauwörth seine Anhänger gefunden hat.
Hierzu wurde überliefert, dass in der kleinen Hafen- und Werftenstadt La Ciotat, ca. 30 km östlich von Marseille, sich eine Gruppe von Freunden regelmäßig zum Jeu Provençal traf. Dazu gehörte auch Jules Le Noir, der aber wegen einer Gehbehinderung bei dem recht athletischen Spiel, das mit Anlauf auf eine Entfernung von 20 Metern gespielt wird, nicht mitmachen konnte. Um nicht einfach nur zuzusehen, begann er die Kugeln auf eine kürzere Distanz zu werfen. Sein Freund Ernest Piotet leistete ihm Gesellschaft, andere kamen hinzu und mit der Zeit einigte man sich darauf, die Kugeln stehend aus dem Abwurfkreis auf eine Länge von 6 bis 10 Metern zu werfen. Aus dem provençalischen ped tanco (Füße zusammen, auf dem Boden fixierter Fuß) entwickelte sich unser heutiges Pétanque.
Pétanque, wird schon längst nicht mehr nur unter den Platanen der charmanten Dorfplätze Südfrankreichs gespielt. Auch in Donauwörth werden die metallenen Kugeln mit Leidenschaft und Hingabe geworfen. So wie sich die «Boules» um die kleine Zielkugel sammeln, so haben sich im Sommer 2006 Pétanque begeisterte Leute aus Donauwörth und Umgebung zusammengefunden und den Donauwörther Pétanque Club gegründet.
Bürgerreporter:in:johann albrecht aus Donauwörth |
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