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Das war der Gipfel

Nach der ersten Nacht im Camp Reddelich stand die internationale Großdemonstration in Rostock auf dem Plan. Es war beeindruckend gemeinsam mit 80 000 Demonstranten aus den verschiedensten Organisationen (Gewerkschaften, kirchliche Gruppen, Antifa,…) mit Hilfe von Transparenten, Sambaschlägen, Stelzenläufern und Riesenpuppen dem Protest Ausdruck zu verleihen. Leider beherrschten die unguten Krawalle die Medien mehr, denn jede inhaltliche Position. Dass Aktivisten von attac gewaltbereiten Demonstranten Steine entrissen und die Polizei wenig zur Deeskalation beitrug wurde zumeist verschwiegen. Inzwischen laufen Ermittlungen, dass die Polizei Zivilbeamte im schwarzen Block eingesetzt hat, welche zu Gewalt und zum Steine werfen aufgerufen haben. Das Konzert im Stadthafen, unter anderem mit Juli und Tom Morello, sorgte noch für einen harmonischen Ausklang.

Neben den Aktionstagen zu Landwirtschaft, Migration und Militarismus war gerade der Alternativgipfel eine Möglichkeit sich zu informieren, ins Gespräch zu kommen und Lösungen zum herrschenden Kapitalismus aufzuzeigen. Jean Ziegler (UN Rapporteur) wies bei seinem Eröffnungsvortrag darauf hin, dass alle sieben Sekunden ein Kind unter zehn Jahren aufgrund von Armut stirbt. Es liegt an einem jeden von uns, so Ziegler, dieses Faktum zu ändern.

Am Mittwoch standen die Blockaden der Zufahrtswege nach Heiligendamm ganz im Mittelpunkt des Geschehens. Nachdem an den Vortagen ein vierstündiges Blockadetraining von der Kampagne Block G8 durchgeführt worden war stand dem gewaltfreien Protest, im wahrsten Sinne des Wortes, nichts mehr im Weg. Mit Hilfe der „Fünf Finger Taktik“, dabei spaltet sich die Masse in fünf nochmals teilbare Gruppen auf, gelang es die Polizeiketten zu „durchfließen“. So dass um zirka 12 Uhr alle Zufahrtswege durch 12 000 Menschen blockiert waren. Letztendlich war das der späte Sieg der Gewaltlosigkeit. Teilweise wurden Blockaden unter Wasserwerfer- und Tränengaseinsatz geräumt, eine Blockade hielt 35 Stunden.

Außer all den Aktionen gab es auch Gelegenheiten der Besinnung und des Gebetes. So fand neben Gottesdiensten auch eine Gebetskette, bei der sich auch pax christi beteiligte, in der Marienkirche in Rostock statt.
Gestärkt durch die Solidarität und dem Einsatzgeist im Camp machten man sich am Freitag auf den Heimweg. Die Bundeswehrfahrzeuge, welche zumeist auf Brücken zu sehen waren und der Tornadoeinsatz wurden in Frage gestellt, da doch die Bundeswehr nur im Notstand im Inneren eingesetzt werden darf.
Nicht sonderlich verwundert wurde von JA und der GJ aufgenommen, dass keine handfesten Ergebnisse bei dem G8 Gipfel herausgekommen sind. Nach Auffassung der JugendAlternative ist die UNO die einzig demokratisch legitimierte Plattform um fair über Entschuldung, Klimaschutz und eine gerechte Weltwirtschaft zu diskutieren.

  • Bei der Kundgebung im Stadthafen
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  • Ökumenischer Gottesdienst in Bad Doberan
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  • Die Zufahrtsstraße nach Heiligendamm ist blockiert
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  • Eine Blockade wird von der Polizei geräumt
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2 Kommentare

Respekt für euer Engagement!

Es ist eigentlich schade, dass es erst einen Anlass, wie den G8-Gipfel bedarf, damit die Massenmedien das Thema Globalisierungskritik wieder verstärkt thematisieren und so wieder in den "öffentlichen Diskurs" werfen. Es bleibt zu hoffen, dass die vielen Demonstrationen und Aktionen möglichst eine große Anzahl von Menschen zum Hinterfragen und eventuell aktiver Teilnahme angeregt haben.

Danke für dein Lob! Es ist schön auch mal aufmunternte Worte zu hören. Bei manchen Berichten oder Kommentaren muss man sich ständig für einige wenige Demonstranten rechtfertigen, die sich daneben benommen haben. Komisch, das müssen Fußball-Fans nach Hooligan Vandalismus auch nicht...

Aber allgemein hoffe ich wie du, dass wir einige Leute für das Thema Globalisierung und gerechte Entschuldung sensilibisiert haben. Wenn schon ein paar erkannt haben, dass die Politik der Militarisierung und Umgehung des Völkerrechts der G8 nicht legitim ist und von uns deswegen blockiert wurde, ist das schon ein Schritt vorwärts.

Das die globalisierungskritische Bewegung (ua. attac, weed) auch inhaltlich viel zu bieten hat und durchaus Alternativen aufzeigt, ist dennoch in den Medien etwas untergegangen.

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