Freiluftmuseum Eskişehir F-104
Allwetter-Jagdbomber und Witwenmacher
Hier habe ich einen außer dienst gestellten Lockheed F-104 „Starfighter“ der Türkischen Luftwaffe (Türk Hava Kuvvetleri) in Freiluftmuseum (Vecihi Hürkuş) fotografiert.
Neben 48 F-104G aus Produktion von Lockheed und Canadair wurden 40 F-104S in Italien bestellt. Zusätzlich erwarb die Türkei später zahlreiche CF‑104, CF‑104D, F‑104G und TF‑104G aus anderen NATO-Staaten und hatte insgesamt über 400 Flugzeuge im Dienst, die jedoch häufig recht bald außer Dienst gestellt wurden und als Ersatzteilspender dienten. Die letzten Einheiten wurden 1995 außer Dienst gestellt.
Die Lockheed F-104 „Starfighter“ ist ein einstrahliges Kampfflugzeug der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. Hergestellt wurde der „Starfighter“ durch die Lockheed Corporation in Burbank. Ab 1956 bauten Lockheed und später auch kanadische und europäische Lizenznehmer das Modell in großer Stückzahl. Die F-104 gehörte zur sogenannten Century-Reihe (F-100 bis F-110) und war als reiner Tag- und Abfangjäger konzipiert, optimiert für hohe Geschwindigkeiten und Steigleistung. Es hielt als erstes Flugzeug überhaupt die Rekorde für Höchstgeschwindigkeit (Mach 2,2), maximale Flughöhe (31.513 m) und maximale Steigrate (244 m/s) zusammen.
Von der United States Air Force, die den Starfighter ursprünglich in Auftrag gegeben hatte, wurde er nur bis zum Ende der 1960er-Jahre verwendet, während sie später größeren und vielseitigeren Typen den Vorzug gab. Die Luftstreitkräfte mehrerer NATO-Staaten setzten die F-104 dagegen bis in die 1990er-Jahre ein, die italienische Aeronautica Militare sogar bis 2004.
Ursprünglich als Abfangjäger konzipiert, wurde der Starfighter in verschiedenen Einsatzrollen verwendet. Hauptsächlich und zuletzt war er bei der Bundeswehr als Allwetter-Jagdbomber im Einsatz.
Bestechungsvorwürfe bei der Beschaffung führten in der Bundesrepublik Deutschland zum Lockheed-Skandal. Eine Absturzserie von F-104 bei der Bundeswehr in den 1960er-Jahren ist als Starfighter-Affäre bekannt, wobei innerhalb von 18 Monaten 44 Maschinen abstürzten. Von den 916 von der Bundeswehr beschafften F-104 stürzten insgesamt ein Drittel ab, wobei 116 Piloten ums Leben kamen.
Wikipedia
„Von den 916 von der Bundeswehr beschafften F-104 stürzten insgesamt ein Drittel ab, wobei 116 Piloten ums Leben kamen.“
Das muss man sich mal vorstellen