Projekttag der Jugendfeuerwehr Mertingen und der THW-Jugend Donauwörth

Die Idee einer gemeinsamen Übung von Feuerwehr und THW wurde im Frühjahr von ein paar Jugendlichen beider Hilfsorganisationen selbst aufgegriffen. Es wurde auf beiden Seiten bei den verantwortlichen Jugendausbildern nachgefragt ob dies überhaupt möglich wäre. Aus einem anfänglichen "Hm, schau ma mal" wurde jetzt am 20.10.2007 ernst. Die Jugendlichen wurden von ihren Betreuern zu einem gemeinsamen Projekttag eingeladen. Ziel dieses Tages war es, sich gegenseitig kennen zu lernen, mehr über die Ausrüstung und Arbeit der jeweils anderen Hilfsorganisation zu erfahren und natürlich gemeinsame Übungen.

Die erste Übung fand um 13:30 Uhr im Bereich "Am Hang" und Lauterbacher Straße statt. Gemeldet wurde eine Explosion mit mehreren Verletzten. Den 35 Nachwuchsrettern bot sich beim Eintreffen an der Einsatzstelle folgendes Bild. Am Straßenrand lag ein verletztes Mädchen mit einer Pfählungsverletzung, etwas weiter war ein großer Baum auf ein Auto gestürzt in dem der Fahrer noch saß. Doch damit noch nicht genug. In einem angrenzenden Grundstück stand ein brennender Traktor der am Frontlader eine Arbeitsbühne angebaut hatte und auf der eine weitere Verletzte laut um Hilfe schrie.

Zugegeben, dieses Übungsszenario hätte manchen erwachsenen, fertig ausgebildeten Helfer auch vor das eine oder andere Problem gestellt. Umso bewundernswerter war es, dass nach anfänglichen "Berührungsängsten" beider Jugendgruppen schon nach kurzer Zeit Hand in Hand gearbeitet wurde. Nach gut 1,5 Stunden war der "Einsatz" gemeistert und die Mannschaften konnten in das Mertinger Feuerwehrhaus einrücken.

Im Gerätehaus wurden nach einer kurzen Übungsnachbesprechung die Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände unter-einander vorgestellt und auch ausprobiert. Nach einer Brotzeit im Floriansstüberl wurden gemischte Trupps gebildet, sprich, immer ein Feuerwehrler und ein THWler arbeiten zusammen. Dann wurde es auch schon ernst, eine Nachtübung stand noch auf dem Programm. Gemeldet wurde ein schwerer Verkehrsunfall mit 3 Fahrzeugen am Recyclinghof. Mindestens 4 Personen eingeklemmt, ein Fahrzeug brennt. In einem Verband von 6 Einsatzfahrzeugen fuhr man mit Blaulicht zur angegebenen Einsatzstelle. Von weitem war die Unfallstelle schon zu sehen und der Adrenalinspiegel der Jugendlichen stieg schlagartig in die Höhe. "Da brennt ja wirklich was" war aus den hinteren Bereichen der Einsatzfahrzeuge zu hören.

Unter den Augen von Mertingens Kommandant Manfred Rieger und des Ortsbeauftragten vom THW Donauwörth, Georg Rödl, legten sich die Rettungsmannschaften jetzt so richtig ins Zeug. So wurde das brennende Auto unter Atemschutz (Ats-Träger sind heuer aus der Jugend in die aktive Mannschaft gewechselt und haben den Ats-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen) abgelöscht, die Einsatzstelle großräumig ausgeleuchtet, mit Schere und Spreizer Fahrzeugtüren geöffnet und die Autodächer entfernt, die Verletzten mit der Schaufeltrage geborgen und fachmännisch versorgt. Ebenfalls musste ein angrenzendes Wäldchen nach einem vermissten Fahrer durchsucht und alles für die Landung eines Rettungshubschraubers vorbereitet werden. Bei dieser Übung arbeiteten die Helfer von morgen zusammen wie wenn sie das schon jahrelang gemeinsam geübt hätten.

Bei der Abschlussbesprechung waren sich die Jugendleiter Volker Großmann (FF), Michael Egner (THW) und ihre Schützlinge einig: Der Projekttag hat sehr viel Spaß gemacht und dürfte nicht nur bei den Jugendlichen unvergessen bleiben.

Sehr viele Bilder und ein Video gibt es auf der Homepage der Mertinger Feuerwehr unter www.feuerwehr-mertingen.de zu sehen.