Tierheim
Winterliches Wunderland....
Liebe treue Freunde des Tagebuch,
unweigerlich, wie jedes Jahr aufs Neue, nähert sich das Jahresende und wer hätte es gedacht, der Winter hat uns eingeholt.
Ich finde Schnee ja etwas total Tolles ... endlich lohnt sich mein dickes Fell und ich kann die Jahreszeit in vollen Zügen genießen. Mittlerweile bin ich zwar aus dem Alter heraus gewachsen, dass ich wie ein Verrückter durch den Schnee tobe oder Schneebällen hinterherrenne, aber ich liebe es immer noch meine Schnauze tief darin zu vergraben und nach Spuren zu suchen.
Meine Gassigänger haben auch schon ganz viele schöne Runden mit mir durch diese Winterlandschaft gedreht und ich finde es einfach nur wunderschön.
Auch unsere jungen Wilden Chiko, Paolo und Albert können vom Schnee im Auslauf gar nicht genug bekommen. Sie hätten mal sehen soll, wie die 3 los gerannt sind, als unsere Menschen sie von der Leine gelassen haben. Es sollte ein schönes kleines Fotoshooting werden, aber ich glaube, es gibt fast nur Bilder von 4 Pfoten gleichzeitig in der Luft oder Nase ganz tief am Boden. Wer will denn schon schön still stehen oder gar sitzen, wenn es viel zu aufregend ist.
Apropos aufregend.
Auch unsere Katzen lernen Schnee kennen. Ja, gerade die Kleinen sollen auch wissen, was das komische weiße Ding ist, das sie bisher nur durchs Fenster kennen.
Nein, keine Angst. Unsere Menschen schmeißen unsere Katzen nicht in die Ausläufe und sagen "da schau mal, jetzt hast Du kalte Pfötchen".
Es gibt sozusagen Zimmerservice, damit die jungen Katzenkinder eben Schnee schon einmal gesehen und geschnuffelt haben. Unsere Bewohner im Mietzhaus können den Schnee immerhin live und in seinem schönen Weiß erleben, denn trotz Dach, kann etwas Schnee im Freigehege landen - vor allem, wenn die wilden Kerle mal wieder ein paar Runden im Hundeauslauf drehen.
Apropos "wilde Kerle....ich hätte vielleicht meinen Tagebuch Eintrag mit dem kleinen Vor-Weihnachtswunder beginnen sollen, welches wir die Tage erleben konnten.
Es gab nämlich einen Auszug aus dem Hundehaus!
Unser Archi hat endlich seine Menschen gefunden, seine Familie, die sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann. Sie waren ganz oft bei dem großen Jungen, haben viel Zeit mit ihm verbracht und dann unsere Menschen gefragt, ob Archi nicht doch noch dieses Jahr bei ihnen einziehen darf.
Ich für meinen Teil freue mich unendlich für ihn, dass er nun sein großes Glück gefunden hat und ich freue mich auch für mich, denn er hat mich echt immer mal wieder angebellt und das fand ich ehrlich gesagt nicht ganz so toll.
Immerhin bin ich doch der große Kerl hier!
Damit bleiben im Hundehaus meine 3 jungen Kumpels und ich übrig. Keine Sorge, ich passe auf die Jungs schon auf, auch wenn das nicht ganz einfach ist. Chiko, Paolo und Albert sind wirklich jung, dynamisch und mitteilsam. Wenn ich immer sehe und höre, mit was für einem Elan sie durch die Zwinger rennen, denke ich an meine jungen Jahre zurück, als ich noch nicht wusste, dass man seine Energie auch besser einteilen kann und es nicht immer gut ist, wenn die Zunge vor Aufregung und schnellem Atmen fast auf dem Boden hängt.
Ja, man wird auch als Hund mit der Zeit schlauer und lernt zu verstehen, wann sich rennen und hüpfen lohnt.
Aber die 3 sollen sich des Lebens freuen, sie sollen ihre Jugend genießen, sie sollen entdecken und erforschen, sich über Besuche und Kuscheleinheiten freuen, mit unseren Menschen an ihrer Entwicklung arbeiten und nicht von Zweifeln geplagt in einer Ecke sitzen. Ich habe hier schon so viele unterschiedliche Charaktere gesehen und kennen gelernt und so viel von meinen ganzen bisherigen Mitbewohnern erfahren, wenn ich an Pino denke und wie lange er hier bei uns gelebt hat, ehe er seine Familie gefunden hat oder meine liebste Freundin Belina von der ich nur höre, wie gut es ihr geht, dann weiß ich, dass sich das warten lohnt. Aber selbst dieses Wissen macht es nicht leichter.
Daher bin ich froh, dass die 3 Jungs noch so guter Dinge sind, dass sie unsere Menschen mit ihrer Freude am Leben schon manchmal in den Wahnsinn treiben können. Stellen Sie sich 3 pubertierende Jungs vor, die Ihnen gleichzeitig erzählen müssen, was sie heute alles aufregendes erlebt haben. Also ich bewundere unsere Menschen für Ihre Nerven.
Wenn es mir zu viel wird, dann verziehe ich mich in unseren Innenbereich und kuschle mich in mein Körbchen ein und mache ein schönes Nickerchen.
Ich genieße die Zeit und das Treiben rund um das Ende des Jahres, Weihnachten und all die schönen Geschenke, die wir von Ihnen bekommen und auch wenn dieser eine blöde Tag wieder kommt, wo sie Menschen scheinbar nachts unbedingt nochmal Lärm machen müssen, so ist dieser Zeit doch irgendwie besonders.
Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns alle schon überlegen, was im neuen Jahr so alles auf uns zukommt ... aufregendes, neues, spannendes und vielleicht auch wieder kleine Wunder - hund weiß ja nie.
Damit wünsche ich Ihnen eine gute restliche Woche, überholen Sie sich nicht selbst, nehmen Sie sich etwas Zeit um auch mal einfach eine stillen Moment zu genießen und vergessen Sie uns nicht.
Ihr
Keks
Für mich als Hundeliebhaber ein sehr interessanter Beitrag. All unsere Hunde waren bisher aus einem Tierheim. Es sind auch Lebewesen die ein Recht haben auf ein glückliches Leben.
mfg Peter