Vergebene Liebesmüh
Da bemühe ich mich so sehr, den Überblick zu behalten und immer schön aktuell zu sein und Ihnen immer alle Bewohner vorzustellen. Und was passiert? Ich komme garnicht dazu die "Neuen" richtig kennen zu lernen und schon ziehen sie wieder aus.
Was soll Hund denn davon halten?
Schön für die "Neuen", freut mich ja, aber muß das denn immer dann passieren, wenn ich gerade so langsam meine Pfoten anstrengen will, um das Tagebuch zu füllen.
So kann ich Ihnen über 3 Auszüge berichten, von denen Sie 2 Teilnehmer nicht gekannt haben. Schade für Sie, das können Sie mir glauben.
Aber immerhin kann ich Ihnen erzählen, daß der junge Tobi, der als Fundhund vor etlichen Wochen zu uns gekommen ist, ein neues Zuhause gefunden hat.
Das freut mich sehr für ihn, denn er hatte in den ersten Tagen doch sehr gelitten.
Gerade bei so kleinen Kerlen ist es zu Beginn Verwirrung und Panik, dann kommt kurz Ärger hinzu und dann siegt die Neugier, weil doch alles so spannend und anders ist. Mit der Zeit ist dann aber auch bei den Jungen zu spüren, daß sie nicht zu 100 Prozent glücklich sind. Erst ab einem gewissen Alter kommt nach der Verwirrung und Panik die kurze Phase der Wut, ehe die Resignation einsetzt und dann die pure Enttäuschung die Oberhand gewinnt. Das sind zumeist Neuzugänge, die längere Zeit mit oder bei Menschen gelebt haben und mit einem Schlag aus diesem Leben gerissen wurden.
Da brauchen unsere Menschen viel Feingefühl, um diesen Bewohnern wieder Lebensmut zu geben.
Und dann gibt es noch solche wie mich! Wir kommen aus ganz schlimmen Umständen heraus gerettet hier her und können kaum glauben, daß es in der Tat noch besser gehen soll. Sehen Sie, mein Leben vor dem Einzug hier in Höchstädt war nicht schön. Mein Leben jetzt mit dem Wohnen in Höchstädt ist schön. Aber mein Leben wäre perfekt, wenn ich ein Haus, einen Garten und meine Menschen hätte, die ich ganz für mich alleine hätte.
Ja, das wäre Perfektion!
So sieht es wohl auch Inka. Sie war ein bißchen mißmutig in den letzten Tagen, aber das lag wohl eher an dem Kragen, den sie tragen mußte als an de momentanen Lage. Nun ja, wenn hund krank ist, dann muß hund halt auch hin und wieder so ein unbequemes Ding tragen. Kann denn kein Mensch da mal was besseres erfinden und uns bringen?
Aber das haben wir schon fast alle hinter uns und auch Inka hat es doch mit entsprechender Einsicht hinter sich gebracht.
Sie ist halt doch ein starker Charakter mit großem Herz und Gefühl.
Dabei fällt mir eine junge Dame ein, von der ich erwartet hatte, daß ich über ihren Auszug schreiben kann. Hat leider nicht geklappt. Ist einfach manchmal so.
Also liebe Ronda bleibst Du uns doch noch etwas erhalten. Freut mich schon irgendwie, denn Du bist ein echt hübscher Blickfang für meine alten Augen. Und ich bin mir sicher, daß sich Simon, Clio und Colin als die Männer um Dich herum auch sehr freuen.
Dabei komme ich zu einem neuen Blickfang. Cabo! Ich bin selten von Rüden begeistert, aber Cabo hat den unglaublichen Blick, dem man sich kaum entziehen kann.
Jeder von uns hat sein ganz spezielles Merkmal, welches ihn auszeichnet und ihn besonders macht. Seien es so auffällige Augen wie bei Cabo, die ungewohnte Mischung, der Sammy entsprungen ist oder das schöne Fell, welches Mozard sein eigen nennen kann. Auch manche Eigenart, welche von der Allgemeinheit als Schönheitsfehler betrachtet wird, kann so eine Auszeichnung sein. Da hätten wir mit Chispa eine perfekte Verkörperung dessen. So fehlt ihr eine Pfote, aber behindert ist sie deswegen keineswegs. Sie hat ihren Mitbewohner Mozard gut im Griff.
Ach ja und ehe ich es vergesse zu erzählen: Sammy hat seine Alleinstellung als Dackel-Mix verloren! Milan ist ohne Zweifel ebenfalls ein hübscher Dackel-Mischling. zwei liebenswerte Dickschädel, die immer gern das letzte Wort haben wollen.
Aber wer will es ihnen über nehmen. Es gibt hier auch einfach viel zu erzählen.
Jeder sieht immer wieder Neues und dann noch Jonas, Peterle, Bubbles und Sinclair, die uns manchmal schon mit Absicht auf der Nase rumtanzen...da muß man einfach miteinander quatschen.
Es können einem Jenny und Nicky schon leid tun, die in ihrem hübschen Zuhause in der Mitte all des Treibens sitzen. Aber die beiden Hasen Damen scheinen die Ruhe selbst zu sein. Bewunderungswürdig.
Und dann noch zum Abschluß der Hinweis von Jonas, daß es nun endgültig angefangen hat. Die Katzenbabys sind angekommen und das Katzenzimmer ist zur Kinderstube geworden. Damit hat Shorty als einziger Erwachsener den schönen Auslauf für sich selbst bekommen und kann sich das tolle Treiben im Inneren mit Abstand ansehen. Nun der einzige Erwachsene ist er ja nicht, aber für Mona wären all die Babys zu viel. Immerhin ist sie doch schon eine alte Dame und auch wenn sie fit ist, muß sie ja nicht von vielen kleine Tatzen betascht werden. So bleibt sie in der ruhigen Quarantäne und hofft, daß bald ein Mensch kommt, der sie mit nach Hause nehmen will.
Ja, ja, immer das gleiche und doch immer wieder neu...neue Pfoten und Tatzen doch immer der gleiche Traum.
Auch wenn meine Leben hier gut ist, so kann es auch mir schwer fallen, immer nur hinterher zu sehen.
Ihr
Marco
Hallo Gaby,
auch ich danke Dir für Deinen schönen Kommentar und diese schöne Geschichte. Gerade haben wir wieder eine Hündin, der eine Pfote fehlt und Katzenkinder, die nur noch ein Auge haben...und ganz egal was, aber diese schäumen vor Lebensfreude über und zeigen uns Mensch mal wieder, daß wir allzuoft die falschen Dinge im Leben wichtig nehmen.