Ist das schon Sommer?
Oder ist das ein ungewöhnlich heißer Frühling?
Ich weiß, dass Sie Menschen die Einteilung in Jahreszeiten haben und ich versuche den Mensch an und für sich besser zu verstehen, um meine Chance auf ein Zuhause zu erhöhen. Das heißt nicht, dass ich mich verbiegen werde, das können Sie von einem Hund mit Charakter nicht erwarten, aber ich bin nicht auf meinen Kopf gefallen, demzufolge habe ich verstanden, dass Sie Verständnis von mir erwarten und ich spüren soll, was Sie bewegt und dafür muss ich Sie studieren. Also beschäftige ich mich nach und nach mit den ein oder anderen Eigenarten - liebgewonnenen Eigenarten der Menschen. Kritik von unserer 4-Pfoten-Seite habe ich auch gelernt, kommt so kurz nach dem ersten Kennenlernen nicht so gut bei Ihnen an. Also werde ich Sie ganz langsam und sanft durchleuchten. Immer ein klein bißchen mehr....
Aber jetzt mal so ganz ernsthaft ... ist das Wetter so normal? Ich dachte, es wäre noch Frühling, aber ich frage mich schon, wie das dann im Sommer werden soll. Wir hatten jetzt doch bereits ein paar Mal "Hitzefrei" und was soll ich sagen, wie hatten es alle gerne. Selbst die Hunde, die ansonsten nicht zu halten sind, wenn es vors Tor geht, hatten eher keine Lust sich großartig zu bewegen - außer vielleicht vom Schattenplatz in den Pool und zurück.
Ja, manche von uns haben einen eigenen Pool im Zwinger. Das ist Luxus sage ich Ihnen. Nicht jeder mag das, nicht jeder benutzt es, nicht jeder will es, aber die, die deutlich zeigen "DAS DA WILL ICH HABEN", die kriegen auch einen schönen Pool in den Zwinger gestellt.
Ich bin mir sicher, dass würden sich viele Menschen auch wünschen....tja, aber wir sind leider gerade echt voll und können nicht noch weitere Zwinger vermieten - tut mir leid.
Aber so oder so, das Wetter kann man nicht ändern, man muss sich damit arrangieren, aber ich habe eben festgestellt, dass es ein großes Thema bei Ihnen ist.
So wie bei uns Tieren so Punkte wie Futter oder Jagen ein großes Thema sind und hier im Tierheim natürlich das Thema "Auszug" - so hat wohl jede Gattung ihre ganz eigenen wichtigen Gesichtspunkte, die das Leben mitbestimmen.
Und das sind wir - elegant gelöst Pino - beim Thema "Auszug"!
Und es gibt viel zu berichten und das nicht nur aus dem Katzenhaus.
Ja, wir haben endlich auch wieder Auszüge (!) aus dem Hundehaus zu vermelden.
Ich freue mich bekannt geben zu dürfen, dass Dackel Leroy ausgezogen ist! Warum das so einen Trommelwirbel bekommt? Weil Dackel - so habe ich mir sagen lassen - nicht einfach zu vermitteln sind. Der Dackelblick alleine scheint heutzutage nicht mehr auszureichen. Aber gucken Sie sich Leroy auf dem Bild an. Da weiß jemand ganz genau, dass es endlich nach Hause geht - sein zu Hause! Viel Glück kleiner Freund und ich verspreche Dir, ich passe gut auf Rusty auf und hoffe, dass auch er bald seine eigene Familie findet.
Und auch unsere süße Hope hat ganz schnell ein paar Menschenherzen für sich erobern können. Ich weiß, sie war nicht lange bei uns, aber wer Hope kennengelernt hat, weiß, dass sie es mehr als verdient hat, endlich glücklich sein zu dürfen. Als Fundhund zu uns gekommen, in einem furchtbaren Zustand und dann das große Los gezogen und eine unendlich liebe Familie gefunden. Gratulation Hope, man darf die Hoffnung einfach nie aufgeben.
Und auch einen Umzug aus dem Hundehaus auf eine Pflegestelle hat es gegeben. Belina konnte sich hier nicht überwinden, sich noch mehr zu öffnen und so haben unsere Menschen beschlossen, ihr die Möglichkeit zu geben, Vertrauen und Zutrauen zum Menschen in einer ruhigeren Umgebung zu lernen. Das ist eine gute Idee glaube ich, denn sie war hier an den Besuchertagen schon immer ziemlich gestresst und wenn sie diese Angst überwinden kann, dann kann sie sich auch auf die Suche nach einer Familie machen. Mit Angst kann man nicht in ein neues Leben starten und ich weiß, dass Belina bei sehr guten Menschen untergebracht ist, die sich mit aller Geduld und Ruhe um sie kümmern werden. Ich drücke alle Pfoten, dass Belina endlich Ruhe finden kann, um Vertrauen zu lernen.
Das war`s leider mit den Auszügen aus dem Hundehaus. Es gab zwar ein paar Menschen, die immer wieder zu uns gekommen sind, aber leider dann doch nicht den letzten Schritt gewagt haben. Manchmal ist es aber auch umgekehrt. Da müssen wir sagen, dass das nicht passt. Natürlich übernehmen das unsere Menschen für uns und wir alle wissen, dass jede Entscheidung hier in unserem Interesse fällt.
Das ist Vertrauen - wir unseren Menschen und sie uns, dass wir ihnen nichts übel nehmen. Gemeinsam ist bei uns im Tierheim ein großes Thema.....Mensch und Tier gemeinsamt. Das ist sehr schön.
Ja, gemeinsam wollte ich auch das Tagebuch weiter führen. Gemeinsam mit einem ganz speziellen Kater, der im Katzenzimmer gewohnt hat - Betonung auf "hat"!
Ich wollte Ihnen Salem als nächsten Co-Autor vom Tagebuch vorstellen, doch er ist ausgezogen. Dann dachte ich mir, gut, dann frage ich halt Mocky, tja, der ist auch ausgezogen. Dann dachte ich mir, nehmen wir halt eine Kätzin und ich dachte sofort an Holly. Was soll ich sagen, Holly ist ausgezogen. Dann dachte ich gut, da wäre im Katzenzimmer noch einer, der ist bestimmt länger da, weil er halt nicht perfekt ist und Perfektion ist doch wichtig für Menschen. Doch unser Seppl ist ausgezogen.
Die nächste Übelegung war, einem jungen Kater die Chance zu geben, mal aus dieser jugendlich stürmischen Perspektive zu erzählen, aber dann ist Filou ausgezogen.
Als dann Peterle zu uns kam, dachte ich bei mir "super Pino, der ist so redseelig, den fragst Du gleich, dann hast Du einen voll fleissigen Co-Autor."! Und was passiert? Richtig...Peterle ist ausgezogen!
Die scheue Variante hat auch nicht geklappt, denn Samy ist ausgezogen. Als ich mir überlegt habe die hübsche Emma zu fragen ... ist sie kurzerhand ausgezogen.
Was ist das also nur mit dem Co-Autor aus dem Katzenhaus?
Nicht, dass Sie jetzt glauben, dass mir die verbleibenden Bewohner die Bude einrennen und den Job haben wollen...nein, weit gefehlt. Silvester ist damit beschäftigt, uns Hunden die Hölle heiß zu machen, wenn wir vorbeilaufen und vielleicht mal einen Blick riskieren wollen - meine Güte, kann der gut mit der Pfote umgehen und Angst kennt dieser Kater überhaupt nicht. Pepe ist damit beschäftigt seine Hängematten ausgiebig zu testen und Probe zu liegen. Brownie weiß noch nicht so recht, wo er eigentlich ist und was er hier eigentlich soll und Findus ist ja an sich nur zu Gast. Dann hätten wir im Mietzhaus Django, der aber definitiv viel zu schüchtern ist, als dass er sich trauen würde, was zu erzählen. Lucy die gerade nicht so ganz fit ist und deswegen lieber ihre Ruhe haben will. Nikita, die ähnlich wie Django nichts mit mir oder ihrer Umwelt zu tun haben will - außer man ist eine andere Katze. Und dann ist da natürlich noch Susi.
Ja, Susi ist denke ich die Richtige. Sie erinnert mich ein wenig an eine Bewohnerin, die vor einiger Zeit hier gelebt hat und die am Ende eine der beliebtesten Hofkatzen jemals hier geworden ist. Betty - berühmt und berüchtigt für ihre hinter Freundlichkeit getarnte Hinterlistigkeit. Nein, ich habe Betty nicht gekannt und nein, ich meinte das nicht böse. Aber wenn Sie die Geschichte hören würden, die sich über all die Zeit gehalten haben ...Mythen muss man das fast nennen...Betty, sie war eine ganz besondere Katze.
Irgendwie erinnert mich Susi in ihrer Art ein wenig an diese Geschichten. Mal sehen, ob sie mit mir arbeiten will. Ich denke, wir wären ein tolles Team.
Ich brauche nämlich dringend eine Verbündete im Katzenhaus, denn es hat angefangen...ja, die Zeit ist da, es war auch klar, dass es passieren würde, denn es geschieht jedes Jahr und wir restlichen Bewohner können diese Zeit des Jahres nicht leiden, denn dann gibt es bei den Besuchern nur "Ah" und "Oh" und "wie süß".
Ja, die Katzenbabys sind da. Noch sind sie alle zu jung, um schon nach einer Familie zu suchen und die Mamas, die mit eingezogen sind wie zum Beispiel Cara oder Danni sind noch sehr beschäftigt mit der Aufzucht und Erziehung.
Ich sehe das schon deutlich vor mir, es dauert nicht mehr lange und wir anderen Bewohner sind wieder unwichtig. Keine gute Zeit im Jahr! Für uns Hunde ebenso wie für die erwachsenen Katzen.
Vorallem muss ich dabei ein ernstes Thema ansprechen, das ich immer noch nicht verstehen kann. Warum gibt es denn so viele kleine Katzenbabys jedes Jahr? Wenn ich darüber nachdenke, wie sich das zu uns Hunden verhält, dann übersteigt das mein mathematisches Verständnis als Hund vollkommen.
Ich bin ein Rüde...aber auch ich bin kastriert und es hat mich in meiner Lebenfreude nicht getrübt. Und wenn ich mir Megi ansehe, dann glaube ich auch nicht, dass es sie gestört hat, kastriert zu werden. Warum ist das bei Katzen und Katern also nicht so? Ist denn die Fürsorge für diese Tiere weniger wichtig, weil sie angeblich selbstständiger sind als wir? Also wenn mir da jemand mal eine gute Antwort geben könnte....und nicht, dass die Geschichte kommt, dass eine kastrierte Katze keine Mäuse fängt. Ich weiß sicher, dass das nicht stimmt, denn unsere Katzen und Kater hier sind alle kastriert und die fangen alles, was sich nicht schnell genug außer Reichweite bringt - Silvester ja sogar Hunde, wenn er könnte. Das hat übrigens auch unsere Rückkehrerin Hilde bemerkt.
Ja, das sollte ich noch erzählen. Hilde hat ihr Frauchen überraschend verloren und musste wieder bei uns einziehen. Das ist wirklich nicht schön für sie, aber bisher scheint Hilde es ganz gut wegzustecken. Trotzdem tut sie mir richtig leid. Schon wieder im Tierheim und schon wieder den Besitzer verloren. Aber nicht, dass jemand sagt, dass Hilde kein Glückskind ist. Wer sie anschaut weiß, dass wenn man Hilde in sein Leben läßt, das nur Glück bedeuten kann - außer man ist eine Katze, die nicht ganz so verhaft ist wie Silvester.
Bei Silvester fällt mir Charly ein, denn auch er hat diesen unfassbaren Kater schon kennengelernt und, dass ich Ihnen eben noch Bilder von Charlys blauer Ente schuldig bin - bitteschön, wie versprochen. Charly mit blauer Ente, das einzige Spielzeug, das er einfach nicht kaputt machen will. So robust er sonst mit Spielsachen umgeht, so sehr liebt er seine blaue Ente - sein erstes eigenes Spielzeug.
Und damit schicke ich Sie in den Rest der Woche und hoffe, dass Sie alle zumindest in Gedanken, die Füße ab und dann ins erfrischende Nass strecken können.
Vergessen Sie uns nicht.
Ihr
Pino
P.S. Ich habe Ihnen noch 2 Bilder angehängt, auf denen Sie unser Trio Infernale Belina, Spitzname, ich war da nie dabei, Leroy, keine Ahnung wie das passieren konnte und Rusty, ich? wie-wo? niemals?, sehen können. Jetzt wo Leroy ausgezogen und Belina auf einer Pflegestelle ist, sind wir alle gespannt, was Rusty alleine so einfallen wird.
Sehr gut geschrieben,es ist ja super das so viele Tiere vermittelt wurden.Leider kommen immer so viel Katzenkinder nach,da muß mal was passieren,so geht das nicht weiter.Ich wünsche Euch noch viele Auszüge.