Hallo zusammen und einen schönen Wochenbeginn.
Der Winter ist eingezogen....ja neben all den Neuzugängen, von denen wir letzte Woche gemeinsam berichten konnten, ist auch der Winter wohl endgültig bei uns eingezogen.
Es ist eine schöne Abwechslung diese weiße Farbe und Schneeflocken sind auch ein schönes Spielzeug – es hält zwar nicht lang, aber es ist eine schöne kurzweilige Beschäftigung.
Jonas und ich sitzen aber dennoch ganz gern drinnen, in unserem geheizten Bereich und schauen zum Fenster raus. Aber es ist so viel los auf dem Hof, da muß man als ernsthafter Berichterstatter dennoch hin und wieder die Tatzen nach draußen wagen.
Bei uns im Katzenhaus habe ich das Gefühl, dass die große Einzugswelle angefangen hat.
Hat es sich rum gesprochen, dass wir nahezu fertig sind mit unserer Neueinrichtung? Noch nicht alles ist wieder vorrätig, aber es sieht schon wieder ganz gut aus bei uns. Ich hoffe, daß das ein oder andere Weihnachtsgeschenk für uns noch kommen wird.
Können Sie erraten, was aber bei allen Bewohnern hier ganz oben auf dem Wunschzettel steht? Richtig....ein dicker Braten für einen ganz alleine!
Nein, Sie haben schon richtig geraten. Jeder hier wünscht sich seinen ganz eigenen Auszug und am besten noch vor Weihnachten.
Seien es unsere Hasen, die Meerschweinchen, die Hunde oder wir Katzen, es eint uns, daß wir alle auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit in der eigenen Familie sind.
UNd wenn man für das Tagebuch zuständig ist, dann beschäftigt man sich noch viel mehr mit diesem Thema.
Hin und wieder schaut mich Jonas fragend an und ich weiß genau was er denkt: hätten wir, getrennt von einander eine bessere Chance vermittelt zu werden? Da kann es von mir nur eine ganz klare Antwort geben: nicht solange ich hier noch mitreden darf! Jonas ist mein bester Freund und ich habe lange genug gebraucht einen zu finden, da werde ich doch nicht ohne ihn irgendwohin gehen.
So schwer kann es doch nicht sein, sich in eine dynamische und gutaussehende Männer WG, wie wir es sind, zu verlieben.
Doch ich habe gelernt, daß alles seine Zeit braucht und seinen richtigen Platz hat. Wer will denn schon ausziehen und dann kurze Zeit später wieder zurückkommen.
So ist es Mausi vor einiger Zeit ergangen, doch jetzt ... nein...ich werde nichts aussprechen...immer schön geduldig.
Auch Marco übt sich in Geduld, aber im Gegensatz zu mir, kann er mit guten Nachrichten aufwarten.
Ja, das kann ich wirklich! Es gab in diesen Tagen bereits 2 Auszüge aus dem Hundehaus und 2 weitere könnten eventuell...nun ja Sie wissen ja Bescheid, nichts aussprechen ehe es nicht wirklich passiert ist.
Aber sicher ist, daß Sui und Jacky endlich ihre Familien gefunden haben.
Glückwunsch ihr Beiden, es war an der Zeit.
Damit sind Benny und ich die sozusagen Altgedienten hier im Hundehaus. Eine wirkliche Auszeichnung ist das ja nicht!
Sind wir denn zu groß und zu mächtig, hat unser Fell die falsche Farbe oder sind wir einfach nicht mehr jung genug, um ein Herz zu erobern.
Woran kann es liegen, daß sich kein Mensch für uns erwärmen kann? Mag sein, daß wir beide ein paar Ecken und Kanten haben, aber ist das wirklich so schlimm. Kann man deswegen nicht mir uns leben wollen?
Aber ich vertraue auf unsere Menschen hier. Sie versuchen uns immer Zuversicht zu geben.
Auch für sie ist es bestimmt nicht immer leicht. Sie kennen uns und lieben uns und müssen versuchen zu verstehen, warum sie scheinbar damit alleine sind.
Nun ja, es sind ja noch ein paar Tage bis Weihnachten und wer weiß, was noch alles passiert in diesem Jahr 2009.
Einen Besucher hatten wir auch. Der Neu-Hauseigentümer Sissko hat uns besucht. Wir kamen so ins Plaudern und er hat mir ein bißchen was erzählt. So unter anderem auch die Geschichte von Forrest, einem kleinen Mischlingshund aus Polen. Sein Herrchen wollte Forrest nicht mehr haben. Er hat ihn versucht zu entsorgen, ihm einen großen Holzblock um den Hals gebunden und in einen See geworfen. Dort hat Forrest gekämpft, ist geschwommen und immer wieder aufgetaucht. Bis ihn ein junger Mann gesehen und gerettet hat. Nach ein paar Umwegen, ist Forrest nach Deutschland gekommen zu einer Organisation, die sich um ihn gekümmert hat. Doch leider hat Forrest den Kampf letztlich verloren. Sein Gehirn und sein Rücken waren von den Strapazen zu geschädigt und nach ein paar Wochen schönen Lebens, mußten die Menschen Forrest erlösen. So hat sein Herrchen dann doch gewonnen.
Wenn ich so eine Geschichte höre, dann bin ich dankbar, daß mein Schicksal mich hierher gebracht hat. Ich Marco kann mein Leben nutzen und muß nicht in Angst leben. Ich hoffe für uns alle und für die Welt, daß es nie viele Herrchen dieser Art gibt, denn wo kommen Sie alle denn hin, wenn der Respekt vor dem Leben verloren geht?
Aber ich möchte Sie nicht mit einem derart traurigen Gedanken entlassen und deswegen möchte ich Sie auf unsere Weihnachtsfeier hinweisen.
Am 20.12. ab 14 Uhr öffnet das Tierheim seine Pforten und empfängt sie mit Plätzchen und Lebkuchen und Tee und Glühwein. Auch wir freuen uns auf Sie und vielelicht wollen Sie mit einem von uns Spazieren gehen und verlieben sich spontan in ein Paar treue Hundeaugen oder das wolige Schnurren einer Katze.
Damit wünsche ich Ihnen eine schöne restliche Woche.
Ihr
Marco
Deine Berichte über die Tiere finde ich wirklich klasse!