Die da...die um die Ecke guckt...
und ihre freche Nase so nach vorne schiebt und mich immer mal wieder anbellt - ich gehe davon aus, sie meint das liebevoll und neugierig - das ist seit ein paar Tagen unsere Cora. Ich hatte Ihnen ja von ihr erzählt, wie sie als Fundhund zu uns gekommen ist und mal wieder keine Familie, kein Mensch sie vermißt hat. Nun haben unsere Menschen beschlossen, daß sie auf den schönen Namen Cora getauft wird. Witzigerweise hört sie auch schon ganz gut darauf. Ich glaube, daß Fundtiere hier sehr schnell merken, daß es besser sein kann, hier bei unseren Menschen zu bleiben, als dorthin zurück zu gehen, wo sie nur all zu oft nicht geliebt werden.
Cora zeigt sich auch von einer ganz besonderen Seite: sie lernt unglaublich schnell und scheint auch viel Freude daran zu haben. Nun ja, sie ist ja auch wie ich kein all zu kleiner Hund und daher ist es schon von Vorteil, wenn Hund und Mensch verstehen, was sie voneinander wollen.
Die Grundlagen des Zusammenlebens sind recht klar definiert und auch für Menschen leicht zu verstehen, die sich ansonsten nicht leicht mit dem Lernen an und für sich tun.
Ja und Cora hat mir auch von unserem Fundhasen erzählt, der Einzug in unser Hasenhaus gehalten hat. Da hatten wir Bewohner schon vermutet, daß es hier jetzt keine Einzüge mehr geben wird, nachdem der Neubau so lange leer gestanden hatte. Aber auf menschliches Verhalten ist doch immer Verlaß !
So hatten wir vor ein paar Wochen das Vergnügen vor der Haustür sozusagen ein paar Kartons vorzufinden. Unsere Menschen wissen schon immer, daß sich darin selten etwas Gutes verbirgt. Und siehe da, auf einen Schlag hatten wir 2 Hasen Herren und 5 kleine Hasenkinder.
Interessanterweise war ein paar Tage davor eine Hasen Dame abgegeben worden, die unglaubliche Ähnlichkeit mit den abgestellten Hasenkindern hatte.
Lange Rede und kein Sinn: Aussetzung von Tiere ist eine Schande und spiegelt den Zustand einer Gesellschaft wider! Das hat mir ein sehr intelligenter Bewohner hier erzählt und ich finde, er hat Recht!
Was ist denn so schwer daran, sich der Verantwortung zu stellen und das Tier, welches Mensch ja mal geliebt hat, in gute Hände zu übergeben. Natürlich, es wird einem nicht die pure und reine Herzlichkeit entgegenschlagen, aber dennoch, wie denkt ein Mensch, der einfach 7 Hasen in Schachteln packt und nachts vor die Tür eines Tierheimes stellt. Sagen Sie jetzt bitte nicht, daß dieser Mensch garnicht denkt, denn dieses Argument zählt nicht. Dummheit schützt vor Strafe nicht! Nochmal ein so kluger Spruch, den ich jetzt gelernt habe! Ignoranz und Respektlosigkeit vor Leben und dabei spielt es keine Rolle, welches Leben und wie klein das Lebenwesen ist, ist eine Rückschritt in die Steinzeit. Es fängt mit einem Hasen an und es hört mit einem Menschen auf! Wie gewissenlos ist der Mensch gegenüber seiner eigenen Rasse.
An sich müßten der Rest der Menschen intensiv bemüht sein, diese schwarzen Schafe - warum schon wieder ein harmloses Tier mit einer negativen Bedeutung behaften...lassen Sie mich denken...
An sich müßte der Rest der Menschen intensiv bemüht sein, diese Feinde der eigenen Rasse zu finden und gerechte Strafe walten zu lassen.
Doch scheinbar erkennt der Mensch nicht, welche Gefahr sich dahinter verbirgt. Gefahr, die am Ende des Tages nichts mehr mit uns Tieren zu tun haben wird.
Aber in Sachen Hasen habe ich ja auch eine gute Nachricht: da die Damen und Herren offensichtlich ausgesetzt wurden, konnte mit der Vermittlung recht zügig begonnen werden und es sind jetzt noch ein Hasenherr und zwei kleine Hasenkinder da. Aber dennoch ist das nicht das Ende vom Thema "Aussetzung".
Am vergangenen Montag hatten wir Hunde viel zu erzählen als unsere Menschen in der Früh zu uns kamen. Nachts hat wohl jemand 3 kleine Katzen in den letzten Zwinger geworfen und ihrem Schicksal überlassen.
Ich kann Ihnen nicht so genau sagen, was passiert ist, ich weiß nur, was sich so nach und nach bis zu mir vorgebellt hat.
Anscheindend waren 2 der kleinen Katzen mutig und wollten aus dem Zwinger raus und sich wohl auf den Weg nach Hause machen. Das dritte Kätzchen hat sich ganz klein gemacht und versucht sich an der Hundehütte zu verstecken. Wer weiß, vielleicht war das die richtige Entscheidung! Eines der beiden mutigen Katzenkindern hat den falschen Weg gewählt und ist in Richtung Straße gelaufen...manchmal wird Mut nicht belohnt. In diesem Fall hat es das kleine Katzenkind das Leben gekostet. So etwas kann man nicht schön verpacken und nicht nur mal so erzählen. Das soll und muß einem, wenn man ein Herz hat, das nicht nur schlägt, einen Schlag ins Gesicht versetzen. Das zweite mutige Kätzchen hat sich für einen der Ausläufe entschieden und wurde verängstigt am späteren Nachmittag gefunden. Beide Kätzchen, die diese Aktion der Aussetzung überlebt haben, sind jetzt auf einer Pflegestelle und so sehr ich auch versuchen, einen Kommentar zu diesem Erlebnis zu finden, ich bin in der Tat ziemlich sprachlos.
Ich weiß nur, daß eine Katzenmama, ihre Babys niemals nicht über einen hohen Zaun geführt hätte oder auch nicht unten durch, wenn es denn eine Möglichkeit geben würde und ihre Babys neben laut bellenden Hunden abgelegt hätte und sich verzogen hätte. Niemals nicht!
Nur falls jemand auf die Idee kommen sollte....
Ja, das vergeht einem doch sehr viel, wenn man das so live miterleben muß.
Aber trotz alledem will ich Ihnen von einem sehr schönen Auszug erzählen. Mein neuer Gastschreiber Tino hat mich wissen lassen, daß unser Rückkehrer Cody ausgezogen ist. Das ist sehr schön. Cody hat sich zwar in der Zeit, in der er jetzt wieder hier war, von einer sehr positiven Seite gezeigt, aber meist kommt dann nach ein paar Wochen doch so ein kleines seelisches Loch bei einem Rückkehrer und es ist gut zu hören, daß unser Cody eben jenes Loch garnicht erst kennen lernen muß. Freut mich sehr für ihn.
Und wenn ich schon Tino erwähne...natürlich ist er der intelligente Bewohner, der mich mit Weisheiten versorgt. Ich weiß, daß er auch schon wieder an einem neuen kleinen Beitrag arbeitet. Er hat auch einiges zu erzählen mit seiner neuen WG zusammen mit Francis und Valerie. Und vielleicht ist ja auch Tino der neue Glücksbringer, den wir hier brauchen, damit auch ein paar Dauerbrenner wie leider ich selbst oder Maya, Milan und Jules ein neues Zuhause finden können. Ich würde es mir als Weihnachtsgeschenk für dieses Jahr wünschen, daß ich Ihnen einen neuen Tagebuch Schreiberling vorstellen darf und mich ... ach ja...das wäre schön.
Ein paar Wochen haben wir ja noch Zeit, für ein paar kleine Wunder 2011.
Ihr
Nando
Nando,ich wünsche Dir auch das du bis Weihnachten deine Menschen findest die dich gern haben,natürlich gilt das für deine Mitbewohner auch.