Neue Pflegefachschule in Wertingen
Spatenstich zum Neubau der Pflegefachschule am Standort Wertingen
Der Pflegebranche fehlt der Nachwuchs. Dabei läuft ohne qualifiziertes Pflegepersonal im Gesundheitswesen nichts!
Mit dem Spatenstich zum Neubau der Pflegefachschule am Standort der Kreisklinik Wertingen haben die Kreiskliniken-Dillingen Wertingen gGmbH nun den Startschuss für ein wichtiges Zukunftsprojekt gegeben. „Mit der neuen und modernen Pflegefachschule werden optimale Ausbildungsvoraussetzungen für junge Menschen geschaffen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken, Landrat Markus Müller.
Das neue Gebäude mit einer Nutzfläche von über 600 m² auf zwei Etagen ist nachhaltig konzipiert, setzt auf Energieeffizienz und verfügt neben zeitgemäßen Unterrichts- und Praxisräumen über ein hochmodernes Skills_Lab, in dem reale Pflegesituationen simuliert werden können. So können die Auszubildenden für die Berufe Pflegefachhilfe und Pflegefachkraft mit Hilfe lebensechter Patientensimulatoren risikofrei üben und damit ihre Kompetenzen unter Anleitung weiterentwickeln.
Der Neubau wird rund 3,14 Mio. Euro kosten und in Höhe von 2,17 Mio. Euro bezuschusst. Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen:
1.402.000 Euro Krankenhausstrukturfond II
368.000 Euro Bayer. Schulfinanzierungsgesetz
400.000 Euro Stadt Wertingen
Die neue Pflegefachschule an der Kreisklinik Wertingen soll noch vor dem Ausbildungsjahr 2026 bezugsfertig sein.
Die Geschäftsführerin der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH, Sonja Greschner, betonte, mit dem Neubau einen Wettbewerbsvorteil für die Kliniken zu schaffen. „Wir wollen mit unserer neuen Pflegefachschule junge Menschen zeitgemäß für die Pflegeausbildung begeistern und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken“.
Landrat Markus Müller ergänzte: „Mit dem Neubau leisten wir einen wichtigen Beitrag, den Pflegeberuf in unserer Region so interessant wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber für die Lehrenden und die Lernenden zu steigern“.
Ähnlich äußerte sich der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes KdöR / Kreisverband Dillingen, Stephan Härpfer. Er hob angesichts der generalistischen Ausbildung ebenfalls die Bedeutung des Neubaus für die Gewinnung der dringend benötigten Nachwuchskräfte und deren qualitativ hochwertigen Ausbildung sowohl für die Kliniken als auch den Bereich der Altenpflege hervor und sagte: „Wenn wir im Alter selbst versorgt werden wollen, müssen wir jetzt in die Ausbildung von Pflegekräften investieren.“
Bürgermeister Willy Lehmeier betont: Der Stadtrat hat bereits 2022 klar und deutlich den Neubau der Pflegefachschule begrüßt und die finanzielle Beteiligung der Stadt mit 400.000 Euro beschlossen.
Um der neuen generalistischen Pflegeausbildung gerecht zu werden und ein umfangreiches Ausbildungsangebot zu gewährleisten, wurde neben den bereits seit Jahrzehnten bestehenden Berufsfachschulen für Gesundheits- und Krankenpflege mit ihren Standorten an der Kreisklinik in Dillingen sowie der Kreisklinik Wertingen zum 01. März 2020 die staatlich anerkannte Berufsfachschule für Altenpflege bzw. Berufsfachschule für Altenpflegehilfe Wertingen des Bayerischen Roten Kreuzes, Bezirksverband Schwaben von den Kreiskliniken übernommen, d.h. es erfolgte für diese Berufsfachschule der Trägerwechsel vom Bayerischen Roten Kreuz zur Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH. Seither werden die drei Pflegefachschulen unter dem Dach der „Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe“ in der Trägerschaft der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH geführt.
Derzeit wird die Berufsfachschule für Pflege in Wertingen an zwei Standorten, nämlich in der Pestalozzistraße und auf dem Klinikgelände am Ebersberg betrieben. An beiden Standorten müsste aus energetischen Gründen, aber auch aus strukturellen Gründen in die Ertüchtigung der Räume investiert werden. Durch die Zusammenführung an einem Standort in einem Neubau sieht die Geschäftsführung Synergieeffekte und Einsparpotenziale.
Text: Peter Hurler/Landratsamt Dillingen a.d.Donau