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Jahrhundert-Hochwasser
Informationstechnikbataillon 292 unterstützt bei Hochwasserhilfe

  • Foto: INFORMATIONSTECHNIKBATAILLON 292, Presseoffizier, Rudolf-Diesel-Str. 1a, 89407 Dillingen an der Donau
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Stand: 4. Juni, nachmittags

Aus dem kleinen Bach wurde in kürzester Zeit ein reißender Fluss. Das Wasser warf große Wellen. Die Ersten schwappten bereits über das Ufer und fluteten die dahinterliegenden Flächen. Das Wasser reichte noch nicht bis zu den nahegelegenen Wohnhäusern, näherte sich ihnen aber unaufhaltsam. Der starke Regen dauerte mittlerweile schon mehrere Tage an und war ganz offensichtlich die Ursache für das Hochwasser. So oder so ähnlich sah es am Wochenende des 1. Juni an vielen kleinen Bächen entlang der Donau im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben aus. Viele Bäche, die bis dahin kaum jemand beachtete, drohten nicht nur über die Ufer zu gehen, sondern taten es auch: Zusam, Egau, Mindel und weitere. Die viel größere Donau sollte erst in etlichen Stunden folgen.

Katastrophenfall

An diesem Samstag erklärte der Landrat Dillingen gegen 21.00 Uhr den Katastrophenfall und forderte über das Landeskommando Bayern Soldaten und LKW des Informationstechnikbataillons 292 zur Amtshilfe an. Der Kommandeur, Oberstleutnant Stefan Holland, hatte diese Anforderung bereits erwartet: „Ich war bereits seit längerem mit den Behörden in telefonischem Kontakt und wir haben uns über die Entwicklung der Hochwassersituation ausgetauscht. Gleich im Anschluss habe ich meine Einheitsführer alarmiert und den mündlichen Vorbefehl zur Amtshilfe gegeben.“ Noch in derselben Nacht um 5.30 Uhr nahm das Lagezentrum im Bataillon seine Arbeit auf. Von dort wurden die eingesetzten Kräfte des Bataillons geführt. Bis 6.30 Uhr waren die alarmierten Kräfte eingetroffen und um 7.00 Uhr erfolgte die Befehlsausgabe. Bereits um 8.30 Uhr erreichten die Kräfte ihre Einsatzräume und unterstützten die Rettungskräfte vor Ort.

30.000 Kniebeugen

In Höchstädt an der Donau und in Gundelfingen halfen die Kameraden beim füllen und verladen von Sandsäcken. Eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, bei der man stundenlang in der Hocke Säcke füllt, auf den Tisch hebt, dort mit Kabelbindern verschließt und dann in Transportboxen legt. Kniebeugen waren inklusive. Danach wurden die Boxen mit Gabelstaplern auf Lastwagen verladen und zum Einsatzort verbracht. Radlader lieferten ständig Sand nach. Bis zum Sonntagabend wurden alleine in Höchstädt 30.000 Sandsäcke gefüllt. In Gundelfingen und Peterswörth waren Soldaten, Rettungskräfte und zivile Helfer damit beschäftigt aus eben diesen Sandsäcken Barrieren gegen die vordringenden Wassermassen zu errichten. Zum Teil waren es die kleinen Bäche, deren Wasser aufgehalten werden musste, zum Teil aber auch die Wassermassen der Donau. „Bis zu 100 Soldaten waren zeitgleich im Einsatz an mehreren Orten im Landkreis. Unser Lagezentrum hat den Einsatz mit dem Landratsamt abgestimmt und die Kräfte dann optimal eingesetzt.“ Erklärt Oberstleutnant Stefan Holland. Darüber hinaus waren weitere Soldaten in Reserve, um die eingesetzten Soldaten zwischendurch herauszulösen und ihnen eine Erholungsphase zu ermöglichen.

Der Sonntag endete für die meisten Helfer gegen 23.00 Uhr. Ein LKW mit Besatzung stand über Nacht bis zum Montag in Alarmbereitschaft im nahegelegenen Donauwörth, um bei Evakuierungen oder Transporten schnell helfen zu können. Das Lagezentrum blieb während des gesamten Einsatzzeitraumes rund um die Uhr besetzt.

Die Flüsse bestimmen den Einsatzort

Am Montag und Dienstag ging die Unterstützungsleistung ähnlich weiter. Flüsse und Bäche traten an immer wieder neuen Stellen über ihre Ufer und gaben den Rettungs- und Hilfskräften somit immer wieder neue Einsatzgebiete vor.
Das Besondere für die Dillinger Soldaten war, dass sie ursprünglich an diesem Sonntag auf den Truppenübungsplatz Stetten in Baden-Württemberg verlegen wollten. Dort war ein vierzehntägiger Aufenthalt geplant, bei dem die Kameraden ihre militärischen Fähigkeiten in Übung halten wollten. Dem Kommandeur des IT-Bataillons 292, Oberstleutnant Stefan Holland, fiel eine Entscheidung diesbezüglich leicht: „Die Unterstützung der Bevölkerung hier vor Ort hat deutlichen Vorrang.“ Das Bataillon verschob die Anfahrt zum Übungsplatz zunächst auf den Mittwoch. Aufgrund der anhaltenden Hochwassersituation wurde die An-fahrt erneut verschoben und verkürzt die Übungszeit entsprechend.

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