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Bekenntnis zu Bayern, zur Heimat, zum ländlichen Raum Landesvorsitzender des Bayernbundes Dinglreiter in Peterswörth

„Was könne wir für Bayern tun?“ Antwort auf diese Frage gab Adolf Dinglreiter, MdL a.D. bei „Kultur vor Ort“ im Peterswörther Bürgersaal. Das Peterswörther Sprachrohr hatte dazu, so Vorsitzender Walter Kaminski, ganz bewusst den Landesvorsitzenden des überparteilichen 1921 gegründeten Bayernbundes als Referenten eingeladen.
Wie sichern wir in unserem Land Strukturen, die auch in ländlichen Räumen eine hohe Lebensqualität ermöglich? oder lässt eine oft verengte ökonomische Betrachtungsweise der Zukunft unserer Gesellschaft noch Raum für immaterielle Werte? mit einer Reihe solcher Fragen kennzeichnete Dinglreiter, einen Umbruch, der sich auch in Bayern abzeichnet. Noch gäbe es den „Mythos Bayern“, der für Dinglreiter in der 1400jährigen Geschichte als Teil unserer Identität begründet ist und sich in aktuelle Kriterien wie wirtschaftlicher Erfolg, Qualität von Bildung - gerade der handwerklichen -, reiche Kulturlandschaften, eine weithin intakte Umwelt widerspiegelt. Hinzu kommen, so Dinglreiter, die bayerische Lebensqualität, die Lebenseinstellung „leben und lassen“, das Lebensgefühl Heimat – „die Adresse kann man austauschen – Heimat nicht“ und daraus resultierend ein ja zum ländlichen Raum. Diese Bausteine sind nicht auf Dauer gesichert, sie müssen gepflegt werden, betonte Dinglreiter. Eine Aufgabe für alle, der sich aber besonders der Bayernbund verschrieben habe.
Adolf Dinglreiter sieht Tendenzen, die den „Mythos Bayern“ gefährden, so nannte er die Versuche einer Zentralisierung der Schulpolitik, eine Entwicklung hin zu mehr Bürokratie und zum Betreuungsstaat, eine Tendenz kulturelle Verfremdung über die Pflege von überliefertem Volks- und Brauchtum zu stellen und die christlich geprägte Werteordnung durch einen „Massengeschmack“ zu ersetzen. Es bedürfe, unterstrich Dinglreiter, eines eigenen Standorts als Basis für eine sichere Richtungsbestimmung. Hierzu müssen bleibende Werte erhalten und dennoch aufgeschlossen die Zukunft gestaltetet werden. Er sprach sich für einen „Werte-Kompass“ aus, und fragte, wie es um die christlich-abendländische Wertetradition bestellt sei. Dinglreiter forderte mehr Einmischung der Menschen, gerade auch dort, wo es darum gehe, Gott aus dem öffentlichen Leben zu tilgen. Gerade die christliche Tradition ist bedroht, christliches Brauchtum gerate immer mehr in Vergessenheit, beschrieb Dinglreiter die Situation und fragte, wie viele Feste im Jahreskreis werden denn noch in Familien gefeiert? Wie ist es überhaupt um den Stellenwert der Familie bestimmt? Für Dingleiter ist Familie Keimzelle einer kraftvollen Gesellschaft. Familie und Kinder müssen zu einem Wertbegriff in unserer Gesellschaft gemacht werden.
Eine Lanze brach der Landesvorsitzende des Bayernbundes für die Kultur, die nicht in großen Opernhäusern, sondern gerade in vielen Aktivitäten im Land, von Bürgern gestaltet, stattfindet. So führt Kultur zusammen, verbindet und schafft Identität, dafür müssen wir uns einsetzen und den Kulturstaatsauftrag erfüllen. Zu dieser Kultur gehört für Dinglreiter, dass die Dörfer vital bleiben, damit der ländliche Raum in einer globalisierten Welt Zukunft hat.
Die Geschichte und Tradition Bayerns verpflichtet uns, deshalb müsse Geschichte, sie vermittelt Identität, lebendig erhalten werden, eine für Dinglreiter dauerhafte Aufgabe. „Nur wer die Geschichte kennt, weiß, wo kommen wir her und wohin gehören wir“ unterstreicht er die große Bedeutung von Geschichte.
Und Dinglreiter sprach in seinem mit viel Beifall aufgenommenen Vortrag, auch die Frage des Umgangs mit Zuwanderung und Integration an. Bayern ist ein weltoffenes Land, das Fremden offen begegnet, stellte Dinglreiter fest. Fremde können ihren Glauben und Tradition leben, aber daran ist die Erwartung geknüpft, dass sie sich in die rechtliche, politische und gesellschaftliche Situation einfügen und die Grundwerte, die auf der europäischen-abendländischen Werteordnung mit den Wurzeln im Christentum, der Aufklärung und dem Humanismus basieren, anerkennen.
Wir können viel für Bayern tun, fasste Dinglreiter zusammen, wenn wir den Raum, den wir Heimat nennen erhalten wollen, weil er Geborgenheit gibt, Vertrautheit bietet, Identität schafft und in einer unübersichtlichen Welt ein Geländer der Orientierung ist, und schloss mit den Worten „damit Bayern Bayern bleibt“.

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