Kloster und Mutterhaus der Dillinger Franziskanerinnen
Auf der Besichtigungstour durch die Donaustadt Dillingen, kam der Friedberger Heimatverein auch zum Kloster und Mutterhaus der Dillinger Franziskanerinnen. Sr. Bernhild empfing die Friedberger an einer ganz bescheidenen Pforte in der Klosterstraße 6. Es gab bei manchen der Besucher nun ein großes Wiedersehen, denn Sr. Bernhild Schuster, Oberin des Mutterhauses der Dillinger Franziskanerinnen kommt ebenfalls aus Friedberg und wuchs dort im Thal 5 auf. Nach der Begrüßung erfuhren die Gäste, wie die Schwestern leben und wie einst im Jahr 1241 dieser Zusammenschluss christlicher Frauen gegründet wurde.
Nach dem 30jährigen Krieg unterrichteten einige Schwestern die Kinder in Dillingen und ließen sich dadurch auf etwas völlig Neues ein, ohne zu wissen, dass diese Aufgabe später ihr Überleben sichern sollte. Denn nach der Säkularisation drohte den Schwestern das Aus. Erst durch König Ludwig I. erhielten sie die Erlaubnis, wegen der bisherigen Dienste an den Menschen, wieder Kandidatinnen aufzunehmen. Die Gebäude und die Kirche durften unter Vorbehalt eines Staatseigentums auch wieder benutzt werden.
Der Convent zählte nur noch 11 Mitglieder und schon bald waren nach dieser Erlaubnis 200 Ordensfrauen im Mutterkloster und in 20 Filialen verteilt.
Heute hat jede der Schwestern hier ein kleines eigenes Zimmer mit Nasszelle. Auch zeigte Sr. Bernhild das Armenstübchen, worin die Straßenbrüder sich, wenn sie anläuten aufgenommen werden und eine Speisung unter dem Motto: Lass niemand hungrig fortgehen, erhalten. Sr. Sigrita stieß nun zur Gruppe und auch sie, eine Hochzollerin, freute sich ihre Cousine zu treffen. Weiter ging es durch Haus und Hof des Klosters, das nach mühsamer Renovierung heute wieder gut dasteht. Diese Renovierung konnte nur mit Verkauf von wertvollen Dingen, wie Klosterschätze und Möbel, geschultert werden. Im Refektorium, der Speisesaal eines christlichen Klosters, gehört zu den wichtigsten Räumen. Hier in Dillingen, werden monatlich Frauencafés mit Kaffee Tee, mit einem Klosterzopf oder Brot, mit Gespräche zwischen Schwestern und den verschiedensten Frauen abgehalten. Ebenfalls hier ein Geben und Nehmen. Im Kapitelsaal, die Versammlungsstätte einer klösterlichen Gemeinschaft hörte die Gruppe, dass hier wichtige Lebensvollzüge der Gemeinschaft, wie etwa eine Wahl, aber auch Schlichtung von externen oder internen Streitfällen, die Einteilung der klösterlichen Arbeiten, die Verwaltung der Geldmittel etc. beraten wird. Man besuchte das Arbeitszimmer der Oberin und vieles mehr. Viel zu schnell war die Zeit vorbei und es hätte bestimmt noch viel zu erzählen und sehen gegeben. Doch leider wartete im Convikt schon das Mittagessen auf die Friedberger. Natürlich lud der Verein die beiden Schwestern aus der Heimat dazu ein.
danke christel,für diesen schönen beitrag und bilder!
ich hab mich sehr darüber gefreut.
liebe grüße gerda