Gelungene Premiere im Bürgersaal - Gitarrenduo "Saitenspuren" überzeugten in Peterswörth
Edith Lehner und Norbert Neunzling in Konzert
Ein Konzert das von Edith Lehner & Norbert Neunzling den "Saitenspuren" mit einer Mischung aus Werken ganz unterschiedlicher Zeiten von der Klassik bis zur Moderne gestaltet wurde.
Edith Lehner geboren in Niederbayern studierte klassische Gitarre am Leopold Mozart Zentrum der Universität Augsburg. Norbert Neunzling studierte ebenfalls klassische Gitarre in Augsburg und unterrichtet Gitarre an der Musikschule Gundelfingen, die sich im Dezember 2013 zum Gitarrenduo "Saitenspuren" zusammengefunden haben.
Vom 20. ins 19. Jahrhundert
Schon beim Auftakt mit "Sanzen-in" von Andrew York (*1958) wurde spürbar, wie gut das Duo bereits aufeinander abgestimmt ist und auch die leisen Töne sauber zum Klingen brachten. So beschrieben sie mit feinem Spiel musikalisch das Bild einer Tempelanlage. Einen Sprung zurück ins 19. Jahrhundert wagten Lehner und Neunzling mit dem Divertissement op. 61 Nr. von Fernando Sor. Gespielt auf Gitarren, wie sie im 19. Jahrhundert üblich waren. Und sie schafften es glänzend, die fast zärtliche Melodie im Andante wie auch das Schwungvolle im Allegretto zur Geltung zu bringen.
Zum 80. Geburtstag des Komponisten Conrad Misch"Suite Noël"
Eine Hommage zum 80. Geburtstag des Komponisten Conrad Misch erwiesen die Gitarristen mit seinem Werk Suite Noël über ein altes französischen Weihnachtslied. Sie verstanden äußerst einfühlsam zurückhaltend hinführend zu den einzelnen Sätzen das Thema zu transportieren. Mal leise, mal beschwingt entlockten "Saitenspuren" ihren Gitarren bezaubernde Klänge.
Ein Herausforderung für jeden Gitarristen sind die Werke des Japaners Yoshimatsu Takashi, denn er war kein Gitarrist. Doch auch bei "Tender Toys" zeigten Edith Lehner und Norbert Neunzling welch großartige Gitarristen sie sind.
Ein Ausflug in die Welt der Oper
Beim Divertissement über "Alessandro Stradella" aus einer romantischen Oper von Friedrich von Flotow brachten eine wunderschöne Melodie zu Gehör. Dabei flogen rasend schnell die Finger über die Saiten und dabei schufen Lehner & Neunzling mit blendenden Zusammenspiel eine großartige Interpretation , die Klangfarben bestens herausgearbeitet, mit wohl temperierten Einsätzen, um die volle Klangfülle zu erreichen. Hingebungsvoll musiziert, die Zeit des 19. Jahrhundert im Bürgersaal hörbar gemacht.
"Saitenspuren" mit glänzendem Tongemälde "Water Music"
In Carlo Domeniconis "Water Music op. 64 c" malten "Saitenspuren" Klangbilder zum Thema Wasser in 6 Sätzen. So verstanden es die beiden Musiker meisterhaft das Fließen des "Rivers", langsam seinen Weg bahnend in Töne zu übersetzen oder im Satz "Drops" hörte man förmlich die Regentropfen heraus und beim "Well Choral" sammelten sich die Wellen, um stärker zu werden, dann wieder abzuklingen, um erneut mit Schwung wieder an Stärke zuzunehmen. Phantastisch melodisch den Saiten entlockt. Leicht glitten die Finger bei "Watergames" über die Saiten, wie Wasserspiele auch Leichtigkeit widerspiegeln, bevor die Fluten auf dem Meer spielend leicht im Wind treibend zu hören waren. "Water music" hatten Edith Lehner und Norbert Neunzling nicht nur ihr Programm genannt, sondern sie überzeugten mit einem Tongemälde für 2 Gitarren die Zuhörer, die es ihnen mit großem Beifall zeigten.
Lust auf mehr
"Comme riviére" von Claude Gagnon bildet dann den Abschluss beim großartigen Premierenkonzert von "Saitenspuren", das Lust auf mehr macht, wie Walter Kaminski bei seinen Dankesworten für das beeindruckende Konzert meinte.