Wenn er steht, dann steht er: Der Mybaum ist der schönste Baum
Alte Tradition ist das Mybaum-Aufstellen am Abend vor dem 1. My. Die Feuerwehr ist gefragt, die gefährliche Arbeit zu übernehmen, und zwar in Mannschaftsstärke. Abgesichert wird auch, doch ich würde mich auf das Schnürlein nicht verlassen, das die paar Mannen da halten, um die Leute davon abzuhalten, zu nahe ans Geschehen heran zu gehen.
Der Bürgerreporter hat von seinem Standpunkt aus den Fallradius überschlagen: Gleitet der Baum aus den Halterungen, was der Herr verhüten möge, hält auch das Schnürlein den Mybaum nicht mehr zurück, so viele Zuschauer wie möglich im Fallradius zu erschlagen. Mit einem Baum ist nicht zu spaßen. Das wissen die Waldbesitzer und -arbeiter, die sogar Kurse mitmachen sollen bzw. müssen, denn die mächtigste Pflanze hat manchmal schon ein Eigenleben!
Aber die Verantwortlichen hatten ja Jahrhunderte Zeit, durch Trial-and-Error herauszufinden, wie die gefahrloseste Art und Weise des Mybaum-Aufstellens ist. Sicherlich sieht das gefährlicher aus als es wirklich ist. Und Profis sind das allemal, die den Baum Jahr für Jahr in die Senkrechte bringen. Wir trauen ihnen ja auch, wenn unser Häuschen brennt, so dass wir auch gerne mal einen Schritt näher in den Fallkreis des Baumes gehen, als eigentlich sinnvoll wäre.
Der Baum ist nun aufgerichtet, die Menge applaudiert und wendet sich den wartenden Honoratioren zu, die auch etwas dazu sagen dürfen. Auch sieht man schon einige Gitarren bereit stehen, die - wie man hört - Kinder beim Tanze begleiten sollen. Apropos Musik: Den ganzen Akt des Aufstellens begleitet eine wohltönend spielende Blasmusik mit schmissigen Weisen, die ins Ohr gehen.
Ein schöner Brauch, der auch im heimischen Garten fortgesetzt wird, zumal, wenn ein Mägdelein im dazu gehörigen Haus wohnt. Sie bekommt auch einen Mybaum "gestellt". Von einem Burschen, der sie verehrt. Ehrensache!
Natürlich nicht..grins
ist eben Myname hier!
;-)