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Richtiger Umgang mit Bildschirm-Medien - Auch „Killerspiele“ waren Thema beim Elternrat(sch)

Kinder mit eigenem Fernseher sehen während der Woche durchschnittlich 2 ½ Stunden fern, am Wochenende noch deutlich mehr. Spielkonsolen und PC verlängern diese tägliche Bildschirmzeit zusätzlich. Die Probleme, die sich daraus ergeben, sind vielfältig. Zwar gibt es bislang noch keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Konsum von Gewaltfilmen und aggressivem Verhalten. Von Angstzuständen und Schlafstörungen der Kinder wird aber häufig berichtet. In wissenschaftlichen Studien dokumentiert ist der Zusammenhang zwischen gewalttätigen Computerspielen („Killerspiele“) und der anschließenden Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen.

Langzeitstudien in den USA haben zudem nachgewiesen, dass Kinder, die vor allem schon in den ersten drei Lebensjahren viel Zeit vor dem Fernseher verbracht haben, in der Schule erhebliche Lernprobleme bekommen und später häufig keinen Schulabschluss schaffen. Auch deutsche Wissenschaftler haben Ende 2004 festgestellt, dass ungeeignete Computerspiele und zu viel Fernsehen Kinder „dumm“ machen. Für den Leistungsabfall des Gehirns verantwortlich gemacht wurde in den Untersuchungen der Botenstoff Dopamin. Er bewirke immer neue Glücksgefühle beim Computerspielen, das vorher Gelernte könne sich dann nicht im Gehirn festsetzen. Es ist deshalb wichtig, Regeln für den täglichen Bildschirmkonsum festzulegen. Beim Elternrat(sch) wurden einige hilfreiche Hinweise für Eltern erarbeitet:

- Ein Kind soll seine Erfahrungen mit Fernsehen und Computer sammeln, allerdings sollten Jungen und Mädchen unter 12 Jahren noch keinen eigenen Fernseher und Computer besitzen. Auch danach ist ein eigener Fernseher keineswegs Pflicht. Eine echte Kontrolle des Medienkonsums ist für Eltern kaum noch möglich, sobald die Geräte in den Kinderzimmern stehen.
- Fernseher und Computer sind keine Babysitter, vor denen die Kinder regelmäßig geparkt werden dürfen.
- Die tägliche Bildschirmzeit muss begrenzt werden. Sie sollte im Grundschulalter nicht mehr als etwa 30 Minuten betragen, Kinder zwischen 11 und 13 sollten etwa 60 Minuten Nutzungszeit bekommen, Jugendliche etwa 90 Minuten. Generell kann für Kinder bis 12 Jahren die Faustregel gelten: Bildschirmzeit = Alter x 5 Minuten.
- Es ist darauf zu achten, was das Kind schaut oder spielt. Besonders dann, wenn gebrannte Spiele oder Filme mit nach Hause gebracht werden.
- Hausaufgaben dürfen auf keinen Fall vor dem Fernseher gemacht werden, ebenso wenig soll vor dem Gerät gegessen werden.
- Eine Stunde vor dem Schlafengehen sind Fernsehen oder Computer für Kinder bis 12 Jahren ebenfalls tabu.

Die Besucher der Veranstaltung waren sich darin einig, dass Fernseher und Computer nicht generell zu verdammen sind. Es soll nicht vergessen werden, dass es auch kindgerechte Computerspiele gibt, mit deren Hilfe Aufmerksamkeit, Konzentration und Kreativität gefördert werden können. Es kommt also auf das richtige Maß und die geeigneten Inhalte an. „Fernsehen macht nur diejenigen richtig dumm, die zu dumm zum richtigen Fernsehen sind“, so das Fazit einer Mutter.

Alle Mütter und Väter, die sich bei Getränken und Knabbereien über ähnliche Erziehungsfragen mit anderen Eltern austauschen wollen, sind herzlich eingeladen zum nächsten Elternrat(sch) am kommenden Montag, 4. Dezember, um 19 Uhr an der Psychologischen Beratungsstelle Dillingen, St.-Ulrichsplatz 3 (Seitenflügel Amtsgericht). Schwerpunktthema wird dann sein: Alle Jahre wieder – die Bedeutung von Ritualen in der Familie. Weitere Infos unter www.eb-dillingen.de oder 09071/8066.

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