Problem: Exzessives Pflanzenwachstum im Lauinger Auwaldsee. Mein Vorschlag
Wer meine Artikel über den Lauinger Auwaldsee gelesen hat (A), weiß um die zügellose Vermehrung der "Algen", um es einmal laienhaft auszudrücken.
Durch Einsatz eines "Schwimm-Mähers", der die Stadt Lauingen eine nicht ganz unbeträchtliche Summe jährlich kostet, wird in wochenlanger Arbeit versucht, dem Wachstum der Wasserpflanzen Herr zu werden.
Kurze Zeit nach dem Abmähen der Pflanzen ist es wieder so weit: Die oft meterlangen Pflanzen erreichen den Wasserspiegel des Sees. Das ging am Ende der Badesaison 2008 so weit, dass man nur noch in "Gassen" schwimmen konnte, da man sich ansonsten im uferlos wachsenden "Kraut" zwar nicht verwickelte, aber doch stark in den Schwimmbewegungen behindert wurde.
Was tun? Was sich in kleineren Teichen bewährt hat, könnte auch jetzt beim recht großen Auwaldsee zur Diskussion gestellt werden: Ein Einsatz einer Anzahl von "Graskarpfen" - "Ctenopharyngodon idella" (B). Diese Fische sind ab einer bestimmten Länge reine Pflanzenfresser. Sie wurden in den 1960ern allein wegen der Eigenschaft des "Pflanzenvernichters" nach Europa eingeführt, um ein zu starkes Pflanzenwachstum in Gewässern zu reduzieren.
Ich schlage vor, Erfahrungsberichte aus der Umgebung (es gibt eine Reihe von Teichen (C), die in der Nähe mit Graskarpfen besetzt sind) und aus ganz Deutschland einzuholen unter den Aspekten:
1.) Langzeiterfahrungen
2.) Überdüngung durch Ausscheidungen der Fische
3.) Ökologische Aspekte: Verträglichkeit mit der einheimischen Flora und Fauna (besonders einheimische Fische)
4.) Benötigte Anzahl und Dauer der Aktion
5.) Optimaler Einsatzzeitpunkt (Jahreszeit...)
6.) Verträglichkeit mit Schwimmern (Größe des Fisches: zu 120cm. Gewicht bis zu 40kg)
7.) Wann sind die ersten Erfolge sichtbar?
8.) Wohin nach erledigter Arbeit mit den biologischen Mähmaschinen (Wachstum der Population; Wie abfischen?) (D)
Dies nur einige Punkte, die mir auf Anhieb einfallen.
Ich würde mich freuen, wenn sich die Verantwortlichen der Stadt Lauingen in dieser Hinsicht Gedanken machen. Denn kostenmäßig käme die Stadt vermutlich - mittel- und langfristig gesehen - mit der Lösung "Graskarpfen" gegenüber der Lösung "Schwimm-Mäher" deutlich besser weg. Wobei die Lösung mit dem Schwimm-Mäher nicht mehr lange durchgeführt werden kann, denn, wie schon oben gesagt, wächst das "Kraut" viel zu schnell nach!
Logbuch:
23. Oktober 2008: Dieser Vorschlag wurde per Email der Stadt Lauingen mitgeteilt.
23. Oktober 2008: Der Vorschlag wurde ans "hierfür zuständige" Bauamt der Stadt Lauingen weitergeleitet, wie mir mitgeteilt wurde.
03. November 2008: Antwort vom Bauamt: "...Wegen der Vielschichtigkeit der Problematik liegen noch keine fertigen Ergebnisse vor...";
----"Graskarpfen-Einsatz wurde bereits geprüft: Genehmigungspflichtige Maßnahme... mit einem nichtheimischen Tier".
05. November 2008: Der Artikel erscheint in stark gekürzter Form in der Printausgabe "Dillinger" von MyHeimat.
05. November 2008: Wie ich höre, kann man seitens der Stadt Lauingen auch beim Fischereiverein Steinheim Erfahrungen zum Thema "Graskarpfen" abfragen. Wie es scheint, fressen die Fische im Wachstum enorm viel, aber wenn sie ausgewachsen sind, lässt dies deutlich nach. Zudem scheinen die Fische zur Vermehrung eine bestimmte Temperatur zu benötigen. Aber diese Temperatur wird sich durch den Klimawandel mühelos erreichen lassen.
A)
--- http://www.myheimat.de/dillingen/beitrag/46859
--- http://www.myheimat.de/dillingen/beitrag/34215/
--- http://www.myheimat.de/dillingen/beitrag/33345/
--- http://www.myheimat.de/dillingen/beitrag/31255/
B)
--- http://de.wikipedia.org/wiki/Graskarpfen
--- http://www.fischinfos.de/graskarpfen.html
--- http://www.graskarpfen.com/
C)
--- z.B. südlich von Peterswörth: http://www.myheimat.de/dillingen/beitrag/47227/
D)
--- andere haben sich schon Gedanken gemacht, z.B.
http://www.fischinfos.de/forum/grasskarpfen-aber-w...
--- Galerie > Friedfische > Graskarpfen:
http://www.fisch-hitparade.de/fotogallery/thumbnai...
Bildnachweis:
Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella). Bild © Peter Halasz ( http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Chu... )
Heute (5. Juni 2009) schon Donau-Zeitung gelesen? Ein Tapfheimer Fischer hat sich mit einem recht großen Graskarpfen einen Preis geholt.
Höchste Zeit für die Lauinger Stadtverwaltung, sich mit Kennern der Materie zum Thema "Graskarpfen" zusammen zu setzen und das Für und Wider zu erwägen. Auch südlich von Peterswörth kennt man sich mit Graskarpfen aus. Wie man hört, sind auch Steinheimer Fischer gerne bereit, sich zu ihren Erfahrungen mit Graskarpfen zu äußern.