Tödlicher Verkehrsunfall vom 31.03.2008

Ingmar, getötet am 31.03.2008 auf der L3091

Ein halbes Jahr ist verstrichen. Außer, dass wir das Fahrrad entfernen mussten und lapidare "Eile tötet"-Schilder aufgestellt wurden, ist nichts passiert. Die Verhandlung mit dem Unfallgegner endete mit der Berufung des Unfallgegners und der Staatsanwaltaschaft. Der neue Termin ist auf den 06.11.2008 datiert.
Die Tatenlosigkeit der Verkehrsbehörde und der Straßenmeisterei ist empörend. Seit Freitagabend ist ein Spiegel für eine Einfallstrasse auf die L3091 zerbrochen und wurde seither noch nicht ersetzt. Ein aufgestelltes Fahrrad wird aber, nach dem ersten Aufstellen, nach zwei Tagen auf Weisung der Straßenmeisterei, wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, entfernt. Mit welchem Maß hier gemessen wird ist hier sehr anschaulich aufgezeigt. Die Strecke zwischen Wetter und Amönau gilt laut Unfallstatistik nicht als Unfallschwerpunkt, obwohl es in den letzten 10 Jahren zu 3 Todesopfern und mehreren zum Teil Schwerverletzten auf dieser Strecke kam. Der Beauftragte des Landrates Robert Fischbach hat uns nochmals mit dem Hinweis auf die Unfallstatistik bestätigt, dass diese Strecke kein Unfallschwerpunkt darstellt. Ab wieviel Toten und wieviel Leid wird eine Straße zum Unfallschwerpunkt? Ab wieviel Leid greift endlich eine Behörde ein und zieht sich nicht auf ein statistisches Mindestmaß zurück? Wie tief müssen wir uns vor dem Gott "Straßenverkehr" noch beugen und wieviel Menschen müssen diesem Gott noch geopfert werden? Oder geht es gar nicht um den Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern? Tote zahlen keine Steuern mehr, die für Verkehrsberuhigung ausgegeben werden. Dabei wäre es so einfach. Schilder, wie "Überholverbot" oder Geschwindigkeitsbegrenzung "70" stehen bei der Straßenmeisterei seit Jahren herum. Die sind ja schon bezahlt. Selbst Bürger wären bereit ein Loch auszuheben und den Beton für die Befestigung des Schildermastes zu bezahlen, damit endlich eine Verkehrsberuhigung auf dieser Strasse stattfinden könnte. Selbst die Radaranlage zur Feststellung der Raser ist vorhanden. Damit könnten endlich die Raser dingfest gemacht werden und keine Gefährdung mehr für schwächere Verkehrsteilnehmer sein.
Einzig es fehlt an mutigen Entscheidungen. Gideon lebt halt nicht im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der hat damals die Götzenbilder umgeworfen. Dazu braucht es aber Mut. Mut, den die Entscheider in des Kreis- und Landesgremien, wegen ihrer Angst um ihren Stand nicht mehr haben.
Als mündiger Bürger möchte ich mutigen Politikern, die keine Angst vor unpopulären Entscheidungen haben, meine Stimme geben und nicht Politikern, die auf ihr vermeintlich Geleistetes zurückblicken und ängstlich in die Zukunft schauen.

Bürgerreporter:in:

Reimund Dittmann aus Angelburg

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