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Lotterwirtschaft im Naturschutzgebiet „Brand“ Nienhagen im Landkreis Celle

  • Naturschutzgebiet „Brand“. Der ehemalige Bombentrichter wurde auch als Spreng- und Brandplatz genutzt. - 52°31'24.2"N 10°06'29.7"E
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Neun Monate lang war die Kampfmittelräumfirma Stascheit im NSG tätig. In und um einen ehemaligen Bombentrichter, der auch als Brand- und Sprengplatz genutzt wurde. Dort fanden die Fachleute größere Mengen Stahlschrott/Munitionsreste und transportierten diese ab.

Im Mai 2021 waren die Arbeiten im „NSG-HA 105“ abgeschlossen und die Munitionsschrotträumer traten die Heimreise an. Auf dem Arbeitsgelände sieht es Ende November 2021 eher wie auf einem Schlachtfeld aus und nicht nach einem Naturschutzgebiet. Soll das die neue Idee von einem „Naturpark“ im NSG Nienhagen sein, indem der Wald seiner natürlichen Entwicklung überlassen wird?

Nachvollziehbar ist diese Eulenspiegelei an keiner Stelle für mich. Im gesamten Naturschutzgebiet „Brand“ gibt es 250 Bombentrichter und geschätzte 51 Bombenblindgänger. Weder gab es einen Hinweis auf einen Blindgänger im ausgeschriebenen Areal, noch hat man danach gesucht. Der Boden wurde bis zu einer Tiefe von 0,5 m nur nach Munitionsresten untersucht. Fliegerbomben-Blindgänger liegen in einer Tiefe bis zu 6 m.

Die Aufgabe der Stascheit-Mitarbeiter war das Aufspüren und Abtransportieren der Munitionsreste. Nach Firmenangaben wurden mehr als zehn Tonnen Munitionsschrott aufgespürt und abtransportiert (52.523379, 10.108247). Warum nun 10 Tonnen, überwiegend Stahlschrott, aus dem Waldboden abtransportiert werden mussten, ist für mich nicht nachvollziehbar. An verschiedenen Stellen der Region befindet sich Eisenerz im Boden, das im Mittelalter verarbeitet wurde. Die Mauern der Hänigser Kirche bestehen zum Teil aus Raseneisenstein. Bäche, die Eisenerzansammlungen tangieren, weisen eine rotbraune Farbe auf. Nie hat man negative Wirkungen durch Eisen bzw. Stahl im Boden beobachten können.

Nachteilig sind ganz klar die giftigen Rückstände der verschiedenen Sprengstoffarten im Boden. Dass diese Gifte nach so langer Zeit noch wirksam sind, zeigen Untersuchungen an anderen Orten. Im NSG „Brand“ kann man auch ohne Analyse diese Wirkung an den meisten der 250 Fliegerbombentrichtern beobachten: Nach über 76 Jahren ist die Vegetation im Kegel der Bombenexplosion immer noch eingeschränkt. Um diesen Gesichtspunkt „Gift im Boden“ hat sich die Firma Kampfmittelräumung überhaupt nicht gekümmert.

Ganz groß herausgestellt wird von verschiedener Seite der Umbau des Bomben- und Sprengtrichters zu einem neuen Zuhause für den geschützten Kammmolch. Von langer Dauer wird aber die Freude über eine ständige Wasserstelle für den Molch nicht sein. Tonnen von Sand sind schon durch Regenwasser vom Gewässerrand in den Teich gespült. Die Wassertiefe nimmt weiter ab und der Kammmolch muss sich bald wieder eine
der 250 anderen Möglichkeiten suchen.

Da stellt sich nun bei mir die Frage, für was man eigentlich rund 1 Million Euro ausgegeben hat und warum die Kampfmittelräumer scheinbar fluchtartig das Areal verlassen haben.

Mehr Informationen hier:
https://www.myheimat.de/de--nienhagen--549/natur/m...

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  • Spuren der Wassererosion am Gewässerrand des angedachten Domizils für den geschützten Kammmolch.
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  • Der Teich für den Kammmolch verlandet langsam.
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  • Monate nach dem Abzug der Kampfmittelräumfirma. Ein irritierender Anblick im Naturschutzgebiet Brand in der Nähe von Nienhagen.
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  • Der neu geschaffene Teich sechs Monate nach dem Ende der Arbeiten der Munitionsrestebeseitigungsfirma Stascheit.
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  • Tonnen von Sand von der Ausspülung am Rand haben die Gewässertiefe merklich verringert.
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  • Das Naturschutzgebiet Nienhagen/Celle. Die „Baustelle“ Munitionsreste-Beseitigung wurde wohl fluchtartig verlassen.
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